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12.06.2019 10:33

Lebensmittelkennzeichnung: Politik muss Wissenschaft folgen und Ampelfarben wählen

Kerstin Ullrich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten

    Achtung Sperrfrist: Mittwoch, 12.06.2019 13 Uhr

    Zur heute veröffentlichten systematischen Übersichtsarbeit des Ärzte- und Wissenschaftlernetzwerks Cochrane über Maßnahmen zur Senkung des Softdrink-Konsums kommentiert Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten DANK:

    „Wir sehen hier erneut Belege, dass eine Kennzeichnung in Ampelfarben den Konsum ungesunder Produkte deutlich senken kann, sogar bei den besonders problematischen Softdrinks. Wir brauchen deshalb endlich ein mehrfarbiges Kennzeichnungssystem in Deutschland. DANK plädiert für die schnelle Einführung des Nutri-Scores, für den sich bereits mehrere europäische Länder ausgesprochen haben.“

    Die Studien, die die Cochrane-Arbeit auswertet, zeigen, dass ein Label in Ampelfarben direkt das Verbraucherverhalten beeinflusst: Der Absatz von Softdrinks, die mit „rot“ gekennzeichnet waren, ging um bis zu 56 Prozent zurück. „Dies ist besonders bedeutsam, weil Softdrinks eine große Rolle bei der Entstehung von Übergewicht spielen“, sagt Bitzer.

    Einen geringeren Effekt gab es hingegen laut Cochrane-Artikel bei Kennzeichnungen, die keine verschiedenen Farben nutzen, sondern nur eine Abstufung angeben – so wie das gerade vom Max-Rubner-Institut im Auftrag des Ernährungsministeriums entwickelte Stern-Label. „Diese Kennzeichnung sehen wir kritisch, weil sie mit nur einer Farbe arbeitet und zudem nicht intuitiv verständlich ist“ sagt Bitzer, „es wäre nicht nachvollziehbar, wenn die deutsche Politik nicht das wirksamste System wählt – und das ist eine Kennzeichnung in Ampelfarben.“

    ______________________________________________________

    Von Philipsborn P et al.: Environmental interventions to reduce the consumption of sugar-sweetened beverages and their effects on health. Cochran eDatabase of Systematic Reviews 2019,4.
    http://www.doi.org/10.1002/14651858

    Für die aktuelle Übersichtsarbeit, an der auch das Institut für Medizinische Informationsverarbeitung Biometrie und Epidemiologie an der Universität München beteiligt war, sichteten die Autoren mehr als 10.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen, und identifizierten so 58 Studien zur Frage, welche Maßnahmen den Süßgetränkekonsum auf Bevölkerungsebene effektiv reduzieren. Diese 58 Studien wurden in 14 verschiedenen Ländern durchgeführt, und hatten zusammen genommen mehr als 1 Million Teilnehmer.

    Die von Cochrane erfassten Studien zur farblichen Kennzeichnung beziehen sich nicht direkt auf den Nutri-Score, aber auf verschiedene ähnliche Systeme in Ampelfarben.

    ______________________________________________________

    Rückfragen bitte an:
    Kerstin Ullrich, Pressestelle DDG, Telefon 0711 8931 641

    Kontakt:
    Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten DANK
    c/o Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
    Albrechtstraße 9, 10117 Berlin

    ______________________________________________________

    Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) ist ein Zusammenschluss von 22 medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen, der sich für Maßnahmen zur Verhinderung von Krankheiten wie Adipositas, Diabetes, Krebs und Herz-Kreislaufkrankheiten einsetzt. http://www.dank-allianz.de


    Originalpublikation:

    http://www.doi.org/10.1002/14651858


    Weitere Informationen:

    http://www.dank-allianz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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