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14.05.2007 10:30

50 Jahre Wiedereröffnung der Forschungsbibliothek Gotha

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Mit einem Festprogramm am 20. und 21. Mai 2007 begeht die Universität Erfurt das 50. Jubiläum der Wiedereröffnung der Forschungsbibliothek Gotha nach Rückführung ihrer Bücher aus der Sowjetunion 1956/57. Mehr als 300.000 Handschriften und Alte Drucke der Herzoglichen Sammlung auf Schloss Friedenstein waren im April 1946 als Kriegsbeute des Zweiten Weltkriegs durch die Trophäenkommission der Roten Armee in die Sowjetunion verbracht worden. Von August bis November 1956 kehrten sie nahezu vollständig nach Gotha zurück, am 21. Mai 1957 wurde die Forschungsbibliothek Gotha wiedereröffnet.

    "Damit gehörte", so die Direktorin der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha, Christiane Schmiedeknecht, "die Forschungsbibliothek neben der Dresdner Gemäldesammlung zu den Institutionen, deren Bestände in einer ersten Rückführungswelle an den Ort ihrer historischen Überlieferung zurückgegeben wurden." Dies war im Zuge der vorsichtigen Liberalisierung nach dem Tode Stalins 1953, der Anerkennung der Souveränität der DDR 1954 und der Gründung des Warschauer Paktes 1955 möglich geworden.
    Noch immer werden etwa 1 Million Kunstgegenstände, 4,6 Millionen Bücher und 3 Regalkilometer Akten vermisst. In der Forschungsbibliothek klafft noch eine Lücke von etwa 25.000 Bänden, auch die Museen auf dem Friedenstein und das Staatsarchiv haben noch Verluste. "Das Jubiläum von Rückführung und Wiedereröffnung der Gothaer Bibliothek ist deshalb eine wichtiger Anlass", so Schmiedeknecht weiter, "auf die Verluste hinzuweisen und über Möglichkeiten zu diskutieren, die noch nicht zurückgegebenen Kulturgüter zugänglich zu machen." Die Forschungsbibliothek lädt deshalb zu einem zweitägigen Programm ein. "In einer Sonderschau wird neben Originaldokumenten des Abtransports und der Rückführung auch ein repräsentativer Querschnitt durch die wiedergewonnenen Handschriften und Bücher gezeigt", so die Leiterin der Forschungsbibliothek, Kathrin Paasch. Neben Führungen durch die Ausstellung, einem Festakt der Universität, einer Matinee des Freundeskreises der Forschungsbibliothek hat die Bibliothek Experten aus deutschen Bibliotheken und Museen eingeladen, um über den Stand der Rückführungen zu informieren und über bilaterale Projekte zu berichten.

    Programm als PDF im Anhang oder unter: http://www.bibliothek.uni-erfurt.de/backlist_projekte/wiedereroeffnung.html
    Für weiterführende Informationen steht Ihnen die Leiterin der Forschungsbibliothek Gotha, Frau Dr. Kathrin Paasch (Tel. 0361/7375531 oder 03621/3080-22, kathrin.paasch@uni-erfurt.de), gern zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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