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22.06.2006 09:25

Vorhofflimmer-Patienten für ANTIPAF-Studie gesucht

Dr. Angelika Leute Geschäftsstelle
Kompetenznetz Vorhofflimmern

    Das Kompetenznetz Vorhofflimmern führt zurzeit eine multizentrische klinische Studie durch, in der ein neues Therapiekonzept zur medikamentösen Behandlung von Vorhofflimmern erprobt wird. Da für die im Jahr 2005 gestartete ANTIPAF-Studie noch Patienten gebraucht werden, sucht das Kompetenznetz Vorhofflimmern weitere Ärzte in Kliniken und Praxen, die an der Studie mitwirken und sich an der Patientenrekrutierung beteiligen.

    Medikamente gegen Vorhofflimmern
    Vorhofflimmern, die häufigste behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörung, ist eine fortschreitende Erkrankung. Ist sie erst einmal aufgetreten, wird sie im weiteren Verlauf immer schwerer zu beeinflussen, je länger sie schon besteht. Grund dafür sind durch das Flimmern hervorgerufene Veränderungen der Vorhöfe, die ihrerseits zum erneuten Auftreten der Rhythmusstörung führen können. Diesen Teufelskreis zu unterbrechen, ist Ziel der medikamentösen Therapie. Die Behandlung mit den üblichen Antiarrhythmika ist jedoch mit Nebenwirkungen verbunden. Deshalb arbeiten im Kompetenznetz Vorhofflimmern Grundlagenforscher und klinisch tätige Ärzte zusammen, um alternative Therapieansätze zu entwickeln.

    Die ANTIPAF-Studie
    Die ANTIPAF-Studie (Angiotensin II Receptor Blocker in Paroxysmal Atrial Fibrillation) untersucht die Wirksamkeit des Angiotensin II Rezeptorblockers Olmesartan (Hersteller: Sankyo Pharma) zur Verringerung von paroxysmalem, das heißt anfallsartigem, Vorhofflimmern. In der multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten Doppelblind-Studie soll die folgende Hypothese überprüft werden: Die Behandlung mit Olmesartan reduziert die Häufigkeit von paroxysmalem Vorhofflimmern um 25 Prozent gegenüber einer Placebogabe.

    In Kliniken und Praxen verteilt über ganz Deutschland sollen insgesamt mehr als 400 Vorhofflimmerpatienten ein Jahr lang im Rahmen der ANTIPAF-Studie behandelt werden. Bei allen Studienteilnehmern wird die Anzahl der Vorhofflimmerepisoden in diesem Zeitraum dokumentiert. Dazu wird jeder Patient mit einem scheckkartengroßen mobilen Tele-EKG-Gerät ausgestattet, mit dem er täglich ein EKG selbst aufzeichnet und telefonisch an die zentrale Auswertestelle übermittelt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass auch unbemerkte asymptomatische Vorhofflimmerepisoden erfasst werden.

    Einschlusskriterien: Teilnehmen können alle Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern, die mindestens 18 Jahre alt sind und bei denen die Rhythmusstörung im EKG dokumentiert wurde.
    Die wichtigsten Ausschlusskriterien sind:
    o DC Kardioversion innerhalb der letzten 3 Monate
    o Typische Angina pectoris Symptomatik
    o Herzklappenerkrankungen Grad > II
    o Links ventrikuläre Ejektionsfraction < 40%
    o Diastolischer RR > 110mm Hg
    o Symptomatische Hypotonie
    o Serum Kreatinin > 1.8 mg/dl

    Das Kompetenznetz Vorhofflimmern
    Im Kompetenznetz Vorhofflimmern arbeiten Wissenschaftler, Ärzte und Betroffene bundesweit zusammen mit dem Ziel, die Behandlung und Versorgung der Patienten zu verbessern. Das interdisziplinäre Forschungsnetzwerk, das im Jahr 2003 seine Tätigkeit aufgenommen hat, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Zentrale des Kompetenznetzes Vorhofflimmern befindet sich am Universitätsklinikum Münster. Netzwerksprecher ist Prof. Dr. Günter Breithardt, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik C, Kardiologie und Angiologie, am Universitätsklinikum Münster.

    Kontaktadresse für weitere Informationen zur ANTIPAF-Studie:
    Leiter der ANTIPAF-Studie:
    PD Dr. Andreas Götte, Universitätsklinik Magdeburg
    Tel: 0391 / 6715377
    E-Mail: andreas.goette@medizin.uni-magdeburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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