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17.03.2005 11:54

Unisenat fordert Stellenstreichungen in den Landesministerien

Sabine Köditz Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    PM 38/2005

    In einer fast sechsstündigen Sitzung am Mittwoch (16. März 2005) hat sich der Senat mit den von der Landesregierung geforderten Stellenkürzungen und dem vom Rektor in die Diskussion eingeführten Plan zur Schließung der Theologischen Fakultät und großer Bereiche der Philosophischen Fakultät befaßt.

    Der Senat mißbilligte das Vorgehen des Rektors, der am 23. Februar in Hasenwinkel ohne vorherige Beteiligung des Senats Vorschläge für die Umsetzung von Strukturentscheidungen gemacht hatte. Der Senat beschloß bei nur drei Gegenstimmen und einer Enthaltung, die vom Rektor im Februar 2005 vorgelegte Strukturplanung nicht zu unterstützen, weil dies auf der Grundlage des bisherigen Standes der Diskussion und Erkenntnis nicht sachgerecht erscheine. In diesem Zusammenhang hat der Senat zwei Arbeitsgruppen eingesetzt, die sich mit Fragen alternativer Finanzierungsmodelle und mit Strukturfragen befassen sollen. Insbesondere will man sich mit der Frage beschäftigen, welchen Anforderungen sich die Hochschulen des Landes angesichts nationaler und internationaler Entwicklungen zukünftig stellen müssen.

    Der Senat rügte die Zusammenarbeit des Prorektors Prof. Dr. Claus Dieter Classen mit dem Bildungsministerium bei der Planung eines Strukturgesetzes, mit dem die Autonomie der Hochschule ausgeschaltet würde. Zugleich wurde das Rektorat einstimmig gebeten, unverzüglich eine Klage gegen das geplante Hochschulstrukturgesetz vorzubereiten.

    Ebenfalls einstimmig wurde die Landesregierung aufgefordert, zugunsten der Hochschulen des Landes Stelleneinsparungen in den Ministerien vorzunehmen. Hintergrund ist u. a. die Forderung des Präsidenten des Landesrechnungshofs, wer Vorrang für die Hochschulen wolle, müsse auch erklären, in welchen Bereichen eingespart werden könne. Der Senatsbeschluß im Originalton: "Die Landesregierung zieht sich für ihr "Personalkonzept 2004" auf eine Untersuchung zurück, in der für den Personalbedarf durch den Vergleich mit den Ländern Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sog. "Benchmarks" erarbeitet wurden. Dann ist man scheinbar großzügig, wenn man dem Wachstumsmotor Hochschulen einen Mehrbedarf von 32 % gegenüber den Referenzländern "bewilligt". Sich selbst will man in den Landesministerien jedoch einen Zuschlag von 65,2 % und damit 695 Stellen vorbehalten. Was in den Landesministerien an Mehrkosten produziert werden soll, reicht völlig aus, um die Kürzungen an den Hochschulen des Landes überflüssig zu machen und sie überdies so auszustatten, daß sie auch eine Chance haben, national wie international wettbewerbsfähig zu werden. Sollte das Land mit der Benchmark-Personal-Zahl an Stellen nicht regierbar sein, wäre es an der Zeit, Fusionsgespräche mit anderen Bundesländern aufzunehmen."
    Schließlich beschloß der Senat zu später Stunde und mit einem Augenzwinkern, die Hochschulleitung um Sondierungsgespräche mit der schwedischen Regierung zu bitten. Ziel soll es sein, wie in der Zeit von 1648 bis 1815 wieder eine Trägerschaft der Universität durch das Königreich Schweden zu erreichen. Dazu meine der Vorsitzende des Senats, Prof. Dr. Wolfgang Joecks: "Kinder, die man zu lange schlecht behandelt, haben irgendwann einmal einen dringenden Wunsch nach Adoptiveltern, bei denen es ihnen besser gehen könnte."

    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an
    Prof. Dr. Wolfgang Joecks, Vorsitzender des Senats der Universität Greifswald,
    Telefon 03834-862120, joecks@uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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