Das an der Technischen Universität Ilmenau im Fachgebiet Neuroinformatik initiierte Forschungsprojekt PERSES (PERsonal mobile SErvice Systems) arbeitet an der Entwicklung intelligenter und lernfähiger mobiler Service-Systeme, die in direkter Interaktion mit uneingewiesenen Benutzern in natürlicher Einsatzumgebung spezifische Service-Aufgaben erfüllen.
Mit einer Startpräsentation am Dienstag, dem 21.September 1999, wird PERSES der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Rahmen von PERSES soll in Kooperation mit der toom BauMarkt GmbH ein intelligenter, interaktiver, mobiler Shopping-Assistent als Demonstrator-System entwickelt werden. Der Shopping-Assistent soll in toom-Baumärkten als dienstbarer persönlicher Begleiter für interessierte Kunden operieren. Zur Gewährleistung einer Basisfunktionalität hat ein mobiler Shopping-Assistent eine ganze Reihe von wissenschaftlich und technisch anspruchsvollen Leistungen zu erbringen. So muß er z.B. aktiv mit einem potentiellen Kunden in Kontakt treten und ihn nach seinen Wünschen befragen, ihn zu den gewünschten Marktbereichen lotsen bzw. ihm beim Bummel durch den Baumarkt folgen, mit ihm ständigen Blickkontakt halten und seine Körpersprache verstehen, auf Wunsch auch Zusatzinformationen und Sonderangebote präsentieren und eigenständig oder auf Anforderung des Kunden bei Bedarf einen kompetenten Fachberater rufen.
Die besondere wissenschaftliche Herausforderung dieses Vorhabens besteht darin, daß die technische Realisierung der zu erbringenden Leistungen für sich allein genommen bereits extrem anspruchsvoll ist und noch intensive Forschungsarbeiten sowohl im Grundlagen- wie im Anwendungsbereich erfordert. Erschwerend kommt hinzu, daß die Leistungen unter stark veränderlichen, natürlichen Einsatzbedingungen und insbesondere in Interaktion mit uneingewiesenen und technisch kaum versierten Personen zu erbringen sind. Zur Bewältigung dieser sehr anspruchsvollen und in ihrer Komplexität bislang noch weitgehend ungelösten Problemstellung werden neben Techniken und Methoden der Neuroinformatik und Robotik auch die Bild- und Signalverarbeitung und Verfahren der Künstlichen Intelligenz zum Einsatz kommen.
Der PERSES-Forschungsrahmen umfaßt eine Reihe eng verzahnter und sich gegenseitig ergänzender Forschungsaktivitäten:
1. das seit Juni 1999 laufende und vom Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (TMWFK) geförderte Projekt PERSES-Basis, welches sich vorrangig der Personallokalisation und dem Personentracking sowie Fragen der lokalen und globalen Navigation in natürlicher Einsatzumgebung widmet;
2. das EU-Projekt DYGEST, das sich mit der Erkennung und Interpretation dynamischer Gesten in natürlicher Einsatzumgebung beschäftigt;
3. eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem TMWFK finanzierte Sachmittelausstattung über das Hochschulbauförderungsgesetz zum Thema "Neurocomputer-Experimentalplattform mit mobiler Mensch-Maschine-Schnittstelle";
4. das Projekt NAASA (gemischt analog-digitale (N)euronale (A)rchitekturen zur (A)kustischen (S)zenen(A)nalyse) im Rahmen des an der TU Ilmenau laufenden DFG-Graduiertenkollegs GK 164;
5. ein beantragtes DFG-Graduiertenkolleg zum Thema "Intelligente Mensch-Maschinen-Schnittstelle" mit sieben beteiligten Fachgebieten aus drei Fakultäten der TU Ilmenau;
6. ein für das Jahr 2000 im PERSES-Gesamtrahmen geplantes BMBF-Verbundprojekt der TU Ilmenau, der toom BauMarkt GmbH Köln, der Firma OPTIMESS GmbH Gera, des Zentrums für Bild- und Signalverarbeitung e.V. Ilmenau und der Neurotec GmbH Friedrichshafen.
Eine wesentliche Grundlage für den PERSES-Projektrahmen bildet das bereits abgeschlossene Forschungsprojekt GESTIK, in dem erste Konzepte zur visuell basierten Mensch-Roboter-Interaktion entwickelt und erfolgreich praktisch umgesetzt werden konnten.
Als Experimentalsystem für diese Arbeiten diente bislang die mobile Roboterplattform MILVA (ausgestattet mit triocularem Active-Vision-Head, binauralem Hörsystem, Laserscanner und drei on-board-PCs), die auch im PERSES-Projekt neben dem neuen Experimentalroboter PERSES (ausgestattet mit binocularem Active-Vision-Head, omnidirektionaler Farbkamera, 24 US- und IR-Sensoren und on-board-PCs) zum Einsatz kommen soll.
Startpräsentation des PERSES-Forschungsprojektes an der TU Ilmenau, Fakultät für Informatik und Automatisierung, Fachgebiet Neuroinformatik:
Dienstag, 21.September 1999, 10.00-13.30 Uhr, Hans-Stamm-Campus, Bionikgebäude, Gustav-Kirchhoff-Straße 2.
Information/Kontakt:
TU Ilmenau
Fakultät für Informatik und Automatisierung
Fachgebiet Neuroinformatik
Prof. Dr.-Ing.habil. Horst-Michael Groß
PF 10 05 65
98684 Ilmenau
Tel. 03677-69 28 58/Fax 03677-69 16 65
e-mail: homi@informatik.tu-ilmenau.de
http://cortex.informatik.tu-ilmenau.de
http://www.tu-ilmenau.de
http://cortex.informatik.tu-ilmenau.de
http://www.tu-ilmenau.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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