Dissertation über Herkunft und Entwicklung des Homo sapiens ausgezeichnet
Das Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen hat am heutigen Donnerstag, dem 2. Februar zum achten Mal den Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie verliehen. Der Preis, der von der Firma ratiopharm gestiftet wird, ist mit 5000 Euro dotiert und ist damit der höchstdotierte jährlich verliehene Preis dieser Art für Archäologen.
Die Preisträgerin Shara Bailey lehrt als Assistant Professor am Department of Anthropology der New York University. Sie forscht dort als Mitglied des renommierten Center for the Study of the Human Origins. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Paläoanthropologie. Dabei beschäftigt sie sich mit der Unterscheidung verschiedener Menschenformen ab ca. 500 000 Jahren vor heute anhand von Zahnfunden. Hauptthema ihrer Forschung ist die Unterscheidbarkeit von Neandertalern und anatomisch modernen Menschen anhand der Beschaffenheit ihrer Zähne.
Shara Bailey wurde mit dem Förderpreis gewürdigt für ihre Arbeit über die Frage, ob Neandertaler zu unseren Vorfahren zu rechnen sind oder der moderne Mensch sich von Neandertalern unabhängig in Afrika entwickelte. Die US-Amerikanerin untersuchte dazu Zahnreste früherer Menschenformen und verglich deren Maße und verschiedene Merkmale wie z.B. Höckerformen. Bailey konnte nachweisen, dass die Zähne von Neandertalern und späteren anatomisch modernen Europäern die geringste Ähnlichkeit aufwiesen und bestätigte damit unabhängig von genetischen Ergebnissen, dass Neandertaler nicht zu unseren Vorfahren zählen. Gleichzeitig bietet die von Bailey weiterentwickelte Methode eine Basis, um künftig auch einzelne Zahnfunde eindeutig einer Art zuzuordnen. Die Bestimmung bislang nicht identifizierter Menschenreste hilft, das Verschwinden der Neandertaler und die Ankunft des anatomisch modernen Homo sapiens in Europa räumlich und zeitlich besser zu verstehen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).