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14.11.2005 14:22

SCOR-Preis an Sandra Gaißer

Willi Baur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Berlin/Ulm. Großer Erfolg für zwei Absolventinnen der Universität Ulm. Bei dem mit insgesamt 12 000 Euro dotierten SCOR-Preis für Aktuarwissenschaften belegte die jetzt in Köln lebende Sandra Gaißer den ersten, ihre frühere Kommilitonin Maike Stritt aus dem gleichen Studienjahrgang Wirtschaftsmathematik (WiMa) den dritten Platz. Der zweite Preis ging an Jörn Dunkel von der Humboldt-Universität Berlin, der kürzlich für eine weitere Diplomarbeit in der Physik mit dem Lise-Meitner-Preis ausgezeichnet worden war. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen eines Festakts im ehrwürdigen Kaisersaal am Potsdamer Platz in Berlin.

    Für Professor Werner Kratz, Prorektor Lehre der Universität Ulm, kam der neuerliche Erfolg Ulmer Nachwuchswissenschaftler bei dem Wettbewerb nicht von ungefähr. "Das Institut für Aktuarwissenschaften ist der zentrale Baustein des Forschungsschwerpunkts 'Finanzdienstleistungen und ihre mathematischen Methoden', eines von vier Forschungsschwerpunkten unserer Universität", sagte Kratz in seinem Grußwort. Nicht ohne Grund habe die Deutsche Forschungsgemeinschaft der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften unlängst ein Graduiertenkolleg bewilligt, für den Prorektor "ein ganz besonderer Erfolg, auf den wir vor allem angesichts einer Bewilligungsquote von nur zehn Prozent sehr stolz sein können."
    Auch Professor Hans-Joachim Zwiesler, Kuratoriumsvorsitzender des Instituts und Leiter der Sektion Aktuarwissenschaften an der Uni Ulm, sieht für den neuerlichen Erfolg Ulmer WiMa-Diplomanden bei dem jetzt zum neunten Mal vergebenen SCOR-Preis einen handfesten Hintergrund: "Aktuarwissenschaften werden ja auch von anderen Universität angeboten, aber aus meiner Sicht nirgends so konsequent umgesetzt und in den WiMa-Studiengang eingebunden wie in Ulm", so Zwiesler, der bei dem Wettbewerb als Koordinator der Jury fungiert. Dieser gehört neben Vorstandsmitgliedern namhafter Versicherungen und Wissenschaftlern der Universitäten Karlsruhe, Kopenhagen und Wien auch der Ulmer Universitätsprofessor Peter Gessner an.
    Ebenso Professor Dietmar Zietsch, Vorstandsvorsitzender der SCOR Deutschland, des nationalen Ablegers des französischen Rückversicherungskonzerns, einem der weltweit führenden Unternehmen der Branche. Zietsch, überdies Honorarprofessor an der Uni Ulm, dessen Lehrveranstaltungen Prorektor Kratz "hohen Praxisbezug" bestätigte, berichtete in seiner Laudatio von einem "ungewöhnlich hohen Niveau der eingereichten 16 Arbeiten". Ausnahmslos hätten sie sich mit relevanten Themen zur Produkt- und Tarifentwicklung in der Personen- und Sachversicherung beschäftigt, einer zentralen Vorgabe der Ausschreibung.
    Resultat, so Professor Zietsch: "Eine sehr schwere Aufgabe für die Jury." Erst nach einer langen und intensiven Diskussion seien die Spitzenplätze ermittelt worden. Entschieden habe letztlich die besondere Aktualität der Themen und ihre praktische Relevanz. So habe Sandra Gaißer in ihrer Arbeit vor dem Hintergrund einer wachsenden Lebenserwartung ein stochastisches Modell zur Evaluierung der Versichertensterblichkeit und die Absicherung der daraus resultierenden Risiken an Kapitalmärkten entwickelt. Schließlich sei vor allem der internationale Finanzmarkt schon aufgrund seines Volumens prädestiniert dafür, große und größte Risiken effektiver zu absorbieren, als dies die Versicherungswirtschaft könne.
    Auch Maike Stritt, die zweite Ulmer Preisträgerin, hat Zietsch zufolge "ein ganz aktuelles und aktuariell bisher ungelöstes Problem aufgegriffen", nämlich die Auswirkungen eingetragener Lebenspartnerschaften auf die betriebliche Altersvorsorge. Dies unter anderem unter Berücksichtigung der Dauer der Lebenspartnerschaften sowie von Altersunterschieden der Beteiligten. "Maike Stritt hat zum einen fundierte Rechnungsgrundlagen für konkrete Kalkulationen ermittelt", befand Professor Zietsch, zum andern sei der von ihr erarbeiteten Methodik und Systematik der Datenbedarf zu entnehmen, der zur Beurteilung der Effekte auf die Hinterbliebenenversorgung benötigt werde.
    Die Diplomarbeit Stritts war übrigens von den Professoren Zwiesler und Gessner begutachtet worden, die Arbeit Sandra Gaißers von Professor Rüdiger Kiesel gemeinsam mit der London School of Economics, an der die Absolventin zwischendurch ein Masterstudium mit Auszeichnung abgeschlossen hatte.


    Bilder

    Gruppenbild mit Damen: SCOR-Preisverleihung in Berlin
    Gruppenbild mit Damen: SCOR-Preisverleihung in Berlin
    Willi Baur/Uni Ulm
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Gruppenbild mit Damen: SCOR-Preisverleihung in Berlin


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