Wie hoch der gesellschaftliche, politische und insbesondere der wirtschaftliche Schaden durch die verdrehte deutsche Zahlensprechweise ist, versucht der Verein "Zwanzigeins" zu ergründen: In einer öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am kommenden Montag, 6. März 2006 (16.15 Uhr, Hörsaal HZO 70 der RUB) geht es unter anderem um Zahlendreher, Rechenstörungen, Dyskalkulie und um Ansätze einer Modellbildung, den Schaden zu beziffern.
Bochum, 28.02.2006
Nr. 75
Schäden durch die verdrehte Zahlensprechweise
Öffentliche Veranstaltung des Vereins "Zwanzigeins"
RUB-Mathematik: Zahlendreher, Rechenstörungen, Dyskalkulie
Wie hoch der gesellschaftliche, politische und insbesondere der wirtschaftliche Schaden durch die verdrehte deutsche Zahlensprechweise ist, versucht der Verein "Zwanzigeins" zu ergründen: In einer öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am kommenden Montag, 6. März 2006 (16.15 Uhr, Hörsaal HZO 70) geht es unter anderem um Zahlendreher, Rechenstörungen, Dyskalkulie und um Ansätze einer Modellbildung, den Schaden zu beziffern. Gegründet vom Bochumer Mathematiker Prof. Dr. Lothar Gerritzen, setzt sich der Verein dafür ein, auch die unverdrehte Sprechweise zu erlauben - zwanzigeins statt einundzwanzig.
Von Zahlnamen und Zahlendrehern
"Deutsch als Fremdsprache - und dann noch diese Zahlnamen": Über ihre Erfahrungen und Schwierigkeiten mit unserer Zahlensprechweise berichten fünf ausländische Studierende aus China, Georgien, der Ukraine und dem Iran auf der Veranstaltung. Der Passauer Unternehmensberater Günter Lößlein stellt Ansätze einer Modellbildung vor, um den wirtschaftlichen Schaden zu erfassen. Weitere Themen sind "Spezifische Schwierigkeiten mit Zahlwörtern, Ziffern und Mengen" sowie "Dyskalkulie bei zentralen Hörstörungen". Zu Beginn wird eine empirische Studie über Zahlendreher im Grundschulunterricht vorgestellt (Maria Ammareller, Studentin der Grundschuldidaktik, Köln).
Eine 100 Jahre alte Diskussion
Die Diskussion um die deutsche Zahlensprechweise ist nicht neu: Bereits im Jahr 1900 hat der damalige Direktor der Sternwarte Berlin, Wilhelm Förster, eine entsprechende Reform vorgeschlagen und auf Missstände im Zählungs- und Rechnungsverkehr hingewiesen, die durch die Aussprache verursacht werden. 1953 veröffentlichte Prof. Martin Schellenberger das Buch "Zahlwort und Schriftbild" und forderte darin, die Zahlensprechweise an das Schriftbild der Zahl anzugleichen. Im vergangenen Jahr gründete Prof. Dr. Lothar Gerritzen (Fakultät für Mathematik der RUB) den Verein "Zwanzigeins": Mit bisher zwei öffentlichen Vortragsveranstaltungen hat der Bochumer Mathematiker diese alte Diskussion wieder aufgegriffen und belebt.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Lothar Gerritzen, Fakultät für Mathematik der RUB, NA 2/33, Tel. 0234/32-28304, E-Mail: Lothar.Gerritzen@rub.de, Internet: http://www.verein-zwanzigeins.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie, Sprache / Literatur, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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