WZB-Tagung über Spendenberichterstattung und Transparenz, Freitag, 18.11.05
(Berlin) Bürger, die in Vereinen oder Verbänden engagiert sind, spenden häufiger und mehr als nicht engagierte Bürger. Es wird in Deutschland also nicht so sehr gespendet, um ein fehlendes persönliches Engagement ("Zeitspende") zu kompensieren, wie oft angenommen wird. Vielmehr geht persönlicher Einsatz einher mit einer hohen Spendenbereitschaft: Wer Zeit für die Gemeinschaft gibt, ist auch finanziell großzügiger. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB).
Die Studie belegt auch, dass Personen mit einem höheren Einkommen zwar deutlich häufiger als der Durchschnittsbürger spenden. Der Anteil der Spendensumme an ihrem Jahresnettoeinkommen liegt aber beträchtlich unter dem Durchschnitt. Dies unterstreicht Forderungen der Politik nach einem höheren Beitrag von Vermögenden und Gutverdienenden zur Stiftungs- und Spendenkultur, wie sie auch der designierte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos erhob.
Die Daten über das Spendenverhalten gehen aus einer vom WZB erstellten Studie hervor. Den Rahmen der Studie bildet ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördertes Projekt, dessen erste Teilergebnisse am 18. November 2005 im WZB auf einer Fachtagung über den Aufbau einer nationalen Spendenberichterstattung vorgestellt werden.
Um aktuelle und differenzierte Aussagen zum Spendenwesen treffen zu können, ist in Deutschland eine kontinuierliche Spendenberichterstattung erforderlich, wie es sie in den USA, Großbritannien oder Kanada gibt. Nur so gibt es verlässliche Angaben über Spendenvolumen, Struktur der Spendenverwendung und zu den Spendern. Vor allem aber wird mehr Transparenz geschaffen, eine wichtige Grundlage für eine verbesserte Information und Spendenberatung der Bürger. Dies wird umso mehr erforderlich, als das Spenden als Beitrag eines gestaltungswilligen Bürgers für eine aktive Zivilgesellschaft an Bedeutung gewinnt.
Die Voraussetzungen, Potenziale und erforderlichen Schritte für den Aufbau einer nationalen Spendenberichterstattung sind Gegenstand der Fachtagung "Spenden in Deutschland - Analysen und Projekte" am 18. November 2005 im WZB. Wissenschaft, Politik, amtliche Statistik, Umfrageforschung, Fundraising und zivilgesellschaftliche Organisationen sind vertreten.
Pressekontakt:
Dr. Eckhard Priller, Abteilung "Ungleichheit und soziale Integration", Tel.: 030/25491-362,
E-mail: priller@wz-berlin.de
Dipl-Soz. Jana Sommerfeld, Abteilung "Ungleichheit und soziale Integration", Tel.: 030/25491-381,
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Claudia Roth, Pressereferat, Tel.: 030/25491-510, E-mail: roth@wz-berlin.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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