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Wissenschaft
Wie, wozu und unter welchen Rahmenbedingungen wird Geschichte geschrieben, (neu-)interpretiert und „genutzt“? Diese Frage leitet die Bekanntmachung „Uses of the Past“ /dt.: „Vergangenheitsnutzung(en)“, die 2015 vom europäischen Konsortium HERA (Humanities in the European Research Area ) veröffentlicht wurde.
Jetzt liegen die Ergebnisse des Begutachtungsprozesses vor: 18 Projekte werden im Herbst 2016 in ihre meist dreijährige Arbeit starten. Sie setzten sich aus einem großen Bewerberfeld von über 600 Anträgen durch, 12 davon laufen mit deutscher Beteiligung. Die Aufwendungen für die deutschen Forscherinnen und Forscher aus den Geistes- und Sozialwissenschaften trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
In den Projekten mit deutscher Beteiligung wird zu folgenden Themen geforscht: Rechtsprechung und Geschichte, Materielle Kultur und Geschichte, Geschichtsorte, Geschichte und Identitätsprozesse und Politik und Geschichte. Mit dabei ist Prof. Dr. Joachim Kurtz von der Universität Heidelberg. Er hatte Erfolg mit einem Projekt zum asiatischen Blick auf Europa: „East Asian Uses of the European Past“. Es untersucht, wie europäische Geschichtsereignisse in Asien interpretiert wurden, welche Handlungs- und Identitätsmodelle daraus abgeleitet wurden und wie diese Interpretationen auf die Selbstwahrnehmung Europas zurückwirkten. Zum Ziel seiner Forschung sagt Prof. Kurtz: „Wir werden die These untersuchen, dass die europäische Vergangenheit kein alleiniges Eigentum Europas ist. Vergangene Momente, die zu symbolträchtigen Meilensteinen wurden, haben erst durch globale Zirkulation ihre besondere Bedeutung erhalten“.
Das BMBF beteiligt sich seit 2010 aktiv am Netzwerk HERA. In diesem Netzwerk kooperieren Forschungsförderer aus 24 Ländern, um die Geisteswissenschaften im europäischen Forschungsraum zu stärken. Die Ausschreibungen von HERA werden finanziell von der Europäischen Kommission unterstützt. Der DLR Projektträger betreut die HERA-Fördermaßnahmen im Auftrag des BMBF.
Ansprechpartner beim DLR Projektträger:
Christa Engel
Tel.: 0228 3821-1695
Fax: 0228 3821-1331
E-Mail: christa.engel@dlr.de
Dr. Christopher Wertz
Tel. 0228 3821-1577
Fax: 0228 3821-1500
E-Mail: christopher.wertz@dlr.de
Der DLR Projektträger hat sich auf Dienstleistungen zur Förderung von Forschung, Innovation und Bildung spezialisiert. Als einer der größten Projektträger Deutschlands unterstützt er Landes- und Bundesministerien bei der Umsetzung von Forschungsförderprogrammen und ist für die Europäische Kommission, Stiftungen und Verbände tätig.
http://www.bmbf.de/de/geistes-und-sozialwissenschaften-weltweit-744.html
http://www.dlr-pt.de
http://www.pt-dlr-gsk.de/de/1067.php
http://www.zo.uni-heidelberg.de/sinologie/institute/staff/kurtz/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Religion
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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