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Veranstaltung



06.02.2007 - 06.02.2007 | Berlin

Arbeiten - was ist das? Versuch einer vergleichenden Anthropologie der Arbeit

Das WZB lädt ein zu einem Vortrag von Professor Gerd Spittler

Arbeit im Sinne von dauerhafter und damit anstrengender Tätigkeit, die spezifische Fertigkeiten und Kenntnisse voraussetzt und die einen Zweck verfolgt, der außerhalb der Tätigkeit selbst liegt, gibt es in allen Gesellschaften. Wie aber unterscheidet sich Arbeit in "modernen" von Arbeit in "traditionalen" Gesellschaften?

Ausgangspunkt der Überlegungen sind ethnologische Forschungen zur Arbeit von Jägern und Sammlern, Hirten und Bauern. Deren Arbeit ist auch in unserem Sinne rational, weil die für die Zwecke eingesetzten Mittel angemessen sind. Aber die "Arbeitsgegenstände" und "Arbeitsmittel" (Tiere, Pflanzen, Land, Arbeitsmaterial, Werkzeuge) sind nicht einfach Objekte instrumentalen Handelns, sondern haben Subjektcharakter. Sie sind belebt, beseelt, haben einen eigenen Willen. Der Arbeitende tritt zu ihnen in eine Beziehung. Am häufigsten wird das für Jäger und Hirten berichtet, meistens finden sich diese Vorstellungen auch bei Bauern, häufig auch bei Handwerkern, selten bei Industriearbeitern.

Wie sind diese Unterschiede zu erklären? Liegen sie in der "Natur der Sache", weil Tiere uns näher stehen und wir ihnen am ehesten Subjektcharakter zubilligen, während wir dies Pflanzen weniger und "Dingen" überhaupt nicht zuschreiben? Oder gibt es historische Entwicklungen, die zu einer dichotomischen Gegenüberstellung von "Natur" und "Kultur" führten und dadurch die Konzeption von Arbeit als instrumentalem Handeln prägten? Oder handelt es sich um verschiedene Forschungsperspektiven von Ethnologen und Soziologen? Kann man bei entsprechendem Interesse auch die Arbeit mit Maschinen als Interaktion zwischen Subjekten interpretieren? Dies soll am Beispiel des Umgangs mit Kopierern diskutiert werden.

Zuletzt soll gefragt werden, ob sich die Forschungsperspektiven unterschiedlicher Disziplinen ausschließen, ergänzen oder ob sie sogar vereinigt werden können.

Gerd Spittler lehrte Soziologie an der Universität Freiburg und war bis 2004 Professor für Ethnologie an der Universität Bayreuth. Thematisch relevante Publikationen: Hirtenarbeit. Die Welt der Kamelhirten und Ziegenhirtinnen von Timia (1998); Le travail en Afrique noire (mit H. d'Almeida-Topor und M. Lakroum, 2003), Foundations of the Anthropology of Work - 19th Century Social Scientists and the First Ethnographers (erscheint 2007). Gerd Spittler war 1999/2000 Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und ist zur Zeit Gast des WZB.

Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung auf beiliegendem Antwortfax wird gebeten bis zum 1. Februar 2007 an Karolina May-Chu, Email: may-chu@wzb.eu.

Termin:

06.02.2007 17:00 - 20:00

Veranstaltungsort:

Reichpietschufer 50, Raum A 310
10785 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft

Arten:

Eintrag:

16.01.2007

Absender:

Dr. Paul Stoop

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event19191


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