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04.10.2006 17:57

Anonyme Fehlermeldung für Ärzte: DGSS führt "CIRS" für Schmerztherapeuten auf der Homepage ein

Meike Drießen Bundesgeschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)

    Fehler passieren unvermeidlich überall. Weil es wichtig ist, aus ihnen zu lernen, führt die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) jetzt das "CIRS"-System ein: Über eine Maske auf der Homepage http://www.dgss.org können Ärzte, die in der Schmerztherapie tätig sind, kritische Zwischenfälle anonym melden. Die DGSS wertet diese Daten aus und berücksichtigt sie z.B. in ihren Leitlinien. "Wir haben damit eine Art Frühwarnsystem, das Patienten und Ärzte schützt", erklärt Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der DGSS. "Wenn uns zum Beispiel fünfmal dieselbe Komplikation mit einem neuen Medikament gemeldet wird, können wir sehen, da stimmt etwas nicht, und darauf frühzeitig hinweisen." Die DGSS ist eine der ersten Fachgesellschaften, die das System anbieten.

    04.10.2006

    Anonyme Fehlermeldung für Ärzte: Frühwarnsystem schützt Patienten
    DGSS führt "CIRS" für Schmerztherapeuten auf der Homepage ein

    Fehler passieren unvermeidlich überall. Weil es wichtig ist, aus ihnen zu lernen, führt die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) jetzt das "CIRS"-System ein: Über eine Maske auf der Homepage http://www.dgss.org können Ärzte, die in der Schmerztherapie tätig sind, kritische Zwischenfälle anonym melden. Die DGSS wertet diese Daten aus und berücksichtigt sie z.B. in ihren Leitlinien. "Wir haben damit eine Art Frühwarnsystem, das Patienten und Ärzte schützt", erklärt Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der DGSS. "Wenn uns zum Beispiel fünfmal dieselbe Komplikation mit einem neuen Medikament gemeldet wird, können wir sehen, da stimmt etwas nicht, und darauf frühzeitig hinweisen." Die DGSS ist eine der ersten Fachgesellschaften, die das System anbieten.

    Fehler in der Medizin: Selten aber folgenreich

    Schwere Fehler und Komplikationen sind in der Medizin selten; kein Handwerk hat eine so niedrige Komplikationsrate erreicht. Dennoch sind Fehler in der Medizin ähnlich schwerwiegend wie in der Fliegerei, wo Fehlermeldesysteme ebenso wie in der Industrie längst Routine sind. In der Schmerztherapie können etwa durch Medikamente, Injektionen, zu späte, zu zaghafte, zu intensive oder zu frühe Therapie Gefahrensituationen ausgelöst werden. Das CIRS-System ("Critical Incident Reporting System") erlaubt eine anonyme Meldung aller Umstände einer (nicht strafbaren) Komplikation einer Schmerztherapie.

    Schmerztherapie sicherer machen

    Auf der Titelseite der DGSS http://www.dgss.org findet sich ein leicht auszufüllendes Formular, in das Nutzer online und anonym eintragen können, welcher kritische Zwischenfall ihnen selbst oder auch einem Kollegen unterlaufen ist, wie es dazu kam, welche Medikamente zum Einsatz kamen, wie der Fall weiter verlief und was sie Kollegen in einer ähnlichen Situation anraten würden. Diese Daten werden gesammelt und zentral von der Fachgesellschaft ausgewertet und analysiert. Daraus können viele fachliche Schlussfolgerungen gezogen werden, die die Schmerztherapie in Zukunft für die Patienten sicherer machen soll. "Man kann nur hoffen, dass möglichst intensiv von diesem System Gebrauch gemacht wird", unterstreicht Prof. Zenz. "Die DGSS geht hier einen beispielhaften Weg vor der Mehrzahl der medizinischen Fachgesellschaften."

    Ansprechpartner

    Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der DGSS, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, In der Schornau 23-25, 44892 Bochum, Tel. 0234/299-3000, E-Mail: zenz@anaesthesia.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dgss.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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