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06.09.2005 09:59

Dickes Problem mit Langzeitfolgen - Übergewicht im Kindes- und Jugendalter

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Adipositas-Experten diskutieren auf Rügen Entwicklungstrends
    und wirkungsvolle Therapien

    Am Sonnabend, dem 17. September 2005, findet unter der Schirmherrschaft der Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Marianne Linke, in Bergen auf Rügen ein Expertenforum zu Entwicklungstrends und Therapiemöglichkeiten bei übergewichtigen und fettsüchtigen Kindern und Jugendlichen (Adipositas) statt. Ausrichter ist die Fachklinik für Kinder und Jugendliche des Christlichen Jugenddorfes Garz/Rügen, die gleichzeitig ihr 75. Jubiläum begeht und ein anerkanntes Diagnostik- und Therapiezentrum für Adipositas betreibt. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Universitätskinderklinik Greifswald ausgerichtet. Dazu werden namhafte Fachleute aus Berlin, Ulm und Mecklenburg-Vorpommern auf der "Gesundheitsinsel" erwartet.

    Der kontinuierlich steigende Anteil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher in allen Industrieländern bis zu 20 Prozent sowie die generelle Zunahme des Ausmaßes der Fettleibigkeit entwickeln sich zu einem der größten Probleme der Wohlstandgesellschaft. Mecklenburg-Vorpommern nimmt im nationalen Vergleich unter den Schulanfängern sogar eine unrühmliche Spitzenposition ein. 13 Prozent der Erstklässler sind eindeutig zu dick. Falsche Ernährung und Bewegungsmangel lösen eine ganze Lawine an Folgeerscheinungen aus, die von schweren frühzeitigen gesundheitlichen Störungen bis hin zu ernsthaften psychischen Erkrankungen reichen. Da immer mehr junge Menschen unter Alterskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Beschwerden leiden, spielt auch die Kostenbelastung in der Krankenversorgung und Rehabilitation eine erhebliche Rolle.

    Auf dem Rügener Adipositas-Symposium geht es vor allem um eine aktuelle Bilanz ambulanter Langzeitprojekte und stationärer Rehabilitationsmaßnahmen im Nordosten sowie im bundesweiten Erfahrungsaustausch. An der Kinderklinik Greifswald werden seit dem Jahr 2000 adipöse Kinder und Jugendliche von einem Team bestehend aus Kinderärzten, Psychologen, Sporttherapeuten und Diätassistenten betreut. Das laufende Projekt ist mit einem neurophysiologischen Forschungsvorhaben verbunden, bei dem die Regulation des Essverhaltens über die elektrische Oberflächenaktivität des Gehirns sowie über die funktionelle Aktivität zentraler Hirnanteile, vor allem über das Esszentrum, analysiert wird.

    Insgesamt hat sich herauskristallisiert, dass die individuellen, sozialen und genetisch sehr unterschiedlichen Voraussetzungen der Probanden eine Vielzahl an differenzierter Herangehensweisen bei den jüngeren übergewichtigen Patienten erfordert. Die Jugendgruppen, die über ein Jahr lang an einem Adipositasprogramm teilnehmen, sind äußerst heterogen zusammengesetzt. Vor diesem Hintergrund ist es gemeinsames Anliegen der beteiligten Wissenschaftler, Ärzte und Therapeuten, wirksame und auch neue Wege aufzuzeigen, die die Erfolgsquote der an Adipositas-Projekten teilnehmenden Kinder und Jugendlichen entscheidend erhöhen.

    Symposium "Adipositas im Kindes- und Jugendalter"
    anlässlich des Jubiläums "75 Jahre Fachklinik Garz"
    Sonnabend, 17. September 2005
    RAMADA TREFF Hotel Bergen auf Rügen (Stralsunder Chaussee 1, Bergen)

    09:15 Uhr - Eröffnung/Begrüßung
    Dr. Marianne Linke, Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern
    Kerstin Kassner, Landrätin von Rügen
    Reinhard Nehrdich, Regionaldirektor des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschland
    Dr. Jens Nielinger, CJD Fachklinik Garz/Rügen
    Prof. Christoph Fusch, Universitätskinderklinik Greifswald
    10:00 Uhr
    Einführung ins Thema Adipositas
    Dr. Jens Nielinger, CJD Fachklinik Garz/Rügen
    Vom Mangel zum Überfluss
    Helga Ruch, Superintendentin Altefähr/Rügen
    Gesundheitszustand von Kindern in Abhängigkeit vom Sozialstatus
    Heinz Wagner, Sozialministerium M-V, Schwerin
    Einblicke in die Regulation des Essverhaltens
    Prof. Karl Heinz Lauffer, Universitätskinderklinik Greifswald

    11:00 Uhr - Kaffeepause

    11:15 Uhr
    Diagnostik und Komorbidität (psychische Auswirkungen)
    Dr. Carmen Schröder, Universitätskinderklinik Greifswald
    Rationale Diagnostik bei Adipositas aus medizinischer und psychologischer Sicht
    Dr. Dorothee Schmidt, Holger Hirschfeld, Universitätskinderklinik Greifswald
    Methoden zur Körperfettbestimmung - Was ist sinnvoll?
    Prof. Cristoph Fusch, Universitätskinderklinik Greifswald
    Definition und Verlauf des metabolischen (stoffwechselbedingten) Syndroms
    Dr. Susanna Wiegand, Charité Berlin
    Adipositas und Asthma bronchiale
    Dr. Thomas Hirsch, Kinderklinik Bergen/Rügen
    Adipositas und schlafbezogene Atmungsstörungen
    Dr. Olaf Kant, Kinderklinik Schwerin

    13:15 Uhr - Mittagspause

    14:15 Uhr - Prävention und Therapie der Adipositas im Kindes- und Jugendalter
    Was ist notwendig? Was ist machbar?
    Prof. Martin Wabitsch, Universitätskinderklinik Ulm

    15:30 Uhr - Kaffeepause

    15:45 Uhr
    Daten zur stationären Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas
    Dr. Cornelia Domeyer, BfA Berlin
    Kardiopulmonale Leistungsfähigkeit adipöser Jugendlicher während der stationären Rehabilitation
    Albrecht Brückner, Universitätskinderklinik Greifswald/CJD Fachklinik Garz
    Ergebnisse der Greifswalder Adipositasinterventionsstudie
    Dr. Carmen Schröder, Universitätskinderklinik Greifswald

    17.30 Uhr
    Bustransfer zur Fachklinik mit Besichtigungsmöglichkeit und gemeinsamem Abendessen
    20.00 Uhr Rücktransport zum Hotel

    Universitätsklinikum Greifswald
    Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
    Prof. Dr. Christoph Fusch
    Soldmannstraße 15, 17487 Greifswald
    T +49 (0)3834/86 64 20
    F +49 (0)3834/86 64 22
    E fusch@uni-greifswald.de
    http://www.medizin.uni-greifswald.de/kind_med/

    Christliches Jugenddorf Garz/Rügen
    Leitender Arzt: Dr. Jens Nielinger
    Putbuser Straße 11, 18574 Garz/Rügen
    T +49 (0)38304/841 16
    F +49 (0)38304/841 39
    E cjd.garz@cjd.de
    http://www.cjd-garz.de


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    Rückschläge verkraften - in den Adipositasgruppen gehört der Umgang mit dem Frust zum Programm. Wenn die ersten Erfolge sichtbar sind, kommt meistens der Durchbruch.
    Rückschläge verkraften - in den Adipositasgruppen gehört der Umgang mit dem Frust zum Programm. Wenn ...
    CJD Garz
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Rückschläge verkraften - in den Adipositasgruppen gehört der Umgang mit dem Frust zum Programm. Wenn die ersten Erfolge sichtbar sind, kommt meistens der Durchbruch.


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