Zum 30.09.2006 trat Prof. Dr. Claus Weyrich (62), Mitglied des Vorstands der Siemens AG und Leiter Corporate Technology in den Ruhestand. Prof. Hermann Requardt (51) ist zum 1.10.2006 in den Zentralvorstand aufgerückt und hat die Leitung von Siemens Corporate Technology übernommen. In den zehn Jahren unter seiner Leitung richtete Claus Weyrich die zentrale Forschung des Konzerns neu aus. Kundenorientierung, Internationalisierung sowie die systematische Ausrichtung der Forschungsinhalte an zukünftigen Märkten und Kundenbedürfnissen waren die großen Eckpfeiler seines Konzeptes. In dieser Zeit gelangen dem Konzern zahlreiche technologische Durchbrüche, von denen zwei in den vergangenen beiden Jahren mit dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten ausgezeichnet wurden. "Innovationen sind das Lebenselixier unseres Unternehmens und Corporate Technology kommt als innovative Speerspitze eine besondere Rolle in Bezug auf die Zukunftssicherung unseres Hauses zu", so Dr. Heinrich v. Pierer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG. "Claus Weyrich hat mit seiner Corporate Technology maßgeblich zur Innovationsstärke des Hauses beigetragen und Hermann Requardt wird dies in diesem Sinne weiterführen."
Claus Weyrich trat nach seinem Studium der Physik und Mathematik an der Universität Innsbruck 1969 in die Halbleiterforschung der Siemens AG ein. Seit 1983 war er für das Fachgebiet Angewandte Materialforschung verantwortlich und übernahm 1996 die Leitung der Zentralabteilung Corporate Technology, die neben der zentralen Forschung und Entwicklung auch die Patentaktivitäten des Konzerns und die Unternehmensreferate umfasst. Noch in demselben Jahr wurde er in den Vorstand der Siemens AG berufen.
"Am Anfang und Ende jedes Innovationsprozesses steht der Kunde" - Um die zentralen Forschungsaktivitäten stärker auf die Geschäftsziele der Siemens-Bereiche und den Bedarf ihrer Kunden auszurichten, entwickelte Weyrich gemeinsam mit dem heutigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Klaus Kleinfeld, damals Chef von Siemens Management Consulting, ein neues Geschäftsmodell für die Unternehmensforschung. In diesem Modell wird die Höhe der zentralen Forschungsaufwendungen stärker an den unternehmerischen Erfolg der Forschungsergebnisse gekoppelt.
"Wir brauchen weltweit die besten Köpfe." - Die Nähe zu Kunden, aber auch zu herausragenden Universitäten als Kooperationspartner und Rekrutierungsfeld sowie zu technologischen Hot Spots sind nach Claus Weyrich die wesentlichen Kriterien für die Wahl von Forschungsstandorten. Die Exzellenz des Forschungsstandortes Deutschland wurde von ihm stets besonders hervorgehoben. Gleichzeitig unterstrich er die Notwendigkeit, weltweit in technologisch bedeutenden und dynamischen Regionen eigene Forschungseinheiten aufzubauen. Heute ist Corporate Technology neben Standorten in München, Erlangen und Berlin auch in Princeton, Berkeley und Roke Manor vertreten, sowie in Bejing, Shanghai, Moskau, St. Petersburg, Bangalore und Tokio.
"Innovationen entstehen oft zufällig - wir dürfen sie aber nicht dem Zufall überlassen." - Ein weiterer Verdienst von Claus Weyrich lag in der Entwicklung der Pictures of the Future (PoF), einem systematischen Prozess zur Prognose zukünftiger Märkte und Kundenbedürfnisse. Heute liefern die PoFs einen strategischen Rahmen für die Technologie- und Innovationsplanung sowie für die Forschungsprogramme von Corporate Technology. Darüber hinaus liefern die von den PoFs abgeleiteten globalen Trends wichtige Aussagen für die mittel- und langfristige Entwicklung der Arbeitsgebiete des Unternehmens. Gleichzeitig installierte er drei Inkubatoren in Berkeley, München und Shanghai, die einerseits externe Technologien und Geschäftsideen mit hohem Wertschöpfungspotenzial an Siemens heranführen und andererseits herausragende technologische Lösungen, die innerhalb des Konzerns nicht optimal kommerzialisiert werden können, als Start-ups im freien Markt platzieren. Ein besonders erfolgreiches Beispiel für eine Ausgründung ist die EnOcean GmbH, die innerhalb von fünf Jahren 60 OEM Kunden gewinnen und 150.000 Funkmodule verkaufen konnte. Bei Enocean wurden seit 2001 über 30 Arbeitsplätze geschaffen, die Technologie etablierte sich als Funkstandard.
"Innovation erfordert Technologieführerschaft und exzellente Teams." - In Claus Weyrichs Zeit als Leiter der zentralen Unternehmensforschung fielen zahlreiche herausragende Entwicklungen wie beispielsweise die Ultra Fast Ceramics (UFC), die eine Grundlage für die schnelle Erzeugung der Bilddaten in den Computertomographen bildet - ein Alleinstellungsmerkmal der Siemens Medizintechnik. Die Hochtemperatur-Supraleitungstechnik führte er von der reinen Materialforschung zur Entwicklung des weltweit ersten 4 MVA - HTS-Generators, dessen Einsatztauglichkeit im Schiffsbetrieb derzeit getestet wird. Neben den Fortschritten in der Materialforschung baute er systematisch die softwaregetriebenen Forschungsthemen aus. Dazu gehört beispielsweise ein in der Industrie einzigartiges, knapp 50 Personen starkes Neural-Computation-Team, in dem neue mathematisch fundierte Lernverfahren einen Beitrag zur Prognose von Fertigungsmengen, Optimierung von Fertigungs- und Logistikprozessen sowie zur Qualitätssicherung im Konzern leisten. Zwei herausragende Entwicklungen aus seinem Bereich, der "Lab-on-a-Chip" und die "Piezo-Einspritztechnik" wurden in den vergangenen beiden Jahren mit dem Zukunftspreis des deutschen Bundespräsidenten ausgezeichnet.
"Innovation braucht Atmosphäre" - Weyrich betonte stets, dass die Exzellenz und die Kreativität jedes Einzelnen sowie die Fähigkeit im Team zusammenzuarbeiten für den Erfolg genauso entscheidend sind wie das Setzen von anspruchsvollen Zielen und das Schaffen von unternehmerischen Freiräumen durch das Management. Seine Führungskultur war gekennzeichnet durch den offenen Dialog und die Anerkennung exzellenter Leistungen. So richtet Corporate Technology beispielsweise die jährliche Auszeichnung der zwölf herausragendsten Erfinder durch den Vorstandsvorsitzenden Dr. Klaus Kleinfeld aus.
Zum 01.10.2006 hat Prof. Herrmann Requardt die Leitung von Corporate Technology angetreten. "Claus Weyrich hat die zentrale Forschung des Unternehmens hervorragend ausgerichtet und mir ein sehr gut bestelltes Feld übergeben" so Requardt. "Dieses weiterzuentwickeln sehe ich als eine große Herausforderung für die Zukunft." Hermann Requardt kam nach wissenschaftlichen Arbeiten bei der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt 1984 zu Siemens. Seit 1995 verantwortete er das Geschäftsgebiet Magnet-Resonanz und kam Anfang 2001 in den Bereichsvorstand von Medical Solutions. Zum 1. Mai 2006 wurde in den Vorstand der Siemens AG berufen und ist zum 1. Oktober in den Zentralvorstand aufgerückt.
Prof. Claus Weyrich
Quelle: Siemens
None
Prof. Hermann Requardt
Quelle: Siemens
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Wirtschaft
überregional
Personalia
Deutsch
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