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Wissenschaft
Fast wäre die Tiefsee-Expedition „AleutBio“ kurz vor dem Start gescheitert. Doch aus dem Beinahe-Drama wurde ein großer Erfolg. Wie das gelang, berichtet die Meeresbiologin und Fahrtleiterin Angelika Brandt.
„Es war die schwierigste Fahrt meines Lebens“, sagt die Meeresbiologin Angelika Brandt über ihre Expedition in die nordostpazifische Tiefsee. Die Frankfurter Professorin leitete das Wissen-schaftsprogramm von „AleutBio“, einer internationalen Mission zur Erforschung der Artenvielfalt im Beringmeer und Aleutengraben. Kurz vor Fahrtbeginn drohte der ursprünglich als deutsch-russische Expedition geplanten Fahrt wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine das Aus. Eine Verlagerung in amerikanische Gewässer rettete sie in praktisch letzter Minute. Vor rund einem Jahr konnte dann ein 38-köpfiges Team um Angelika Brandt mit dem Forschungsschiff Sonne von Dutch Harbor auf der US-Insel Unalaska starten.
Während der 44-tägigen Expedition legten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gut 3600 Seemeilen zurück. Mit moderner Meerestechnik untersuchten sie, wie es in Tiefen von mehr als 7000 Metern aussieht und welche Organismen dort vorherrschen. „Wir haben Arten gefunden, die vom Kurilen-Kamtschatka-Graben bis zum Aleutengraben vorkommen, die also über dreitausend Kilometer hinweg die gleiche Art darstellen“, berichtet Angelika Brandt im Interview für die Website der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ). Die Expedition habe Tausende neue Arten zutage gefördert, die nun in Forschungslaboren weltweit genau untersucht werden.
Die im Frühjahr 2022 von Bundesforschungsministerium eingefrorene Wissenschaftskooperation mit Russland liegt weiterhin auf Eis. „Die Arbeitsbeziehungen ruhen und Freundschaften, die über Jahrzehnte entstanden sind, stecken in einer tiefen Krise“, sagt Angelika Brandt. Es sei viel Vertrauen verloren gegangen: „Einige Kollegen haben sich im Ukrainekrieg auf die Seite Putins geschlagen, was ich nicht akzeptieren kann.“ Der Kreml-Chef habe dem Austausch russischer Forscher mit Kollegen im Ausland auf lange Sicht geschadet.
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Das vollständige Interview steht auf der Website der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte www.gdnae.de. Unter Nennung der Quelle darf es kostenfrei ganz oder in Teilen nachgedruckt werden. Fotos und weitere Infos über Professor Michael Dröscher, Mediensprecher der GDNÄ: droescher@gdnae.de
Angelika Brandt
Prof. Dr. Angelika Brandt ist Mitglied des Direktoriums am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt am Main. An der Frankfurter Universität ist sie Professorin für Spezielle Zoologie. Die Wissenschaftlerin erforscht die Biodiversität der Makrofauna in der Tiefsee und in den Polarregionen. Sie nahm an mehr als 30 Schiffsexpeditionen teil, häufig in leitender Funktion. In der GDNÄ leitet Brandt die Gruppe „Biologie“.
Über die GDNÄ
Die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e. V. (GDNÄ) ist die einzige wissenschaftliche Gesellschaft in Deutschland, die über naturwissenschaftliche, technische und medizinische Fachdisziplinen hinweg allen Interessierten für eine Mitgliedschaft offensteht, auch Schülern, Studenten und naturwissenschaftlichen Laien. Die GDNÄ pflegt den wissenschaftlichen Austausch, fördert mit speziellen Programmen für Schüler, Lehrkräfte und Studierende die Wissenschaftsbildung und engagiert sich im Dialog mit der Gesellschaft – mit öffentlichen Vorträgen und Diskussionen sowie über ihre Website.
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Michael Dröscher Schatzmeister und Generalsekretär presse@gdnae.de
Allgemeine Anfragen:
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Fax: +49 (0)2224 90148-19
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http://www.helmholtz-bi.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Chemie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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