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17.08.2005 09:12

Bewerberansturm auf die Medizinstudienplätze der Universität Greifswald

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Medizinische Fakultät nutzt neue Vergabereform

    Die Universität Greifswald nutzt als eine der wenigen Hochschulen die neuen Möglichkeiten der Reform der Vergabe von zulassungsbeschränkten Studienplätzen. Bislang hat die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund 76 Prozent der Bewerber für begehrte Fächer wie Medizin, Biologie, Jura und Psychologie den Lehreinrichtungen unmittelbar zugewiesen. Ausschlaggebend waren dabei die Abiturnote und die Wartezeit, während der gewünschte Studienort nicht immer die entscheidende Rolle spielte. Ab diesem Wintersemester können die Hochschulen statt bisher 24 Prozent bis zu 60 Prozent der Antragsteller selbst auswählen.

    Eigens für das neue Auswahlverfahren hat die Medizinische Fakultät unter Federführung des Direktors der Urologischen Klinik, Prof. Klaus-Jürgen Klebingat, die universitätsinternen Kriterien festgelegt, die auf naturwissenschaftlicher Orientierung und berufspraktischer Erfahrung in Kombination mit einem Auswahlgespräch basieren. Dieses Verfahren stößt auf außergewöhnliches Interesse. Die Medizinische Fakultät verzeichnete mit rund 4.000 direkten Bewerbungen einen neuen Rekordansturm auf Studienplätze in Greifswald, wobei bei der ZVS in Dortmund sogar insgesamt 7.000 Anmeldungen (Ortspräferenz 1 - 6) für Greifswald eingegangen sind. In Greifswald studieren knapp 1.300 Studenten Human- und Zahnmedizin, davon viele aus den alten Bundesländern.

    In der kommenden Woche beginnen in Greifswald die Auswahlverfahren mit Anwärtern auf einen Studienplatz in der Hansestadt. In diesem Wintersemester werden 186 Plätze für die Humanmedizin und 45 für die Zahnmedizin besetzt. Ein Großteil der Studienplätze wird dann erstmals durch individuelle Vor-Ort-Termine über die sechsköpfige Auswahlkommission, der neben Universitätsprofessoren und Medizinern auch eine Vertreterin des Studiendekanats sowie eine Studentin angehören, selbstständig vergeben. In den Gesprächen spielen unter anderem die Darstellung der Berufsentscheidung und Studienmotivation, Aspekte der sozialen Kompetenz sowie Kenntnisse über den Wissenschaftsstandort Greifswald und das Gesundheitswesen eine entscheidende Rolle. Bewerbungskriterien wie ehrenamtliches Engagement, Kommunikationsfähigkeit und Kreativität werden anschließend zusammen mit den Abiturnoten mittels eines Punktesystems gewichtet.

    "Eine gute Zeugnisnote sagt noch nichts über die Persönlichkeit und Belastbarkeit eines Bewerbers aus", betonte Studiendekan Prof. Claus-Dieter Heidecke. "Trotz des enormen Zeitaufwandes wollen wir die Chance nutzen, uns die motiviertesten und besten Studenten mit größtmöglicher Eignung für den Arztberuf auszuwählen." Hierbei hält die Fakultät zwei Ausbildungswege vor: einen für praxisorientierte, klinisch ausgerichtete Studenten sowie einen anderen für forschungs- bzw. wissenschaftsinteressierte Studenten. Ein weiterer wesentlicher Faktor liegt in der bewussten Standortwahl für Greifswald", unterstrich der Direktor der Chirurgischen Klinik. "Bewerber, die sich auf Grund des spezifischen praxisorientierten Ausbildungs- und Forschungsprofils mit vorrangiger Präferenz für den Greifswalder Studiengang entscheiden, haben besonders gute Karten."

    Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Heyo K. Kroemer, zeigte sich überzeugt, dass durch die Reform des zentralen Vergabeverfahrens unter Nutzung der Eignungsgespräche besonders fähige Studenten für die Medizin in Greifswald gewonnen werden können. Das werde auch zur Erhöhung der Studienzufriedenheit beitragen, so Kroemer. Die Medizinische Fakultät kann in den letzten Jahren auf eine deutlich steigende Nachfrage nach ihren Medizinstudienplätzen in der Ortspräferenz 1 für Greifswald verweisen. Bewarben sich 2001 nur 0,9 Personen (2003 - 3,8) auf einen Medizinstudienplatz, erhöhte sich dieser Wert kontinuierlich auf 5,5 Anwärter in diesem Jahr. Dies sei auch auf die konsequente Umsetzung der neuen Approbationsordnung für Ärzte, die eine verbesserte praktische Ausbildung vorschreibt, und auf die exzellenten Studienbedingungen im neu gebauten Universitätsklinikum zurück zu führen.

    Das noch freiwillige Auswahlverfahren soll im nächsten Jahr an allen Hochschulen verbindlich eingeführt werden. "Wir können uns gut vorstellen, künftig alle Plätze an der Medizinischen Fakultät eigenverantwortlich zu belegen", erklärte Heidecke abschließend.

    Medizinische Fakultät
    Studiendekan
    Prof. Dr. Claus-Dieter Heidecke
    Fleischmannstraße 8, 17487 Greifswald
    T +49 (0)3834/86 60 00
    F +49 (0)3834/86 60 02
    E heidecke@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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