idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.10.2005 15:25

Gemeinsam stärker sein

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Ruprecht-Karls Universität Heidelberg und Max-Planck-Institut für Kernphysik unterzeichnen Vereinbarung über gemeinsame Junior-Professur - Ausweitung der bisherigen gemeinsamen Forschungsaktivitäten

    "Über die gemeinsame Juniorprofessur mit dem Max-Planck-Institut für Kernphysik verstärken beide Institutionen ihre Kooperation bei der Begleitung des besonders qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses", betonte Professor Peter Hommelhoff, Rektor der Heidelberger Ruprecht-Karls Universität, anlässlich der Unterzeichnung des entsprechenden Vertrages zwischen der Ruperto Carola und dem Max-Planck-Institut (MPI). Die Vorteile sind für den angehenden Stelleninhaber offensichtlich, wird er doch in beiden Institutionen vertreten sein. "Die Kombination aus exzellenter Forschung und Lehrerfahrung erhöht sicherlich auch die zukünftigen Berufschancen des Stelleninhabers", befand Professor Joachim Ullrich, der Direktor des MPI für Kernphysik.

    Darüber hinaus wird mit der gemeinsamen Junior-Professur die bisher schon intensive Zusammenarbeit weiter ausgebaut. "Es ist vorgesehen, dass der zukünftige Stelleninhaber zwei Forschungsrichtungen beziehungsweise experimentelle Techniken miteinander kombiniert, die bisher an der Ruperto Carola beziehungsweise am MPI für Kernphysik getrennt betrieben werden", erläuterte Joachim Ullrich. So forschen an der Heidelberger Universität die Professoren Jörg Schmiedmayer vom Physikalischen Institut und Markus Oberthaler vom Kirchhoff-Institut für Physik über Bose-Einstein-Kondensate. Derartige Kondensate entstehen bei Temperaturen nahe dem absoluten Tiefstpunkt von etwas mehr als Minus 273 Grad Celsius. Hier verhalten sich die Atome wie ein riesiges Superatom.

    Am MPI für Kernphysik wurden dagegen Geräte entwickelt, so genannte Reaktionsmikroskope, mit denen es möglich ist, die Fragmente einzelner Atome oder Moleküle, welche unter dem Beschuss von Lasern oder Elektronen zerplatzen, vollständig zu vermessen. Dabei werden die Richtungen und die Geschwindigkeiten aller Teilchen bestimmt. Durch die Kombination beider Methoden sollte es möglich sein, Bose-Einstein-Kondensate erstmals durch Beschuss mit einzelnen Teilchen hochpräzise zu untersuchen. "Zwei Anwendungen, die bisher nie miteinander kombiniert wurden", hob Joachim Ullrich hervor.

    Um ein breiteres Spektrum von interessierten Kandidaten anzusprechen, wurde zusätzlich noch eine weitere Forschungsrichtung bei der Ausschreibung der Junior-Professur formuliert. Dabei geht es um die Frage, wie sich Elektronen in Atomen und Molekülen, beispielsweise beim Entstehen oder Brechen einer chemischen Bindung bewegen und wie man die Elektronenbewegung vielleicht so verändern kann, dass bestimmte, gewünschte Reaktionen stattfinden. Wiederum soll durch Verbindung von Reaktionsmikroskopen mit extrem kurzen Laserimpulsen von etwa 150 Attosekunden (1 Attosekunde = 10-18 Sekunden), die seit kurzem erstmals erzeugt werden konnten, ein experimenteller Durchbruch ermöglicht werden.

    Aber auch für eine ausgezeichnete finanzielle Ausstattung der Stelle wird gesorgt sein. "Die Grundausstattung der Junior-Professur durch das MPI ist mit der einer Stelle aus dem Emmy-Noether Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft vergleichbar", erklärte der Direktor des MPI für Kernphysik. All dies soll dazu beitragen, dass der zukünftige Stelleninhaber selbständig arbeiten kann und beste Möglichkeiten für seine wissenschaftliche Laufbahn erhält.

    Der dieser Tage abgeschlossene Vertrag gilt aber nicht nur für die bereits ausgeschriebene Junior-Professur, sondern kann auch in Zukunft für gemeinsame Berufungen als Basis dienen. Sind sich beide Vertragspartner darüber einig, dass eine Stelle als Junior-Professur ausgeschrieben werden soll, so erfolgt ein gemeinsames Berufungsverfahren von MPI für Kernphysik und der zuständigen Fakultät der Ruperto Carola.
    Stefan Zeeh

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Joachim Ullrich
    Max-Planck-Institut für Kernphysik
    Saupfercheckweg 1
    69117 Heidelberg

    Telefon: (06221) 516-200
    Telefax: (06221) 516-601
    Sekretariat: R. Häfner, Tel. (06221)516-203
    joachim.ullrich@mpi-hd.mpg.de

    Rückfragen von Journalisten an:
    Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    und
    Irene Thewalt
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).