Liane Herbst wurde am 06.03.2005 mit dem Georg-Simon-Ohm-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet. Die 29-jährige Absolventin der Fachhochschule Coburg erhält den mit 1500 Euro dotierten Preis für die bundesweit beste Diplomarbeit im Fach Physikalische Technik und verwandten Fachhochschulstudiengängen. Sie hat ihre Diplomarbeit im Institut für Technologie und Biosystemtechnik der FAL zum Thema Biokraftstoffe angefertigt.
Die Preisverleihung erfolgte auf der Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin. Frau Dipl.-Ing. (FH) Liane Herbst hat von Oktober 1999 bis Juli 2004 an der Fachhochschule Coburg Physikalische Technik studiert. Mit einer Abschlussnote von 1,3 erreichte sie das absolut beste Ergebnis unter allen bisherigen Absolventen dieses Studiengangs.
Die Auszeichnung erhält Liane Herbst für ihre Abschlussarbeit, die sie in der Arbeitsgruppe "Biokraftstoffe und Motorversuche" am Institut für Technologie und Biosystemtechnik der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) angefertigt hat, die seit Jahren eine sehr enge wissenschaftliche Kooperation zur Fachhochschule Coburg pflegt.
In der FAL arbeitete Liane Herbst an einem modernen Motorprüfstand mit umfangreicher Messtechnik, die auf die physikalische und chemische Charakterisierung von Dieselmotoremissionen spezialisiert ist. Ihre Aufgabe bestand in der Entwicklung eines Schnellverfahrens zur Bestimmung polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) aus Dieselmotorabgasen und der Durchführung von Versuchsreihen mit biogenen und fossilen Kraftstoffen. PAK sind als krebserregende Stoffe eingestuft. Angelagert an Rußpartikeln gelangen sie mit dem Abgas in die Umwelt und über Atemwege in den menschlichen Körper. Die präzise Bestimmung der PAK-Konzentration im Abgas ist ein wichtiger Beitrag zur toxikologischen Bewertung biogener Kraftstoffe wie beispielsweise Biodiesel.
Aktuell wird das von Liane Herbst entwickelte Verfahren dazu eingesetzt, neben mineralischen Dieselkraftstoffen und Biodiesel auch neue Kraftstoffe aus Biomasse zu untersuchen, die zukünftig auf den Markt drängen. Die systematische Kraftstoffforschung ist ein wissenschaftlicher Schwerpunkt der FAL, der zusammen mit der Automobilindustrie bearbeitet wird.
Darüber hinaus liegen Anfragen von zwei Nutzfahrzeugherstellern vor, die ihre Motoren von unabhängiger Seite auf die krebserregenden PAK-Emissionen untersuchen lassen wollen.
Auch für ein projektiertes gemeinsames Forschungsvorhaben der FAL mit den Fachhochschulen Coburg, Jena und Merseburg sowie einem Motorenhersteller ist das von Liane Herbst entwickelte Verfahren von grundlegender Bedeutung.
Liane Herbst, die seit Abschluss ihres Studiums im Rahmen eines Stipendiums bei der FAL tätig ist, hat inzwischen an der TU Braunschweig mit einer Doktorarbeit zum Themenkreis der Kraftstoffsystemtechnik begonnen.
Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Axel Munack, FAL, Institut für Technologie und Biosystemtechnik; axel.munack@fal.de
Die Preisträgerin Liane Herbst mit Prof. Dr. Jürgen Krahl (FH Coburg) am Motorversuchsstand der FAL
Foto: FAL-TB
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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