idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.02.2006 10:29

Nordseegarnelen weiter verbreitet als vermutet

Dr. Michael Welling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMELV

    Nach einer vierwöchigen Forschungsfahrt im Januar 2006 brachte das Fischereiforschungsschiff SOLEA interessante Ergebnisse mit zurück. Die gesamte Nordsee ist im Winter bis etwa 50 m Wassertiefe von den Nordseegarnelen besiedelt.

    Ein Forscherteam aus dem Institut für Seefischerei der Bundesforschungsanstalt für Fischerei (BFAFi) in Hamburg hat unter dem Stichwort "Wintergarnelen" das Vorkommen und die Häufigkeiten von überwinternden Nordseegarnelen im Bereich der Deutschen Bucht und angrenzender Seegebiete überprüft, erstmals auch zusammen mit dem dänischen Partnerinstitut in Esbjerg.

    Bisher gilt die Lehrmeinung, dass sich die Krabben im Winter in die etwas tieferen und wärmeren Gewässer vor der Küste zurückziehen. Die umfangreichen diesjährigen Untersuchungen, die sich von der jütländischen Küste im Norden bis in die Mitte der Nordsee erstreckten, ergaben indes ein anderes Bild. Untersucht wurde ein Tiefenspektrum von 10 bis 50 Metern. Die Gesamtfänge an "Krabben" lagen im Mittel auf dem Niveau der Vorjahre, waren aber nicht eindeutig tiefenabhängig. Mit diesem Ergebnis reift die bestandsbiologisch wichtige Erkenntnis, dass die gesamte Nordsee im Winter bis etwa 50 m Wassertiefe von den Nordseegarnelen besiedelt ist und nicht nur ein mehr oder weniger breites Band entlang des Küstenverlaufs. Bei vergleichsweise niedrigen Wassertemperaturen um 2° C fanden sich auch unerwartet viele Tiere in Küstennähe, sogar im flacheren Wasser innerhalb der Inselkette Ostfrieslands, wie die Fänge des gecharterten Kutters POSEIDON dort ergaben. FFS SOLEA kann dort wegen seines Tiefgangs selbst nicht mehr fischen.

    Durch Vergleich der Ergebnisse in verschiedenen Jahren wollen die Fischereibiologen die Auswirkungen von unterschiedlich harten Wintern auf die Verteilung der Krabben in der Nordsee besser beurteilen können. Dies wird auch den Fischern von Nutzen sein; bislang gilt die Faustregel, dass ein strenger Winter im folgenden Herbst gute Fänge bringen wird.

    ---
    Für Rückfragen steht Ihnen Herr Dr. Thomas Neudecker vom Institut für Seefischerei der BFAFi, Palmaille 9, 22767 Hamburg, Tel. 040/38905-172, E-mail thomas.neudecker@ish.bfa-fisch.de zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.bfa-fisch.de - Die Bundesforschungsanstalt für Fischerei im Internet


    Bilder

    Das 2004 in Dienst gestellte Fischereiforschungsschiff SOLEA  brachte neue Erkenntnisse zur Verteilung der Nordseegarnelen mit heim.
    Das 2004 in Dienst gestellte Fischereiforschungsschiff SOLEA brachte neue Erkenntnisse zur Verteilu ...
    Quelle: Foto: BFAFi


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Das 2004 in Dienst gestellte Fischereiforschungsschiff SOLEA brachte neue Erkenntnisse zur Verteilung der Nordseegarnelen mit heim.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).