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07.08.2020 09:44

Erneuerbare in Europa: Flächenbedarf lässt sich mit geringen Mehrkosten verringern

Bianca Schröder Presse und Kommunikation
Institute for Advanced Sustainability Studies e.V.

    Weg von Kohle, Öl und Gas, hin zu Wind- und Solarenergie: Das ist machbar, aber erneuerbare Energien benötigen mehr Platz als konventionelle Energieformen. Eine neue Studie untersucht, wie der Flächenbedarf eines vollständig auf erneuerbaren Energien beruhenden Stromsystems in Europa verringert werden kann und wie sich dies auf die Kosten auswirkt.

    Die kostengünstigste Variante für 100 Prozent „grünen Strom“ in Europa wäre die Nutzung von Solarstrom aus Freiflächenanlagen und Windparks an Land. Diese Lösung hat allerdings einen Flächenbedarf von etwa 97.000 Quadratkilometern. Das sind rund zwei Prozent der Gesamtfläche Europas, eine Fläche so groß wie Portugal.

    Offshore-Windkraft und Sonnenenergie reduzieren Flächenbedarf

    Wind- und Solarparks verändern das Landschaftsbild, ihre Ansiedlung führt daher immer wieder zu Konflikten. Dies gilt insbesondere für die Windkraft an Land, die bislang wichtigste Technologie in der europäischen Energiewende, da sich Windparks über große Flächen erstrecken und von weitem sichtbar sind. Wird in der Zukunft stärker auf andere Erzeugungsinfrastrukturen gesetzt, lässt sich der Flächenbedarf eines vollständig erneuerbaren Stromsystems reduzieren. Laut der Studie gibt es dafür drei geeignete Möglichkeiten, die einzeln oder auch in Kombination eingesetzt werden können: Offshore-Windkraft, große Solarparks und Solaranlagen auf Hausdächern. Jede dieser Technologien könnte den Flächenbedarf an Land auf etwa 48.000 Quadratkilometer – ein Prozent der Fläche Europas – und weniger begrenzen.

    Mehrkosten halten sich in Grenzen

    Besonders kosteneffektiv ist laut den Berechnungen der Studie die Offshore-Windkraft: Sie kann den Flächenbedarf an Land um 50 Prozent verringern, bei Mehrkosten von fünf Prozent gegenüber der günstigsten Variante. Wenn Onshore-Windkraft durch große Solarparks oder Solaranlagen auf Dächern ersetzt wird, steigen die Mehrkosten auf bis zu 20 Prozent. „Wir müssen uns als Gesellschaft entscheiden, wie viel uns freie Flächen an Land wert sind“, so Studienautor Tim Tröndle. Der gezielte Ausbau von Offshore-Windkraft und Solarenergie biete effektive Optionen zur Reduzierung des Flächenbedarfs an Land bei geringen Mehrkosten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Tim Tröndle
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter, IASS Potsdam
    tim.troendle@iass-potsdam.de


    Originalpublikation:

    Tröndle T (2020) Supply-side options to reduce land requirements of fully renewable electricity in Europe. PLOS ONE 15(8): e0236958. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0236958


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Politik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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