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04.03.2005 15:48

Denkmal auf dem Frankfurter Campus Westend ehrt das Lebenswerk von Alois Alzheimer

Dr. Monika Mölders Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    FRANKFURT, 04. März 2005 - Heute enthüllten Professor Dr. Rudolf Steinberg, Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, sowie Dr. Jochen Hückmann, Geschäftsführer der Friedrich Merz GmbH, als Vertretung für Initiatoren und Stifter, gemeinsam mit Professor Dr. Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, und der Frankfurter Künstlerin Alice Meister das Alois Alzheimer Denkmal auf dem Campus Westend der Universität Frankfurt. Der Enthüllung der Glasskulptur mit Inschrift wohnten zahlreiche namhafte Vertreter aus Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bei.

    Das Denkmal auf dem Gelände der damaligen, 1864 eröffneten Städtischen Irrenanstalt Frankfurt am Main, die 1914 als Städtische und Universitätsklinik für Gemüts- und Nervenkranke in die Frankfurter Universität integriert wurde, soll an das Wirken des Arztes Alois Alzheimer erinnern. Hier, in der seinerzeit modernsten Einrichtung ihrer Art, betreute der Neurologe vor genau 100 Jahren die Patientin Auguste Deter. Deren Krankheitsbild einer kompletten geistigen Verwirrung bezeichnete Alzheimer zunächst als "Krankheit des Vergessens". 1906, mit dem Tod der Patientin und der sorgfältigen Untersuchung und Dokumentation der augenfälligen Veränderungen ihrer Hirnrinde publizierte Alzheimer dann seine vorbildliche Fallstudie und beschrieb damit ein Krankheitsbild, das seither seinen Namen trägt.

    "Ich freue mich, dass es mit dem Denkmal gelungen ist, an diesem historischen Ort an einen bedeutenden Arzt und Wissenschaftler und die nach ihm benannte Krankheit zu erinnern, den wir zu den wissenschaftlichen Vorläufern der 1914 gegründeten Universität rechnen dürfen", bemerkte Professor Rudolf Steinberg während der Feierstunde. "Im Namen der Universität danke ich sehr herzlich der Künstlerin und der Friedrich Merz GmbH, die seit langer Zeit führend in der Erforschung und Behandlung der Alzheimer-Demenz ist."

    "Die Weiterentwicklung der neuro-wissenschaftlichen Forschung ist ohne das Engagement der Wirtschaft gar nicht denkbar! Das von Merz gestiftete Alzheimer-Denkmal symbolisiert eine solche Kooperation in schöner Weise, denn das Unternehmen ist lange schon ein wichtiger Förderer der Wissenschaft", sagte Professor Dr. Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

    Dr. Jochen Hückmann, Geschäftsführer der Friedrich Merz GmbH, würdigte das Alois Alzheimer Denkmal und seine Bedeutung besonders vor der zunehmenden gesellschaftspolitischen Tragweite der Alzheimer-Demenz. Bei bereits 1 Millionen Alzheimerkranken in Deutschland und jährlich 135.000 Neuerkrankungen müsse das gesellschaftliche Bewußtsein für die Krankheit und ihre Auswirkungen geweckt werden, müsse dringend an Lösungen für die Versorgung der Kranken und für das zunehmende Pflegedefizit gearbeitet werden, soll eine angemessene Betreuung Erkrankter auch zukünftig gesichert sein.


    Das Denkmal:
    Die Alois Alzheimer Gedenkstätte auf dem Frankfurter Campus Westend besteht aus einer Glasscheibe mit einem Durchmesser von 2,25 Meter auf einem darunter liegenden Glaskreuz. Die Glassscheibe ist 2,5 cm stark und zur Vermeidung von Blendwirkungen in einem Winkel von 20 Grad in südlicher Richtung geneigt. Innerhalb des Glasverbundes befindet sich die Inschrift, die an die ehemalige Klinik, an den hier wirkenden Alois Alzheimer, seine Patientin Auguste Deter und die Diagnose der Alzheimer-Krankheit erinnert. Die transparente Wirkung der Glasskulptur wird unterstrichen von sechs Kuppelgläsern, die radial um die Skulptur angeordnet die in den Boden eingelassenen Beleuchtungskörper abdecken, die die Skulptur nachts ausleuchten. Die einmalige Größe der Glasskulptur mit einem Gesamtgewicht von mehr als einer Tonne stellte die Konstrukteure vor eine Herausforderung für die technische Umsetzung, die bisher einmalig ist.

    Die Demenz-Erkrankung Alzheimer (http://www.alzheimerinfo.de):
    Die von Alois Alzheimer 1901 erstmals wissenschaftlich diagnostizierte so genannte Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form einer Demenz (Verlust von intellektuellen und kognitiven Hirnfunktionen / Denkleistungen). Sie ist durch die typischen Zeichen, Gedächtnisverlust, Verlust von Argumentations- und Urteilsfähigkeit sowie der Orientierung und von Veränderung in Stimmung und Verhalten gekennzeichnet. An ihrer Entstehung sind Botenstoffe (Neurotransmitter) grundlegend beteiligt. Ein besonders wichtiger Botenstoff ist Glutamat. Er ist bei Lern- und Gedächtnisvorgängen bedeutsam. Glutamat bewirkt, dass Kalzium in die Nervenzellen einströmt, um das Signal innerhalb der Zelle weiterleiten zu können. Im Gehirn eines Alzheimerkranken ist die Glutamatkonzentration unnatürlich hoch - auch ohne dass ein Signal weitergeleitet werden soll. Derzeit sind in Deutschland rund 15% der Gesamtbevölkerung, ca. 9,5 Millionen Menschen, über 65 Jahre alt. Die Zahl der Demenzkranken liegt bei etwa 1,2 Million. Aufgrund der wachsenden epidemiologischen und sozioökonomischen Bedeutung wurde die Demenz in den vergangenen Jahren zu einem Schwerpunkt der Forschung.

    Der Sponsor: Merz Pharma (http://www.merz.de):
    Merz Pharma ist ein international operierendes Healthcare Unternehmen. Das Tochterunternehmen Merz Pharmaceuticals konzentriert sich auf die Forschung und Entwicklung von Medikamenten für neurologische und psychiatrische Erkrankungen. Merz Pharmaceuticals ist führend im Bereich der Alzheimer-Forschung und hat den weltweit ersten Wirkstoff (Memantine) zur Behandlung von mittlerer bis schwerer Alzheimer-Demenz entwickelt. Weitere Indikationsgebiete, in denen Merz Pharmaceuticals aktiv ist, sind die Dermatologie sowie Stoffwechselkrankheiten.

    Der historische Ort - Der heutige Campus Westend der Johann Wolfgang Goethe-Universität (http://www.uni-frankfurt.de):
    Zwischen 1859 und 1864 entstand auf Betreiben von Dr. Heinrich Hoffmann auf einem Gelände im Frankfurter Westend eine damals hochmoderne psychiatrische Anstalt, die "Städtische Heilanstalt für Irre und Epileptische". Von 1888 bis 1902 wirkte hier Dr. Alois Alzheimer und machte dabei seine bahnbrechenden Entdeckungen zu einer Krankheit, die seither seinen Namen trägt. Nach Gründung der Universität Frankfurt im Jahr 1914 wurde diese Heilanstalt in "Städtische und Universitätsklinik für Gemüts und Nervenkranke" umbenannt und der Universität angegliedert. Im Jahr 1930 wurde die Klinik nach Niederrad verlegt. Die I.G. Farben AG erwarb das Gelände und ließ dort ab 1928 ein Verwaltungsgebäude vom Architekten Hans Poelzig errichten. Seit 2001 ist das I.G. Hochhaus Sitz zahlreicher geisteswissenschaftlicher Institute der Universität Frankfurt und das Herzstück des weiter wachsenden Campus Westend.

    Kostenfreies Bildmaterial von der Veranstaltung können Sie heute ab 16:00 Uhr downloaden unter: http://www.merz.de/presse/fotos_und_logos/unternehmen/

    Ihr Ansprechpartner:
    Merz Pharma GmbH & Co. KGaA
    Corporate Communications
    Frau Nicole Giesler
    Tel.: 069 / 15 03 - 411
    Fax: 069 / 15 03 - 400
    E-Mail: nicole.giesler@merz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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