idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.10.2006 12:57

Krebszellen mit deutlichem Profil

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Dietmar Hopp-Stiftung unterstützt Impf-Studie der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg gegen Dickdarmkrebs / Teilnehmer gesucht

    Wissenschaftler der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) testen in einer klinischen Studie eine innovative Krebstherapie. Patienten mit fortgeschrittenem Dickdarmkrebs werden mit ihren eigenen Krebszellen geimpft, die zuvor für die Immunabwehr "erkennbarer" gemacht wurden: Die Zellen werden mit einem unschädlichen Virus infiziert und mit Antikörpern beladen, so dass das Immunsystem sie besser erkennen und angreifen kann. Die Studie wird von der Dietmar Hopp-Stiftung mit rund 780.000 Euro gefördert.

    Dickdarmkrebs ist nach Prostata- bzw. Brustkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Im Jahre 2000 erkrankten rund 65.000 Männer und Frauen. Viele sterben an den Folgen von Tochtergeschwülsten (Metastasen), die sich u.a. in der Leber oder Lunge ansiedeln. Können die Metastasen nicht chirurgisch entfernt werden, so bleibt als Behandlungsmöglichkeit nur die Chemotherapie, die zwar die Lebenszeit verlängern, aber keine Heilung erwirken kann.

    Impfung mit "bispezifischen" Antikörpern soll Überlebenszeit verlängern

    "Deshalb müssen dringend neue Therapieansätze für den Dickdarmkrebs entwickelt werden", erklärt Professor Dr. Jürgen Weitz, Leiter der Sektion für Chirurgische Onkologie in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Dr. h.c. mult Markus W. Büchler). Eine viel versprechende Option ist die Impfung mit eigenen Tumorzellen. "Frühere Studien bei anderen Tumorarten haben bereits gezeigt, dass sich durch eine Impfung das Überleben von Krebspatienten verlängern lässt. Diese Methode soll jetzt in einer verbesserten Form auch beim Dickdarmkrebs überprüft werden", sagt Professor Weitz .

    Für die neue Studie werden gemeinsam mit den Krebsforschern aus dem DKFZ erstmals sogenannte bispezifische Antikörper verwendet. "Diese Antikörper binden einerseits die Krebszelle und andererseits Zellen des Immunsystems, hierdurch versprechen wir uns eine deutliche Verbesserung der Wirksamkeit der Impfung", erklärt Privatdozent Dr. Philipp Beckhove, Abteilung für Zelluläre Immunologie, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg.

    Die Chirurgische Klinik bietet Patienten, die an einem bereits behandelten, fortgeschrittenen Dickdarmkrebs leiden, die Möglichkeit, an der Studie teilzunehmen.

    Patienten, die an der Teilnahme an der Studie interessiert sind, wenden sich an:

    Onkologische Ambulanz
    Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg
    Tel: 06221-566252

    Bei Rückfragen:

    Prof. Dr. med. J. Weitz,
    Leiter der Sektion für Chirurgische Onkologie

    Prof. Dr. Dr. h.c .mult. M. W. Büchler
    Geschäftsführender Direktor
    Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie

    Sektion Chirurgische Onkologie
    Chirurgische Universitätsklinik
    Im Neuenheimer Feld 110
    69120 Heidelberg
    Tel: 06221 / 56 6200

    PD Dr. med. Philipp Beckhove
    Prof. Dr. Volker Schirrmacher
    Deutsches Krebsforschungszentrum
    Abteilung für Zelluläre Immunologie
    Im Neuenheimer Feld 280
    69120 Heidelberg
    Telefon: 06221 / 42 3703/3704

    Literatur:
    Steiner HH, Bonsanto MM, Beckhove P, Brysch M, Schuele-Freyer R, Geletneky K, Kremer P, Ranaie G, Bauer H, Kunze S, Schirrmacher and Herold-Mende C. Anti-tumor vaccination of patients with glioblastoma multiforme in a case-control study: Feasibility, safety and clinical benefit. J. Clin Oncol 2004; 22:4272-81

    Karcher J.*, Dyckhoff G.*, Beckhove P.*, Reisser C., Brysch M., Ziouta Y., Helmke B., Weidauer H., Schirrmacher V. and Herold-Mende C. Anti-Tumor Vaccination of Patients with HNSCC with autologous Virus-modified Tumor Cells. Cancer Res 2004; 64:8057-61.

    Koch M, Beckhove P, op den Winkel J, Autenrieth D, Wagner P, Nummer D, Specht S, Antolovic D, Galindo L, Schmitz-Winnenthal FH, Schirrmacher V, Büchler MW, and Weitz J. Tumor infiltrating T-lymphocytes in colorectal cancer: tumor-selective activation and cytotoxic activity in situ. Ann Surg 2006, in press

    (Die Originalartikel können bei der Pressestelle des Universitätsklinikums Heidelberg unter contact@med.uni-heidelberg.de angefordert werden)

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).