Am Donnerstag, 19.8.1999, vollendet Prof. Dr. Gerd Wedler, Emeritus am Lehrstuhl für Physikalische Chemie II der Universität Erlangen-Nürnberg, das 70. Lebensjahr. Ihm zu Ehren veranstaltet die Chemie im Rahmen des Kolloquiums der Gesellschaft Deutscher Chemiker am Donnerstag, 25.11.1999, um 17.15 Uhr ein Festkolloquium.
Nach dem Abitur, das Gerd Wedler 1949 in seiner Geburtsstadt Braunschweig ablegte, begann er mit dem Studium der Chemie an der damaligen Technischen Hochschule Braunschweig. Er wurde in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen und fertigte 1954 seine Diplomarbeit bei Prof. Dr. Rudolf Suhrmann an. Bereits sehr früh legte er in seiner Dissertation "Über den Zerfallsmechanismus der Ameisensäure am Nickelkontakt" die Grundlagen für sein Lebenswerk, die Erforschung der Primärschritte der heterogenen Katalyse.
In seiner Habilitationsarbeit "Über eine Methode zur Bestimmung der differentiellen Adsorptionswärme an aufgedampften Filmen" aus dem Jahre 1960 gelang ihm ein entscheidender Durchbruch bei der Messung von Chemisorptionswärmen für Sauerstoff an Nickel und Eisen unter Ultrahochvakuumbedingungen. Mit hoher Präzision konnte in neuentwickelten Apparaturen aus Jenaer Glas Temperaturänderungen bis zu einem Millionstel Grad gemessen werden.
Inzwischen war Gerd Wedler an die Technische Hochschule Hannover gewechselt. 1966 nimmt er einen Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg an und wird zum ordentlichen Professor am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie ernannt. Sein Arbeitsgebiet umfaßt die Untersuchung des Adsorptions- und Reaktionsverhaltens kleiner Moleküle an Modellkatalysatoren. Insbesondere die Hydrierung von Kohlendioxid an Eisen und Kobalt und die Katalysatoraktivierung durch Alkalimetalle wurden intensiv in ihren Grundschritten erforscht. Frühzeitig wurden dabei modernste, oberflächensensitive Methoden wie die laserinduzierte Desorption oder Elektronenspektroskopien eingesetzt. Apparaturen zur Uberwindung des Spagats zwischen Reaktionen im Ultrahochvakuum- und Normaldruckbereich, den Arbeitsgebieten der "Surfase Science" und der Technischen Chemie wurden erfolgreich entwickelt und eingesetzt. Für seine Arbeiten auf diesem Gebiet wurde ihm 1996 die Bunsen-Denkmünze der Deutschen Bunsengesellschaft für Physikalische Chemie verliehen.
Prof. Wedler war Mitbegründer einer Forschergruppe und eines Sonderforschungsbereichs der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät II. Seine wissenschaftlichen Ergebnisse sind in mehr als 200 Publikationen niedergelegt. Sein Engagement galt immer der Vermittlung physikalisch-chemischen Grundwissens an die Studenten. Erst kürzlich ist sein "Lehrbuch der Physikalischen Chemie" in der 4. Auflage erschienen. Auch im Ruhestand widmet er einen Teil seiner Freizeit der Aktualisierung dieses Standardwerks.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Personalia
Deutsch
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