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10.10.2013 12:34

Ausstellung "PferdeGeschichten" ab 12. Oktober im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg zu sehen

Dipl. Biol. Lena Nietschke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Landesmuseum Natur und Mensch

    Oldenburg. Kaum ein anderes Tier hat die Menschheit im wahrsten Sinne des Wortes so bewegt wie das Pferd: Ohne seine frühe Domestikation sähe die Welt heute vermutlich anders aus. Seit aus dem „Alleskönner Pferd“ aufgrund spezieller Anforderungen konkrete Rassen gezüchtet wurden, spielt der „Oldenburger“ zunächst als Kutsch-, später als Sport- und Freizeitpferd weltweit eine bedeutende Rolle.
    Die Ausstellung „PferdeGeschichten – Vom Urpferd zum Sportpferd“ im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg gibt ab 12. Oktober 2013 einen Einblick in die mehr als 55 Millionen Jahre andauernde Entwicklung des Pferdes vom etwa hundegroßen Laubfresser hin zum Nutztier, Partner und Freund des Menschen.

    Die erste Geschichte in der umfassenden Ausstellung erzählt ein Stück aus der museumseigenen Sammlung: das 2,25 m lange Original-Haar des ‚Kranich’, des Lieblingspferds des Oldenburger Grafen Anton Günther (1603 – 1667). Das lange wallende Haar des Pferdes, zur Zeit des Grafen ein prägendes Zuchtziel und Ergebnis einer sorgsamen Pferdepflege, ist heute nur noch bei wenigen Pferderassen wie Friesen und Andalusiern von Bedeutung. So steht dieses Büschel Haare nicht nur anekdotisch für ein Stück Geschichte Oldenburgs, sondern weist sogleich auf den roten Faden der Ausstellung hin: Der Wandel des Pferdes, wie es aus der Evolution hervorgegangen ist, und wie Menschen schließlich durch Domestikation und Züchtung zur weiteren Veränderung beitrugen und beitragen.
    Der Umschwung vom Kutsch- und Wirtschaftspferd zum weltweit erfolgreichen Dressur-, Spring und Freizeitpferd ist eine Erfolgsgeschichte, getragen von vielen einzelnen Züchtern. Der größte Züchteranteil in Deutschland befindet sich in Niedersachsen – dank der zwei Pferderassen „Oldenburger“ und „Hannoveraner“ – mit Vechta als Zentrale für die Oldenburger Pferdezucht. Die Erfolge sind offensichtlich: Alle Pferde der Deutschen Dressurequipe bei den Olympischen Spielen 2012 in London waren Abkömmlinge des Oldenburgers „Donnerhall“. Die Ausstellung stellt die Bedeutung des Pferdes für Oldenburg vor und geht dabei auch auf zeitgenössische Trends in Haltung und Zucht ein. Moderne Techniken bei der Pferdezucht und Vermarktung werden in Text, Bild und Videos vorgestellt. Bedeutende Pferde wie „Donnerhall“ oder der Irisch-Englische Vollblüter „Dark Ronald“, gleichsam ein Urvater zahlloser Sportpferde in Deutschland, werden mit eindrucksvollen Exponaten und Informationen porträtiert. Sättel aus verschiedenen Kontinenten demonstrieren den Einfallsreichtum der Reiter, auf dem Rücken der Pferde die Balance zu halten, und gehen auf den Nutzungsaspekt des Pferds als Reittier ein.
    Die Aspekte der Evolution bilden ein zweites großes Thema der Ausstellung. Und anders als bei den meisten Tierfamilien ist die Stammesgeschichte der Equiden, der Pferdefamilie, fossil gut belegt. Pferde entwickelten sich aus vergleichsweise kleinen Waldbewohnern zu den heute stattlichen Steppentieren. Erstmalig in Oldenburg werden fossile Pferde mit Originalfunden aus der Grube Messel und dem Geiseltal sowie aus Nordamerika aus einer Zeit vor 55 bis 30 Millionen Jahren vorgestellt. Fossile Zähne machen die Entwicklung vom Laub- zum Grasfresser nachvollziehbar. Eine imposante Gruppe aufgestellter Exponate zeigt die Vielfalt der Pferdefamilie wie die Zebras und die Wildesel aus Nordafrika und Asien.
    Pferd und Mensch eint eine lange gemeinsame Geschichte. Sie begann vor ca. 300.000 Jahren mit dem Pferd als Jagdbeute und änderte sich grundlegend vor gut 5.000 Jahren mit der Domestikation des Pferdes. Es bekam Bedeutung in ritueller Hinsicht und als Zug- oder Reittier des Menschen. Archäologische Funde wie Pferdegeschirr oder Lackprofile, die auf Pferdebestattungen verweisen, sowie ethnologische Objekte wie Ritualgegenstände und Schmuck ergänzen die Ausstellung und geben einen Einblick in die Bedeutung des Pferdes in der Vergangenheit und in anderen Kulturen.
    Werke von Philips Wouwerman bis Ludwig Koch präsentieren in der Ausstellung Bildnisse des Pferdes vom Barock bis ins 20. Jahrhundert und betonen es als eigenes Bildmotiv. Kleinplastiken von Gerhard Marcks und Ewald Mataré zeigen das Pferd als Motiv künstlerischer Auseinandersetzung in der Bildhauerkunst.

    Die Objekte der museumseigenen Sammlung wurden durch bedeutende Exponate von Museen aus ganz Deutschland und durch Objekte aus der Arbeit und den Archiven von Praktikern aus Gestüten, Reitvereinen und Handel erweitert. Gemeinsam zeichnen sie ein umfassendes Bild von den Etappen der Entwicklung vom Urpferd zum Sportpferd.

    Im Begleitprogramm stehen ein vielfältiges Workshopprogramm für Kinder, eine Podiumsdiskussion „Junge Pferde - verhunzt, verhätschelt, verheizt?“ am Sonntag, den 17. November, um 15.00 Uhr, und der traditionelle Familientag am Sonntag, den 2. Februar 2014, sowie Sonntagsführungen. Zur Ausstellung ist eine gleichnamige, umfassende Begleitschrift im Isensee Verlag erschienen. Sie ist im Museumsshop erhältlich.
    Die Ausstellung wird gefördert durch das Niedersächsiche Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Oldenburgische Landesbank, die Firma Böckmann Fahrzeugwerke GmbH Lastrup.

    In Zusammenarbeit mit:
    - Der Polderhof - Friesengestüt Brümmer
    - Förderverein Landesmuseum Natur und Mensch e.V.


    Sonderausstellung
    PferdeGeschichten
    Vom Urpferd zum Sportpferd
    12. Oktober – 9. März 2014

    Landesmuseum Natur und Mensch
    Damm 38-44
    26135 Oldenburg
    Tel. 0441-9244-300
    Fax: 0441-9244-399
    E-Mail: museum@naturundmensch.de

    www.naturundmensch.de

    Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 9 - 17 Uhr, Samstag u. Sonntag 10 -18 Uhr
    24.12.2013, 25.12.2013, 31.12.2013 und 1.1.2014 geschlossen,
    26.12.2013 geöffnet (10-18 Uhr)

    Museumseintritt: 4 €, ermäßigt 2,50 €

    Zur Ausstellung:
    Fläche: ca. 600 m²
    Exponatanzahl: über 100 Exponate
    Kuratoren:
    Dr. Ulf Beichle (Leiter der naturkundlichen Abteilung)
    Ulf.Beichle@LMNM.niedersachsen.de
    Dr. Peter-René Becker (Leitender Direktor)
    Peter-Rene.Becker@LMNM.niedersachsen.de

    Begleitband:
    PferdeGeschichten
    Vom Urpferd zum Sportpferd
    Hrsg. Peter-René Becker, Ulf Beichle
    Isensee Verlag
    138 Seiten
    ISBN: 978-3-7308-1000-2
    17,50 € (Museumspreis)

    Kooperationspartner:
    • Der Polderhof – Friesenpferdegestüt Brümmer, Bunderhee
    • Förderverein Natur und Mensch e.V.
    • Gestüt Wendeln, Garrel
    • Hauptgestüt Altefeld, Herleshausen, Manfred Graf
    • Hengststation Ahlers, Hatten
    • IG Pferdesportstadt Oldenburg
    • Reit- und Fahrverein Oldenburg e.V.
    • Verband der Züchter d. Oldenburger Pferdes
    • Züchter H. u. R. Martens, Oberlethe

    Leihgeber:
    • Böckmann Fahrzeugwerke GmbH, Lastrup
    • Focke-Museum, Bremen
    • Helmut Fokkena, Oldenburg
    • Gerhard-Marcks-Haus, Bremen
    • Gestüt Wendeln, Hilde und Paul Wendeln, Garrel
    • Grita Harms, Wilhelmshaven
    • Hauptgestüt Altefeld, Manfred Graf, Herleshausen
    • Hengststation Ahlers, Hatten
    • Landesbibliothek Oldenburg
    • Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
    • Lehrmittel Dieter Luksch, München
    • Hildegard und Rolf Martens, Oberlethe
    • Naturhistorisches Museum Mainz
    • Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hannover
    • Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Oldenburg
    • Pferdesporthaus Loesdau GmbH & Co. KG, Bisingen
    • Reit- und Fahrschule Oldenburg e.V.
    • Schlossmuseum Jever
    • Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
    • Stadtmuseum Oldenburg
    • Übersee-Museum Bremen
    • Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes e.V.
    • Westfälisches Pferdemuseum Münster
    • Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, Halle
    • Zweirad-Fachgeschäft Vosgerau am Damm GmbH, Oldenburg
    Begleitprogramm (Auszug):

    Öffentliche Führungen durch die Ausstellung (Auswahl):
    Verschiedene Termine; Kosten: 3 € zzgl. Eintritt pro Person
    Sonntag, 27. Oktober, 17./24.November, 8./15./22. Dezember jeweils um 11.15 Uhr;
    Sonntag, 17. November, um 14.00 Uhr (im Anschluss Podiumsdiskussion), Sonntag, 24. November, um 15.00 Uhr
    Familienführungen: Sonntag, 13. Oktober und 10. November, jeweils um 11.15 Uhr
    Führung op platt „De Geschicht van de Peer“: Sonntag, 1. Dezember, 11.15 Uhr

    Multimediale Präsentation „Die Wildpferde im Merfelder Bruch“ mit Albert Rohloff
    Donnerstag, 14. November, um 19.30 Uhr; Eintritt: 2 €
    Mitten in Deutschland – im Merfelder Bruch nahe Dülmen am Niederrhein – steht eine Wildpferde-Herde. Sie wurde urkundlich im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt. Heute leben etwa 400 Pferde in einem ca. 400 Hektar großen, eingezäunten Areal fast völlig sich selbst überlassen. Nur einmal im Jahr werden die Tiere zusammen getrieben, um die einjährigen Hengste heraus zu fangen und an ausgewählte Bieter zu versteigern. Das ist notwendig, da mehrere Hengste in dem begrenzten Gebiet zu Rivalen würden.
    Der Journalist und Pressefotograf Albert Rohloff hat einige Tage mit der Herde verbracht und war beim Einfangen der Junghengste dabei. Er zeigt eindrucksvolle Fotos und Filme und berichtet über das Leben der Tiere und den nicht ganz unumstrittenen Hengstfang.

    Podiumsdiskussion: Junge Pferde – verhunzt, verhätschelt, verheizt?
    Sonntag, 17. November, 15.00 Uhr; Kosten: Museumseintritt
    Pferde sind sensibel und charakterstark zugleich. Nicht zuletzt deswegen werden sie zunehmend auch zur Unterstützung des Menschen in der (Psycho)Therapie und im Personalmanagement eingesetzt. Doch Pferde sind auch für den Reitsport attraktiv; hier nutzt man ihre weiteren Qualitäten wie Schnelligkeit, Ausdauer und Eleganz. So sind z. B. Galopprennen speziell für 3jährige Pferde international an der Tagesordnung.
    Zucht und Aufzucht von Pferden haben sich in den letzten Jahrzehnten im Sinne einer artgerechten Pferdehaltung stark verändert. Doch was heißt artgerecht, was artgemäß? Obwohl jeder Reiter und Verantwortliche den besten Weg für das Pferd und sein Zusammenspiel mit dem Menschen finden möchte, gibt es verschiedene Wege, die in der Aufzucht beschritten werden.
    Das Landesmuseum Natur und Mensch bietet zu diesem Thema eine Podiumsdiskussion mit Experten aus unterschiedlichen ‚Reitwinkeln’.

    Familientag
    Sonntag, 2. Februar, 10.00-18.00 Uhr; Eintritt: Kinder unter 16 Jahren frei; Erwachsene 2 €
    Kindgerechte Kurzführungen, Mitmachwerkstatt für Kinder sowie besondere Aktionen, z.B. in Zusammenarbeit mit dem „Friesengestüt Brümmer – Der Polderhof“ aus Bunderhee.

    Workshops für Kinder (weitere Informationen im Programmheft)

    Ferienaktion für Kinder ab 6 Jahren
    „Indianer und Pferde“
    Donnerstag, 17. Oktober, 9.00 – 12.00 Uhr; Kostenbeitrag 10 €

    Am Wochenende ins Museum. Für Kinder ab 10 Jahren
    „Pferde – Gefährten des Menschen“
    Samstag, 26. Oktober, 10.15 – 12.15 Uhr; Kostenbeitrag 7,50 €

    Komm, mach mit! Für Kinder von 4-6 Jahren
    „Von wilden Pferden in kalten Zeiten“
    Mittwoch, 23. Oktober, 15.00 – 16.30 Uhr; Kostenbeitrag 5 €
    „Der Mensch und das Pferd“
    Mittwoch, 4. Dezember, 15.00 – 16.30 Uhr; Kostenbeitrag 5 €

    Mittwochwerkstatt! Für Kinder ab 7 Jahren
    „Pferdemähnen“
    Mittwoch, 30. Oktober, 15.00 – 16.30 Uhr; Kostenbeitrag 5 €
    „Schimmel, Rappe, Fuchs & Co“
    Mittwoch, 30. Oktober, 15.00 – 16.30 Uhr; Kostenbeitrag 5 €
    „Vom Wild- zum Schmusepferd“
    Mittwoch, 30. Oktober, 15.00 – 16.30 Uhr; Kostenbeitrag 5 €

    Pressekontakt:

    Niedersächsische Landesmuseen Oldenburg
    Landesmuseum Natur und Mensch
    Dipl. Biol. Lena Nietschke
    Damm 38-44; 26135 Oldenburg
    Tel.: 0441/9244-327 // Fax: 0441/9244-399
    Mail: presse@naturundmensch.de

    ---
    Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg wurde 1836 durch Großherzog Paul Friedrich August gegründet ist damit eines der ältesten Museen Norddeutschlands. Seine Sammlungsschwerpunkte finden sich in den Bereichen Archäologie, Naturkunde und Völkerkunde. Sind in den Dauerausstellungen das Leben von Mensch und Natur in den regionalen Landschaftstypen Moor, Geest, Küste und Marsch sowie entlang des Flusslaufs der Hunte vorherrschende Themen, widmen sich die Sonderausstellungen überwiegend überregionalen Themen und Fragestellungen.


    Weitere Informationen:

    http://www.naturundmensch.de
    http://www.naturundmensch.de/pressematerial.html
    http://www.naturundmensch.de/sonderausstellungen.html


    Bilder

    Urpferde, wie sie  vor 45 Millionen Jahren ausgesehen haben könnten.
    Urpferde, wie sie vor 45 Millionen Jahren ausgesehen haben könnten.
    Montage: Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg / Torsten Schöning
    None


    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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