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30.11.2006 10:21

Philipps-Universität Marburg ehrte Freiburger Immunologen mit Behring Lecture

Dr. Viola Düwert Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

Der Freiburger Immunologe Prof. Dr. Hans-Hartmut Peter hielt am 29. November 2006 die diesjährige Behring-Lecture zum Thema: "Antikörpermangel-Syndrome: Klinik, Diagnostik und Genetik". Die Behring-Lecture ist ein mit 5.000 Euro dotierter Wissenschaftspreis, mit dem die Philipps-Universität bedeutende Vertreter der Immunologie, Virologie, Mikrobiologie oder Molekularbiologie aus dem In- und Ausland ehrt. Gestiftet ist der Preis von Novartis Behring, einem der Marburger Nachfolgefirmen der ehemaligen Behringwerke.

"Das hohe wissenschaftliche Renommee von Professor Peter beruht unter anderem auf seinen hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der molekulargenetischen Aufklärung von variablen Immundefekten (CVID). Hier hat sich der Preisträger mit seiner Abteilung über die letzten Jahrzehnte und insbesondere in den letzten Jahren einen international anerkannten Namen erworben und ist weltweit führend in diesem Bereich", erklärte der Laudator Prof. Dr. Diethard Gemsa.

Hans-Hartmut Peter, geboren 1942, ist seit 1984 Ärztlicher Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische Medizin am Medizinischen Universitätsklinikum Freiburg. Nach seinem Studium der Medizin, u.a. mehrere Jahre an der Philipps-Universität Marburg, habilitierte er sich 1976 an der Medizinischen Hochschule Hannover und arbeitete dort als Oberarzt. Er ist nicht nur Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (seit 1973), sondern war auch deren Präsident von 2000-2002. Peter ist spezialisiert auf Erkrankungen des Immunsystems. Die häufigsten Störungen des Immunsystems äußern sich in entzündlich rheumatischen Erkrankungen der Gelenke, Sehnen, Muskeln und Blutgefäße. Es handelt sich dabei um sogenannte Autoimmunerkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigene Eiweißstrukturen richtet und dabei chronische Entzündungen auslöst (Beispiele: rheumatoide Arthritis, Lupus erythematodes, Vaskulitiden).
Ein zweiter Bereich von Erkrankungen des Immunsystems umfasst verschiedene angeborene und erworbene Defekte des Immunsystems, die zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen, zum Beispiel die HIV-Infektion oder das Antikörpermangel-Syndrom, zu dem Peter referieren wird. In seiner Freiburger Abteilung hat er erfahrene Spezialisten und modernste Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten für die erwähnten Erkrankungen des Immunsystem zusammengeführt. Damit ist er in der Lage, eine Vielzahl von immunologischen Erkrankungen - von Gelenkrheumatismus, entzündlichen Bindegewebskrankheiten, Gefäßentzündungen bis hin zu angeborenen Immundefekten und AIDS - fachgerecht zu diagnostizieren, zu behandeln und präventive Empfehlungen zu geben.

Der Präsident der Philipps-Universität, Prof. Dr. Volker Nienhaus, übergab die Auszeichnung mit den Worten, er freue sich, dass die Universität mit Professor Peter einen so überaus verdienten Wissenschaftler ehren könne. "Die Behring-Lecture ermöglicht der Philipps-Universität, einerseits international hervorragende Wissenschaftler der Immunologie, Mikrobiologie oder Virologie zum Gastvortrag einzuladen und andererseits diese Preisträger entsprechend zu würdigen." Aus Anlass des Festaktes zum 100-jährigen Bestehen des Hygiene-Institutes der Philipps-Universität wurde der Preis im Oktober 1985 vom Vorstand der damaligen Behringwerke gestiftet und seither in unregelmäßigen Abständen vergeben. Seit 2004 hat der Impfstoffhersteller Novartis Behring (der aus der Impfstoffsparte der ehemaligen Behringwerke hervorgegangen ist) das Sponsoring dieser Ehrung übernommen. Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro lädt die Philipps-Universität einmal im Jahr einen hervorragenden Wissenschaftler aus dem In- oder Ausland zu einem Vortrag ein - der Behring-Lecture.


Dr. Jürgen Vorlop von Novartis Behring (li) erklärt Prof. Diethard Gemsa und Prof. Hans-Hartmut Peter (re) die neue Zellkultur-Technologie für die Produktion von Grippeimpstoffen Stephen Wreth, Geschäftsführer von Novartis Behring in Marburg, unterstrich die Bedeutung des diesjährigen Lecturer: "Novartis Behring will mit dieser Ehrung hochkarätige Wissenschaftler nach Marburg zum wissenschaftlichen Austausch holen, die im Bereich der Immunologie Großes geleistet haben." Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit des Preisträgers stellen primäre und sekundäre Immundefekte dar. Wreth: "Patienten mit derartigen Krankheiten haben ein besonders hohes Risiko, an bakteriellen und viralen Infektionen schwer zu erkranken. Gerade deshalb sind bestimmte Impfungen für diese Patientengruppe besonders wichtig."
Nienhaus erklärte, das die Behring-Lecture ein Ergebnis der fruchtbaren Kooperation zwischen Philipps-Universität und Novartis Behring sei. Heute belege die Universität, so Nienhaus, "gerade auch im Life-Sience-Sektor vordere Plätze. Dabei ruhen wir uns nicht auf den Lorbeeren unserer prominenten Wissenschaftler der Vergangenheit wie Emil von Behring oder Robert Wilhelm Bunsen aus. Sondern wir versuchen das hohe Niveau zu halten und zu steigern." Die Behring-Lecture sei ein aktueller Baustein dazu. Neben der jährlichen Behring-Lecture vergibt die Philipps-Universität auch den von Novartis Behring mit 25.000 Euro dotierten Emil-von Behring-Preis. Der alle zwei Jahre ausgelobte Preis zählt zu den höchst dotierten Wissenschaftspreisen im Bereich der Medizin.
Vor der Lecture waren Prof. Dr. Hans-Hartmut Peter und Laudator Prof. Dr. Diethard Gemsa, Marburg, zu einem Besuch bei Novartis Behring. Hier standen das Arbeitszimmer Emil von Behrings auf dem Programm sowie eine Führung durch das Hauptproduktionsgebäude von Novartis Behring.


Bilder

Dr. Jürgen Vorlop von Novartis behring erklärt Prof. Diethard Gemsa und Prof. Hans-Hartmut Peter (von li nach re) die neue Zellkultur- Technologie für die Produktion von Grippeimpstoffen
Dr. Jürgen Vorlop von Novartis behring erklärt Prof. Diethard Gemsa und Prof. Hans-Hartmut Peter (vo ...
Philipps-Universität
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Überreichung der Urkaunde an Prof. Hans-Hartmut Peter (re.) durch den Präsidenten der Universität Marburg, Prof. Dr. Volker Nienhaus.
Überreichung der Urkaunde an Prof. Hans-Hartmut Peter (re.) durch den Präsidenten der Universität Ma ...
Philipps-Universität
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Ergänzung vom 30.11.2006

Der Freiburger Immunologe Prof. Dr. Hans-Hartmut Peter hielt am 29. November 2006 die diesjährige Behring-Lecture zum Thema: "Antikörpermangel-Syndrome: Klinik, Diagnostik und Genetik". Die Behring-Lecture ist ein mit 5.000 Euro dotierter Wissenschaftspreis, mit dem die Philipps-Universität bedeutende Vertreter der Immunologie, Virologie, Mikrobiologie oder Molekularbiologie aus dem In- und Ausland ehrt. Gestiftet ist der Preis von Novartis Behring, einem der Marburger Nachfolgefirmen der ehemaligen Behringwerke.
"Das hohe wissenschaftliche Renommee von Professor Peter beruht unter anderem auf seinen hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der molekulargenetischen Aufklärung von variablen Immundefekten (CVID). Hier hat sich der Preisträger mit seiner Abteilung über die letzten Jahrzehnte und insbesondere in den letzten Jahren einen international anerkannten Namen erworben und ist weltweit führend in diesem Bereich", erklärte der Laudator Prof. Dr. Diethard Gemsa.

Hans-Hartmut Peter, geboren 1942, ist seit 1984 Ärztlicher Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische Medizin am Medizinischen Universitätsklinikum Freiburg. Nach seinem Studium der Medizin, u.a. mehrere Jahre an der Philipps-Universität Marburg, habilitierte er sich 1976 an der Medizinischen Hochschule Hannover und arbeitete dort als Oberarzt. Er ist nicht nur Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (seit 1973), sondern war auch deren Präsident von 2000-2002. Peter ist spezialisiert auf Erkrankungen des Immunsystems. Die häufigsten Störungen des Immunsystems äußern sich in entzündlich rheumatischen Erkrankungen der Gelenke, Sehnen, Muskeln und Blutgefäße. Es handelt sich dabei um so genannte Autoimmunerkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigene Eiweißstrukturen richtet und dabei chronische Entzündungen auslöst (Beispiele: rheumatoide Arthritis, Lupus erythematodes, Vaskulitiden).

Ein zweiter Bereich von Erkrankungen des Immunsystems umfasst verschiedene angeborene und erworbene Defekte des Immunsystems, die zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen, zum Beispiel die HIV-Infektion oder das Antikörpermangel-Syndrom, zu dem Peter referieren wird. In seiner Freiburger Abteilung hat er erfahrene Spezialisten und modernste Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten für die erwähnten Erkrankungen des Immunsystem zusammengeführt. Damit ist er in der Lage, eine Vielzahl von immunologischen Erkrankungen - von Gelenkrheumatismus, entzündlichen Bindegewebskrankheiten, Gefäßentzündungen bis hin zu angeborenen Immundefekten und AIDS - fachgerecht zu diagnostizieren, zu behandeln und präventive Empfehlungen zu geben.

Der Präsident der Philipps-Universität, Prof. Dr. Volker Nienhaus, übergab die Auszeichnung mit den Worten, er freue sich, dass die Universität mit Professor Peter einen so überaus verdienten Wissenschaftler ehren könne. "Die Behring-Lecture ermöglicht der Philipps-Universität, einerseits international hervorragende Wissenschaftler der Immunologie, Mikrobiologie oder Virologie zum Gastvortrag einzuladen und andererseits diese Preisträger entsprechend zu würdigen." Aus Anlass des Festaktes zum 100-jährigen Bestehen des Hygiene-Institutes der Philipps-Universität wurde der Preis im Oktober 1985 vom Vorstand der damaligen Behringwerke gestiftet und seither in unregelmäßigen Abständen vergeben. Seit 2004 hat der Impfstoffhersteller Novartis Behring (der aus der Impfstoffsparte der ehemaligen Behringwerke hervorgegangen ist) das Sponsoring dieser Ehrung übernommen. Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro lädt die Philipps-Universität einmal im Jahr einen hervorragenden Wissenschaftler aus dem In- oder Ausland zu einem Vortrag ein - der Behring-Lecture.

Stephen Wreth, Geschäftsführer von Novartis Behring in Marburg, unterstrich die Bedeutung des diesjährigen Lecturer: "Novartis Behring will mit dieser Ehrung hochkarätige Wissenschaftler nach Marburg zum wissenschaftlichen Austausch holen, die im Bereich der Immunologie Großes geleistet haben." Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit des Preisträgers stellen primäre und sekundäre Immundefekte dar. Wreth: "Patienten mit derartigen Krankheiten haben ein besonders hohes Risiko, an bakteriellen und viralen Infektionen schwer zu erkranken. Gerade deshalb sind bestimmte Impfungen für diese Patientengruppe besonders wichtig."
Nienhaus erklärte, das die Behring-Lecture ein Ergebnis der fruchtbaren Kooperation zwischen Philipps-Universität und Novartis Behring sei. Heute belege die Universität, so Nienhaus, "gerade auch im Life-Sience-Sektor vordere Plätze. Dabei ruhen wir uns nicht auf den Lorbeeren unserer prominenten Wissenschaftler der Vergangenheit wie Emil von Behring oder Robert Wilhelm Bunsen aus. Sondern wir versuchen das hohe Niveau zu halten und zu steigern." Die Behring-Lecture sei ein aktueller Baustein dazu. Neben der jährlichen Behring-Lecture vergibt die Philipps-Universität auch den von Novartis Behring mit 25.000 Euro dotierten Emil-von Behring-Preis. Der alle zwei Jahre ausgelobte Preis zählt zu den höchst dotierten Wissenschaftspreisen im Bereich der Medizin.
Vor der Lecture waren Prof. Dr. Hans-Hartmut Peter und Laudator Prof. Dr. Diethard Gemsa, Marburg, zu einem Besuch bei Novartis Behring. Hier standen das Arbeitszimmer Emil von Behrings auf dem Programm sowie eine Führung durch das Hauptproduktionsgebäude von Novartis Behring.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch


 

Dr. Jürgen Vorlop von Novartis behring erklärt Prof. Diethard Gemsa und Prof. Hans-Hartmut Peter (von li nach re) die neue Zellkultur- Technologie für die Produktion von Grippeimpstoffen


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