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09.03.2006 15:30

Kalkriese: Wissenschaftliche Auswertung der Schlachtfeldfunde bis 2010 gesichert - Niedersächsische Landesregierung bewilligt der Universität Osnabrück 700.000 Euro

Dr. Utz Lederbogen Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Seit knapp zwei Jahrzehnten führen Wissenschaftler in der Kalkrieser-Niewedder Senke bei Bramsche (Osnabrück) archäologische und naturwissenschaftliche Forschungen durch. Die bisherigen Funde belegen einen ungewöhnlich ausgedehnten und bedeutenden Kampfplatz zwischen Römern und Germanen. Vermutlich handelt es sich nach dem Stand des Wissens um einen Schauplatz der Varusschlacht des Jahres 9. n. Chr., wenngleich dies nicht unbestritten ist. Die Landesregierung hat nun für die wissenschaftliche Untersuchung und Katalogisierung der Grabungsbefunde und Funde der Universität Osnabrück aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung einen Forschungsantrag in Höhe von 700.000 Euro bewilligt. "Wir freuen uns, dass damit die wissenschaftliche Begleitforschung bis 2010 zu einem wichtigen Teil gesichert ist", so PD Dr. Günther Moosbauer, verantwortlich für das wissenschaftliche Gesamtprojekt Kalkriese.

    Hauptziel des Forschungsprojektes wird die Auswertung und Publikation aller auf dem Museumsgelände in Kalkriese bis 2005 geborgenen Kleinfunde sein. Die Wissenschaftler werden zunächst eine funktionale Zuordnung der Funde vornehmen. Sie werden prüfen, ob es sich um Waffen, Ausrüstungen oder persönliche Gegenstände wie Schmuck handelt. "Möglicherweise erhalten wir so eine detaillierte Auskunft über die von den Truppen bei ihrem Marsch mitgeführten Materialien", so Dr. Moosbauer vom Fachgebiet Alte Geschichte der Universität Osnabrück: "Vielleicht erfahren wir auch etwas über die Truppengattungen und weitere beteiligte Personen wie Militärhandwerker." Nicht zuletzt wollen die Wissenschaftler die Kalkrieser Schlachtfeldfunde mit Fundstücken anderer Militärplätze vergleichen. Dr. Moosbauer: "Von der Untersuchung des Materials erhoffen wir uns zusätzliche Argumente für die chronologische Einordnung des Fundareals in der Kalkrieser-Niewedder Senke."

    Ein weiterer Schwerpunkt des Forschungsprojektes wird die Auswertung aller bisherigen Grabungsschnitte sein. Die Arbeiten erfolgen durch ein Team von Archäologen und Naturwissenschaftlern. Die umfangreiche Kartierung der Funde nimmt die Grabungsleiterin Dr. Susanne Wilbers-Rost mit Unterstützung von Technikern vor. "Die Kartierungen werden die Konstruktion der bekannten 400 Meter langen Wallanlage und ihre strategische Bedeutung sehr viel deutlicher machen", so die Osnabrücker Archäologin.

    Ein großer Anteil der Projektmittel steht für wissenschaftliches Personal (Wissenschaftlerin, Techniker, Restauratorin, Bodenkundler) der "Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH - Museum und Park Kalkriese" zur Verfügung. Ein stattlicher Betrag ist für weitere zoologische und anthropologische Untersuchungen wie auch für die Fundaufnahme an der Universität Osnabrück vorgesehen. Im Fachgebiet Alte Geschichte / Archäologie der römischen Provinzen wird dafür eine Doktorandenstelle geschaffen. "Damit ist der Grundstein gelegt, um 2009/2010 der interessierten Öffentlichkeit im In- und Ausland wesentlich genauere Ergebnisse der Grabungen zu präsentieren", so Dr. Moosbauer.

    "Die Förderung durch die Landesregierung ist auch einen Anerkennung für die geleistete wissenschaftliche Arbeit in der Vergangenheit", sagte Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH. "Die Förderung schafft für das Projekt Kalkriese einen Rahmen, der es erlaubt, die Präsentation für die Ausstellung "2000 Jahre Varusschlacht" wissenschaftlich zu begründen."

    ____________________________________________________________________
    Weitere Informationen:
    PD Dr. Günther Moosbauer, Universität Osnabrück,
    Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
    Alte Geschichte / Archäologie der Römischen Provinzen,
    Schloßstraße 8, D-49069 Osnabrück,
    Tel. +49 541 969 4387, Fax. +49 541 969 4397,
    E-Mail: altgesch@uni-osnabrueck.de

    Dr. Joseph Rottmann
    Geschäftsführer der Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH /
    Museum und Park Kalkriese
    Venner Straße 69
    49565 Bramsche - Kalkriese
    Tel. +49 5468 9204 -26, Fax +49 5468 9204 -86
    E-Mail: Joseph.Rottmann@kalkriese-varusschlacht.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kalkriese-varusschlacht.de


    Bilder

    Präsentation von Grabungsfunden während der Pressekonferenz: Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer der Varusschlacht im Osnabrücker Land, Dr. Günther Moosbauer, verantwortlich für das wissenschaftliche Projekt Kalkriese und Prof. Dr. Rainer Wiegels vom Fachgebiet Alte Geschichte der Universität Osnabrück.
    Präsentation von Grabungsfunden während der Pressekonferenz: Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer de ...
    Foto: Utz Lederbogen/Pressestelle Universität Osnabrück
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    Grabungsfund aus Kalkriese: Aureus des Augustus
    Grabungsfund aus Kalkriese: Aureus des Augustus
    Foto: Universität Osnabrück/Fachgebiet Alte Geschichte
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Präsentation von Grabungsfunden während der Pressekonferenz: Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer der Varusschlacht im Osnabrücker Land, Dr. Günther Moosbauer, verantwortlich für das wissenschaftliche Projekt Kalkriese und Prof. Dr. Rainer Wiegels vom Fachgebiet Alte Geschichte der Universität Osnabrück.


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    Grabungsfund aus Kalkriese: Aureus des Augustus


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