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17.05.2005 12:18

Islamische Religionspädagogik an der Universität Osnabrück?

Dr. Utz Lederbogen Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Die Universität Osnabrück erwartet in diesen Tagen die Zusage des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums, einen Master-Studiengang "Islamische Religionspädagogik" als Erweiterungsfach zum Wintersemester 2006/2007 einrichten zu können. "Es wäre der erste Studiengang an einer deutschen Universität, um die religiös-ethische Erziehung von Muslimen an öffentlichen Schulen im Sinne des Grundgesetzes zu verwirklichen, so der Osnabrücker Erziehungswissenschaftler und Theologe Prof. Dr. Peter Graf.

    Die bildungspolitischen Signale des Landes Niedersachsen sind deutlich: An Grund- Haupt- und Realschulen wird das Fach "Religion" für Kinder von Familien, die sich zum Islam bekennen, bald ebenso auf dem Stundenplan stehen wie für ihre evangelischen und katholischen Mitschüler. Die Universität Osnabrück hat in diesem neuen Feld der Lehrerbildung die Initiative ergriffen und erwartet die Zusage des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums, einen Master-Studiengang "Islamische Religionspädagogik" als Erweiterungsfach zum Wintersemester 2006/2007 einrichten zu können. "Es wäre der erste Studiengang an einer deutschen Universität, um die religiös-ethische Erziehung von Muslimen an öffentlichen Schulen im Sinne des Grundgesetzes zu verwirklichen, so der Erziehungswissenschaftler und Theologe Prof. Dr. Peter Graf, auf dessen Initiative diese Planung zurückgeht.

    Bereits im vergangenen Jahr begann an der Universität Osnabrück ein einzigartiges Bund-Länder-Projekt, in dem Lehrerinnen und Lehrer, die muslimische Schüler in ihrer Religion unterrichten wollen, durch ein Fernstudium weitergebildet werden. "Die positiven Erfahrungen und bundesweite Resonanz auf das Weiterbildungsprogramm haben uns bewogen, einen Master-Studiengang zu beantragen", so Graf. Für dieses neue Fach wurden beim Wissenschaftsministerium vier Stellen beantragt, um die verschiedenen Aspekte der islamischen Religionspädagogik angemessen abdecken zu können. "Die Universität Osnabrück übernimmt mit Einführung dieses Master-Studiengangs eine hochschul- und kulturpolitische Vorreiterrolle", erklärt Präsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger.

    Mit dem neuen Masterabschluss kann "Islamische Religion" an öffentlichen Schulen gelehrt werden. Zu den geplanten Lehrinhalten zählen das Studium der Islamwissenschaften, eine fachdidaktische und religionspädagogische Ausbildung, Kenntnisse der Weltreligionen, der Ethik und des islamischen Rechts. Hinzu kommen Koran- und Sprachstudien. Zusätzlich können Lehrangebote aus den christlichen Theologien, des interreligiösen Dialogs oder der Migrationsforschung gewählt werden. Vorgesehen ist ein dreisemestriges modularisiertes Präsenzstudium an der Universität Osnabrück, das allerdings auch virtuelle Lehrangebote von Partnerhochschulen aus dem islamischen Kulturkreis beinhaltet. Fachliche Kooperationen bestehen bereits mit der Islamischen Religionspädagogischen Akademie in Wien und den theologischen Fakultäten in Ankara, Çanakkale und Teheran.

    Bewerben können sich Studierende, die ein Staatsexamen im Grund-, Haupt- und Realschulbereich anstreben oder besitzen. Dabei wird das Erweiterungsfach "Islamische Religionspädagogik" in Kombination mit anderen Fächern studiert. Jeweils zum Wintersemester stehen ca. 40 Studienplätze zur Verfügung. "Alle Teile der Ausbildung erfolgen unter staatlicher Aufsicht und in deutscher Sprache", ergänzt der Osnabrücker Erziehungswissenschaftler Graf. "Das Wissenschaftsministerium richtet in Abstimmung mit dem Kultusministerium einen Beirat für religiös-ethische Bildung von Muslimen ein."

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    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Peter Graf
    Universität Osnabrück,
    Interkulturelle Pädagogik -
    Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien
    Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften
    Heger-Tor-Wall 9, D-49069 Osnabrück,
    Tel. +49 541 969 4223, Fax +49 541 969 4906,
    e-mail: pgraf@uni-osnabrueck.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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