idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.11.2005 16:13

Wie ist das Leben nach dem Überleben?

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Ärzte der Uniklinik Frankfurt erforschen Lebensqualität nach der Erkrankung an Akuter Lymphatischer Leukämie

    In einer breit angelegten Studie untersucht ein Forscherteam der Medizinischen Klinik II - Hämatologie am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Lebensqualität und Spätfolgen bei erwachsenen Patienten, die vor mehr als fünf Jahren wegen Akuter Lymphatischer Leukämie (ALL) behandelt wurden. Mit diesem Projekt, für das die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. 233.000 Euro bereitstellt, betreten die Wissenschaftler neues Terrain im Bereich der Leukämieforschung.

    Angesichts der Diagnose "Akute Lymphatische Leukämie" stellen sich Patienten zunächst die Frage: "Werde ich die Krankheit überleben?" Daran schließt dann meist eine Auseinandersetzung an, wie das Leben aussehen wird, wenn die Krankheit überstanden ist. "Für die Einschätzung der Heilungschancen können Ärzte heute auf umfangreiche Erfahrungswerte zurückgreifen. Prognosen zur langfristigen Lebensqualität und zu den Spätfolgen sind jedoch immer noch schwierig, weil es zu diesem Thema kaum Untersuchungen gibt", erklärt Dr. med. Nicola Gökbuget, Leiterin der Studienzentrale der Medizinischen Klinik II am Uniklinikum Frankfurt. "Diese Lücke wollen wir mit unserer Studie schließen", so die Projektleiterin.

    Das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt "Lebensqualität und medizinische Spätfolgen bei Langzeitüberlebenden nach akuter Leukämie des Erwachsenen" wird bis Ende 2007 laufen. Im Rahmen der Studie werden rund 700 ehemalige Patienten mit speziell entwickelten Fragebögen zu ihrem körperlichen und psychischen Befinden sowie zu ihrem sozialen Umfeld befragt. Ziel der Studie ist eine detaillierte Analyse der Lebensqualität und des medizinischen Zustands der sogenannten Langzeitüberlebenden, die zwischen 1984 und 1999 an deutschen Kliniken behandelt worden waren. Dabei soll auch untersucht werden, ob und in welcher Form Alter, Geschlecht und psychologische Faktoren die Krankheitsbewältigung beeinflusst haben. "Bei der Behandlung von Leukämiepatienten geht es nicht nur um die Verlängerung der Lebenszeit im Sinne einer Heilung, sondern immer mehr auch um die Erhaltung einer akzeptablen Lebensqualität", erläutert Dr. Gökbuget. Die erwarteten Erkenntnisse sollen helfen, Therapiepläne und Nachsorgeuntersuchungen weiter zu verbessern und Patienten mit ALL künftig einen realistischeren Ausblick auf ihre langfristige Lebensperspektive zu geben.

    Möglich wurde das Projekt erst durch die Verbesserung der Heilungsraten der Akuten Lymphatischen Leukämie bei Erwachsenen in den letzten Jahren. In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte diese von unter 10 Prozent auf über 35 Prozent angehoben werden. Dies ist auch ein Verdienst von Therapiestudien, die seit mehr als 25 Jahren von der deutschen ALL-Studiengruppe unter der Leitung von Professor Dr. med. Dieter Hoelzer, Direktor der Medizinischen Klinik II der Universitätsklinik Frankfurt, durchgeführt werden. Die Mehrzahl der ALL-Patienten in Deutschland wird im Rahmen dieser Studien behandelt. Aus diesen Arbeiten stehen für die aktuelle Studie umfassende Informationen zur Identifizierung derjenigen Patienten zur Verfügung, die ihre Krankheit langfristig überleben.

    Frankfurt am Main, 02. November 2005

    Für weitere Informationen:

    Dr. med. Nicola Gökbuget
    Medizinische Klinik II
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon (069) 63 01 - 63 65
    Fax (069) 63 01 - 74 63
    E-Mail goekbuget@em.uni-frankfurt.de
    Internet www.kompetenznetz-leukaemie.de

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet www.kgu.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).