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27.03.2006 10:51

Die Kelten an Hoch- und Oberrhein

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Ausstellung in Freiburg unter Tübinger Beteiligung

    Noch bis zum 5. Mai können Besucher im Foyer des Regierungspräsidiums Freiburg in die Welt der Kelten am Hoch- und Oberrhein vor rund 2000 Jahren eintauchen. In einer unter Federführung der Abteilung Denkmalpflege des Regierungspräsidiums Freiburg mit Beteiligung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Eberhard Karls Universität Tübingen konzipierten Ausstellung bieten sich vielerlei Einblicke in die Zeit vor über 2000 Jahren. So werden neben Zeugnissen von Wirtschaft, Handwerk und Religion auch zentrale archäologische Fundorte der für die Ur- und Frühgeschichte Südwestdeutschlands so bedeutenden Region gezeigt.

    "Die Kelten an Hoch- und Oberrhein", so der Titel der Ausstellung, besaßen bereits ein komplexes Sozial- und Wirtschaftsystem, das durch archäologische Funde aus den verschiedensten kulturellen Bereichen beleuchtet wird. Im Vordergrund stehen hierbei Zeugnisse, die die hohen wirtschaftlich-handwerklichen Fähigkeiten der nordalpinen Zeitgenossen Caesars widerspiegeln. Der Bogen reicht von qualitätvoller keramischer Töpferware über Reste der Metallproduktion und Metallverarbeitung bis hin zu bunten Glasarmringen, deren Herstellungsverfahren bis heute Rätsel aufgibt. Funde importierter Weinamphoren aus Italien belegen Kontakte zum mediterranen Süden und das erstmals in unseren Breiten hergestellte Geld offenbart den hohen Stand der Handelsorganisation in Mitteleuropa.

    Das an Hinterlassenschaften der späten Kelten so reiche Hoch- und Oberrheingebiet stellt einen archäologisch bedeutsamen "Ballungsraum" dar. In reich bebilderten Texttafeln werden exemplarisch neun zentrale Siedlungen beschrieben und der Beginn der ersten städtischen Kultur nördlich der Alpen dargestellt.

    Die Universität Tübingen beteiligt sich seit zwei Jahren durch Ausgrabungen in der spätkeltischen Siedlung von Kirchzarten-Zarten/"Tarodunum" in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt unter Leitung von Prof. Manfred K. H. Eggert und Holger Wendling M.A. an der Erforschung dieser für die europäische Eisenzeitforschung so zentralen Region im Grenzbereich dreier moderner europäischer Staaten.

    Die Ausstellung "Die Kelten an Hoch- und Oberrhein" ist noch bis zum 05. Mai von Montag bis Freitag von je 08:00 bis 19:00 Uhr im Regierungspräsidium Freiburg (Basler Hof, Kaiser-Joseph-Straße 167) zu besichtigen. Führungen sind nach telefonischer Vereinbarung unter (0761) 207120 möglich.

    Kontakt und nähere Informationen:
    Prof. Dr. Manfred K. H. Eggert, Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Abteilung für Jüngere Urgeschichte und Frühgeschichte, Universität Tübingen
    Schloss Hohentübingen, 72070 Tübingen, Tel.: (07071) 29-72406, manfred.eggert@uni-tuebingen.de

    Unter www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/index.html sind drei Abbildungen zu sehen, die wir auf Anforderung in hoher Auflösung zusenden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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