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14.03.2006 12:42

MHH baut Defizit auch 2005 weiter ab

Stefan Zorn Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Präsidium stellt positive Entwicklung vor / Ergebnis von 1,1 Millionen Euro erzielt

    Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist 2005 im zweiten Jahr in Folge auf Konsolidierungskurs. "Die MHH erzielte ein Betriebsergebnis in Höhe von 1,1 Millionen Euro", sagte MHH-Vizepräsident Holger Baumann, Präsidiumsmitglied für das Ressort Wirtschaftsführung und Administration, am Dienstag während der Bilanz-Pressekonferenz. Der Verlustvortrag von 42,7 Millionen Euro wird gesenkt werden können. "Das positive Betriebsergebnis haben wir trotz der verbesserten, aber nach wie vor defizitären stationären Bereiche erreicht", betonte MHH-Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg, Präsidiumsmitglied für das Ressort Krankenversorgung. Besonders bei komplizierten Therapien deckten die Fallpauschalen die Kosten oft nicht ab. "Insofern ist die Strategie der MHH, sich als Klinik der Supramaximalversorgung auf die besonders schweren Fälle zu konzentrieren, auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten der richtige Weg."

    5725 MHH-Beschäftigte haben im vergangenen Jahr eine Wertschöpfung von 511,1 Millionen Euro erreicht, das sind etwa 89.000 Euro je Mitarbeiter. Die stationären Erlöse lagen 2005 bei 265,5 Millionen Euro, gegenüber 264,1 Millionen Euro im Jahr 2004. Die Erlöse aus ambulanten Behandlungen blieben mit 17,2 Millionen Euro im vergangenen Jahr fast gleich. Die MHH hat im vergangenen Jahr 46.845 Fälle behandelt, 2.457 mehr als im Jahr 2004. Dabei bleiben die Patienten immer kürzer in der Klinik: Die durchschnittliche Verweildauer fiel von 9,06 Tagen im Jahr 2004 auf 8,66 Tage im Jahr 2005. Das ist eine Verbesserung von 4,6 Prozent. Die Hochschule hat im vergangenen Jahr 1.397 Betten betrieben, 44 mehr als 2004.

    Die MHH konnte im Jahr 2005 auch ihre Forschungsleistung weiter steigern und ihre Position in der kleinen Spitzengruppe aller 35 medizinischen Fakultäten gefestigt. So ist die MHH im Jahr 2005 mit 45,2 Millionen Euro Drittmitteleinnahmen - das sind 457.600 Euro pro Professur - Spitzenreiter aller medizinischen Fakultäten. Eine Bestätigung der Spitzenposition hat die MHH zudem mit den Zwischenerfolgen in der Exzellenzinitiative erfahren: Als einzige universitäre medizinische Einrichtung bundesweit ist die Hochschule mit zwei Exzellenzclustern und einer Graduiertenschule in die Endrunde gekommen. Damit ist sie gleichzeitig Niedersachsens erfolgreichste Hochschule.

    "Dies ist Ausdruck der hervorragenden Teamarbeit aller Abteilungen in den Forschungsschwerpunkten der MHH, unterstützt durch die exzellente Kooperation mit den universitären und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen der Region", betonte MHH-Präsident, Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann. "Wir bekennen uns zum Wettbewerb zwischen den Hochschulen, aber gleichzeitig auch zur Zusammenarbeit mit den anderen Hochschulen und außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen in Forschungsnetzwerken." Ein wichtiges neues Gemeinschaftsprojekt ist auf gutem Weg: das neue Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung, das die MHH gemeinsam mit der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig, dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, im ehemaligen Max-Planck-Institut gegründet hat. "Es hat eine sehr erfolgreiche Begutachtung durch eine internationale Gutachergruppe der Helmholtzgemeinschaft stattgefunden und wir haben am 16. und 17. Februar ein zweitägiges Symposium mit 26 Wissenschaftlern aus über 90 Bewerbungen um eine Abteilungs- oder Gruppenleiterposition in diesem neuen Zentrum durchgeführt", sagte Professor Dr. Bitter-Suermann. "Zurzeit sind wir dabei, die Ergebnisse der Tagung auszuwerten."

    Der MHH-Präsident betonte, dass die vom Wissenschaftsrat und der Kultusministerkonferenz aufgestellte Forderung, 30 bis 40 Prozent der Landeszuschüsse für Forschung und Lehre an den deutschen Universitäten leistungsorientiert an die Wissenschaftler und Abteilungen zu vergeben, statt mit der Gießkanne auszuschütten, von der MHH in diesem Jahr erreicht wird - wahrscheinlich als einziger oder nur ganz weniger Universitäten in Deutschland: 29,6 Millionen Euro, das sind fast 30 Prozent des disponiblen Landeszuschusses, werden als so genannte LOM-Mittel - LOM steht für leistungsorientierte Mittelvergabe - für Forschungsleistungen, d. h. Publikationen oder eingeworbene Drittmittel vergeben.

    Auch die Lehre an der MHH hat im vergangenen Jahr quantitativ und qualitativ an Bedeutung gewonnen. Neben die Ausbildung von Studierenden der Humanmedizin und der Zahnmedizin sind verschiedene Graduiertenstudiengänge getreten. Dazu zählen der international akkreditierte MD/PhD-Studiengang für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Molekularen Medizin, der Infektionsbiologie, die Masterstudiengänge in Biochemie und Biologie sowie verschiedene Graduierten-kollege der Hochschule. Diese Studiengänge sind unter dem Dach der Hannover Biomedical Research School HBRS zusammengefasst. "Im Bereich der Humanmedizin ist an der MHH zudem ein Modellstudiengang ("Hannibal") zugelassen worden, welcher eine patientenorientierte Ausbildung mit Molekularer Medizin verbindet und damit national einmalig ist. Wir werden innerhalb dieses Modellstudiengangs durch eine zeitnahe und umfassende Evaluation die Personalmittel leistungsgerecht vergeben und können damit nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre die Vorgaben des Wissenschaftsrates umsetzen", erläuterte Professor Dr. Hermann Haller, Dekan für den Bereich Lehre. "Besonders wichtig ist, dass die neuen Studiengebühren gezielt für die qualitative Verbesserung der Lehre im Modellstudiengang eingesetzt werden."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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