idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.06.2006 16:38

Unhaltbarer Freistoß aus 4,8 mm: Mit Mikrofluidik zum Torerfolg

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Augsburger Physiker präsentieren das kleinste Fußballfeld der Welt, auf dem auch tatsächlich gespielt wird.
    ----------

    Exakt so, wie der Ball 1997 bei Roberto Carlos' legendärem Freistoß aus einer Distanz von 32 Metern im leichten Bogen an der gegnerischen Abwehrmauer vorbei ins Tor der Franzosen donnerte, landet auch auf dem wohl kleinsten Fußballfeld der Welt, auf dem tatsächlich gespielt werden kann, der Ball unhaltbar im Kasten. Der kleine Unterschied: Auf dem am Augsburger Lehrstuhl für Experimentalphysik I (Prof. Dr. Achim Wixforth) entwickelten Fußballfeld - einem Chip - ist der Ball ein blaues Mikrotröpfchen mit einem Volumen von 7 Milliardstel Litern Wasser, und die Tordistanz beträgt 4,8 Millimeter.

    Hinter beiden Freistößen steckt ausgefeilte Technik, im einen Fall Balltechnik, im anderen Mikrofluidik. Mikrofluidik beschäftigt sich mit der Bewegung von kleinen Flüssigkeitsmengen. Diese Technologie wird von den Augsburger Forschern für mikrobiologische Experimente eingesetzt, im Bereich der Life-Sciences wird sie durch die Firma Advalytix vermarktet.

    Thomas Frommelt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Wixforth, hat jetzt auch die sportlichen Potentiale der Mikrofluidik entdeckt und diese dann auch gleich in das kleinste bespielbare Fußballfeld der Welt umgesetzt: Es handelt sich dabei um einen mittels optischer Lithographie hergestellten Chip, wie man ihn in ähnlicher Form auch als konventionellen PC-Mikroprozessor kennt. Spezielle Spritzen ermöglichen es, diesen Chip mit dem Mikrotropfen - dem "Ball" - zu befüllen. Mit einem Interdigitaltransducer (IDT), wie er in jedem Handy oder Videorekorder eingesetzt wird, werden auf der Chip-Oberfläche dann gezielt kleine Erdbebenwellen erzeugt. Sie rufen in dem auf 4,8 Millimeter Tordistanz zum Freistoß bereitliegenden 7 Milliardstel Liter-Tropfen genau diejenigen Strömungen hervor, die den Tropfen auf der von Roberto Carlos' Freistoß vorgezeichneten Bahn ins Tor manövrieren.

    Videos vom Spielbetrieb in der Mikrofluidik-Fußball-Arena des Augsburger Lehrstuhls für Experimentalphysik I und - zum Vergleich vom echten Roberto Carlos-Freistoß aus dem Jahr 1997 - stehen auf http://www.physik.uni-augsburg.de/~frommeth/ zur Verfügung.
    _____________________________________

    KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:
    Thomas Frommelt
    Lehrstuhl für Experimentalphysik I
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon 0821/598-3329 oder -3303
    thomas.frommelt@physik.uni-augsburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.physik.uni-augsburg.de/~frommeth/


    Bilder

    Der Freistoß im Original (unten) und auf dem Chip (oben).
    Der Freistoß im Original (unten) und auf dem Chip (oben).

    None

    Aus Chip und Probenhalter wurde die Augsburger "EP1 Mikrofluidik Fußball-Arena", in der das Mikroskop für's Flutlicht sorgt.
    Aus Chip und Probenhalter wurde die Augsburger "EP1 Mikrofluidik Fußball-Arena", in der das Mikrosko ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Der Freistoß im Original (unten) und auf dem Chip (oben).


    Zum Download

    x

    Aus Chip und Probenhalter wurde die Augsburger "EP1 Mikrofluidik Fußball-Arena", in der das Mikroskop für's Flutlicht sorgt.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).