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21.11.2005 13:38

Stammzellen 800fach vermehrt: RUB-Forscher entwickeln neues Produktionsverfahren

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Erstmals haben Wissenschaftler ein geschlossenes Produktionsverfahren entwickelt, mit dem sie adulte mesenchymale Stammzellen für die Therapie am Patienten gewinnen und anreichern können. Für diese Entwicklung wurden kürzlich Dr. Martin Gastens und Dr. Wolfgang Prohaska mit dem Preis für wissenschaftliche Posterpräsentationen auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie ausgezeichnet. Die beiden Wissenschaftler arbeiten am Uni-Blutspendedienst OWL im Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin des Herz- und Diabeteszentrum NRW - Klinikum der RUB. Ihre Arbeit wurde aus mehr als 220 Forschungsbeiträgen ausgewählt.

    Bochum, 21.11.2005
    Nr. 366

    Stammzellen im Einsatz am Patienten
    Neues Produktionsverfahren ermöglicht 800fache Vermehrung
    Wissenschaftspreis für RUB-Forscher aus dem HDZ-Oeynhausen

    Erstmals haben Wissenschaftler ein geschlossenes Produktionsverfahren entwickelt, mit dem sie adulte mesenchymale Stammzellen für die Therapie am Patienten gewinnen und anreichern können. Für diese Entwicklung wurden kürzlich Dr. Martin Gastens und Dr. Wolfgang Prohaska mit dem Preis für wissenschaftliche Posterpräsentationen auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) ausgezeichnet. Die beiden Wissenschaftler arbeiten am Uni-Blutspendedienst OWL im Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin des Herz- und Diabeteszentrum NRW - Klinikum der Ruhr-Universität Bochum (Direktor: Prof. Dr. Knut Kleesiek). Ihre Arbeit wurde aus mehr als 220 Forschungsbeiträgen ausgewählt.

    800fach vermehrte Stammzellen

    Mesenchymale Stammzellen können sich durch Teilung vermehren und unterschiedliche neue Funktionen übernehmen, etwa als Muskel-, Knochen-, Knorpel-, Gefäß- oder Nervenzellen. Der Körper setzt sie dort ein, wo Reparaturen nötig oder wo Zellen kurzlebig sind. Doch nur eine hohe Dosis gewährleistet Erfolg in der Stammzelltherapie - etwa 500 ml bis 1.500 ml Knochenmark. Diese Entnahme belastet aber die Patienten sehr. Nur 50 ml benötigen die RUB-Wissenschaftler. Mit dem neuen Verfahren reichern sie die wenigen Stammzellen an und bringen sie zum Wachsen. Bei dem speziellen, automatisierten Prozess nutzen sie das patentierte Zellkultursystem der Firma Aastrom Bioscience, USA. Nach zwölf Tagen reinigen, konzentrieren und überprüfen sie die Zellen auf ihre Qualität: Das fertige Produkt ist ein um das 800fache angereichertes, für den Patienten individuell erzeugtes Arzneimittel.

    Neue Studie für Diabetiker

    In einer klinischen Studie will nun das Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) prüfen, ob man mit dem Stammzellprodukt auch Diabetes mellitus-Patienten behandeln kann, die an Durchblutungsstörungen leiden (Leitung: Prof. Dr. Diethelm Tschöpe). Durchblutungsstörungen sind die häufigste Ursache, warum man bei Zuckerkranken Gliedmaßen amputieren muss ("Diabetiker-Fuß").

    Uni-Institut mit großer Erfahrung

    Der Uni-Blutspendedienst OWL ist Teil des Institutes für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin des HDZ. Das Institut verfügt über jahrelange Erfahrungen bei der Herstellung von Blutprodukten und hat mit dem ausgezeichneten Verfahren von der Bezirksregierung in Detmold und der Bundesoberbehörde, dem Paul-Ehrlich-Institut, die Genehmigung erhalten, Stammzellpräparate für die Behandlung von Patienten herzustellen.

    Weitere Informationen
    Dr. rer. nat. Martin Gastens, Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, Georgstr.11, 32545 Bad Oeynhausen, Tel: 05731/ 972002, Fax: 05731/ 972307, E-Mail: mgastens@hdz-nrw.de


    Bilder

    v.l.: Dr. Wolfgang Prohaska und Dr. Martin Gastens
    v.l.: Dr. Wolfgang Prohaska und Dr. Martin Gastens

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    v.l.: Dr. Wolfgang Prohaska und Dr. Martin Gastens


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