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04.05.2005 12:12

Der Karneval der Kulturen wird 10. Eine Konferenz untersucht das Phänomen

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Den europäischen Sommerkarnevals widmet sich eine internationale Konferenz, die am 13. und 14. Mai 2005 am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin stattfinden wird: "Performing Policy - Enacting Diversity. European Summer Carnivals in Comparative Perspective", so der Titel.

    Anlässlich des 10. Jubiläums des Berliner Karnevals der Kulturen bringt die Konferenz Aktivisten der Sommerkarnevale in Rotterdam, Bielefeld, Brüssel und London mit Sozialanthropologen und Sozialwissenschaftlern zusammen, die vergleichend zu urbanen multiethnischen Karnevalen und vergleichbaren Spektakeln der Differenz und der kulturellen Vielfalt arbeiten. Im Zentrum stehen Fragen danach, wie solche Events mit gegenwärtigen Europäisierungsprozessen zusammenhängen, was für kulturpolitische Vorstellungen hier zur Aufführung gelangen und wie solche Karnevale ökonomisch und sozial ihre Mitstreiter "vergesellschaften". Diskutiert werden aber auch die spezifischen lokalen Karnevalsästhetiken und Partizipationsformen.

    Im Rahmen der Konferenz findet eine öffentliche Abendveranstaltung statt, am Freitag, dem 13. Mai 2005, um 20.00 Uhr im Saal der KMA Antenne, Kreuzberger Musikalische Aktion, in der Friedrichstraße 2. Hier werden mit Dia- und Wortbeiträgen die Sommerkarnevale in Rotterdam, London und Brüssel vorgestellt. Eine Podiumsdiskussion thematisiert Fragen politischer Regulierung und Idenfikation: Welche Rolle spielen die Sommerkarnevale als Orte der Einübung spezifischer Formen von Bürger-Sein und Europäertum? Welche ökonomischen und rituellen Praxen ermöglichen sie?
    Es disktuieren: Lionel Arnaud (Soziologe, Université Rennes I), John Borneman (Sozialanthropologe, Stanford University), Gre Ploég (Eventmanagerin, Stichting Zomerkarneval Rotterdam), Paul McLaren (Künstler, Leiter des Shademakers Carnival Club und Organisator des Bielefelder Sommerkarnevals), Marcel De Munnyck (Organisator der Zinneke Parade, Brüssel), Ruth Tompsett (Performing Arts, Middlesex University).
    Die Veranstaltung wird von der Fritz Thyssen Stiftung, dem Goethe-Institut, der KMA-Antenne, der Fachschaft für Europäische Ethnologie und der Niederländischen Botschaft in Berlin unterstützt.

    Wie der Karneval der Kulturen denkt. Ein Buch
    Im Panama-Verlag - einer unternehmerischen Neugründung von Studierenden der Humboldt-Universität (www.panama-verlag.de) - erscheint der Band "Plausible Vielfalt. Wie der Karneval der Kulturen denkt, lernt und Kultur schafft". Das Buch präsentiert die Ergebnisse eines dreisemestrigen Studienprojektes mit 22 Studierenden am Institut für Europäische Ethnologie unter der Leitung von Prof. hc. Barbara John, Berlins langjähriger Ausländerbeauftragten, und Michi Knecht. Es schildert aus der Perspektive der Akteure des Berliner Sommerkarnevals einer Vielzahl von Einzelkünstlerinnen und -künstlern, Aktivisten und Gruppierungen die Strukturen des "Arbeitsplatzes Karneval" und fragt nach den sozialen Beziehungen und der prekären Ökonomie der Aufmerksamkeit, die der Karneval der Kulturen stiftet.
    Das Buch wird von der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft finanziell unterstützt.

    Die Tagung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Sie ist öffentlich und kostenfrei, Tagungssprache ist Englisch. Anmeldungen (begrenzte Platzkapazität) werden erbeten über www.sommer-karneval.de

    Informationen Michi Knecht, Institut für Europäische Ethnologie
    Telefon [030] 2093 3713, - 3703, Fax -3726
    e-mail michi.knecht@rz.hu-berlin.de
    Internet www.sommer-karneval.de


    Weitere Informationen:

    http://www.sommer-karneval.de
    http://www.panama-verlag.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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