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27.02.2006 14:10

Resolution zur Vogelgrippe - Tropenbiologen fordern Monitoring von Wild- und Zugvögeln

Dipl.-Volkswirt Thomas Jung Universitätskommunikation
Technische Universität Kaiserslautern

    Anläßlich der internationalen Tagung der Gesellschaft für Tropenökologie an
    der Technischen Universität Kaiserslautern (21. bis 24.02.2006) haben
    führende Tropenbiologen in einer Resolution ein umfassendes Monitoring von
    Wildvögeln gefordert. Dieses Monitoring könne die Funktion eines
    Frühwarnsystems erfüllen und solle unbedingt Zugvögel in Deutschland,
    Europa, Asien und Afrika einbeziehen, da wichtige Vogelzugstrecken Asien,
    Afrika und Europa verbinden.

    Im Folgenden der Text der Resolution:

    1. Die Gesellschaft für Tropenökologie (gtö) sieht mit tiefer Sorge, dass
    sich eine neue, hochvirulente Form des Erregers der Vogelgrippe mit der
    Bezeichnung H5N1 in mittlerweile mehr als 30 Ländern in den Tropen,
    Subtropen und gemäßigten Breitengraden ausbreitet.

    2. Wir unterstützen die Bemühungen der Bundesregierung in der Bundesrepublik
    Deutschland und der Regierungen anderer Nationen, die Ausbreitung dieses
    Erregers zu stoppen und ein Übergreifen auf die Bevölkerung zu verhindern.

    3. Für die gtö ist dies ein weiterer Beleg, dass die Lebensräume unseres
    Planeten sehr viel stärker miteinander vernetzt sind, als dies in der
    Öffentlichkeit normalerweise wahrgenommen wird.

    4. Die in der nationalen und internationalen Öffentlichkeit zurzeit
    intensive Diskussion über die Rolle von Zugvögeln als möglichem Überträger
    von H5N1 veranlasst uns zu den nachstehenden Bemerkungen.

    5. Die gtö weist darauf hin, dass nach dem gegenwärtigen Stand
    wissenschaftlicher Erkenntnis der Ursprung der hochvirulenten Variante bei
    Hausgeflügel im subtropischen China zu suchen ist. Dies bedeutet, dass
    Wildvögel Opfer des neuen Virus sind.

    6. Inwieweit Zugvögel tatsächlich die Ausbreitung des Virus beschleunigen,
    ist zurzeit eine völlig offene Frage. Gewiss ist, dass die Unsicherheit über
    die Hauptausbreitungswege groß ist und das tatsächliche Ausmaß der
    Verbreitung des Virus in Wildvögeln in Europa, Asien und Afrika völlig
    unklar ist.

    7. Wir ermutigen daher die Bundesregierung und die deutschen
    Naturschutzorganisationen, sich national und international für ein
    umfassendes Monitoring von Wildvögeln einzusetzen, das unbedingt Zugvögel in
    Deutschland, Europa, Asien und Afrika einbeziehen sollte. Dieses Monitoring
    sollte auch deshalb so umfassend geplant und durchgeführt werden, weil
    bekannte und wichtige Vogelzugstrecken Europa mit Asien, Europa mit Afrika
    und Afrika mit Asien verbinden.

    8. Ein umfassendes Monitoring von Wildvögeln kann dann als Frühwarnsystem
    eine ähnliche Funktion erfüllen wie durch Tierärzte bereits jetzt
    durchgeführte und durchzuführende Kontrollen von Hausgeflügelbeständen.

    Der Präsident
    Prof. Dr. Karl Eduard Linsenmair
    im Namen des Präsidiums und des Wissenschaftlichen Beirats der gtö


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kl.de/gtoe2006


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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