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01.12.2006 15:36

Moleküle im Weltall und der Ursprung des Lebens - Der Brite Dr. Sydney Leach erhält die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin

Carsten Wette Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    Der britische Physiker Dr. Sydney Leach erhält am Freitag, 8. Dezember 2006, die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin. Der Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie würdigt damit Leachs Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Molekül-Spektroskopie. Diese haben zur Erkenntnis beigetragen, dass selbst große organische Moleküle sowie chemische Verbindungen, die zur Entstehung von Leben bedeutsam sind, im Weltall auftreten können. Leach forscht im Département Atomes et Molécules en Astrophysique des Observatoriums von Meudon bei Paris.

    Dr. Leach ist ein international renommierter Forscher im Grenzgebiet zwischen Chemie und Physik. Er beschäftigt sich seit rund 60 Jahren mit Molekülen und deren Eigenschaften, die er mit spektroskopischen Experimenten vor allem im Labor erforscht. Mit Methoden der Spektroskopie ist es auch möglich, jene Regionen des Weltalls zu erkunden, die für den Menschen eigentlich unerreichbar sind. Leach fand durch Laborexperimente klare Hinweise auf die Existenz organischer Moleküle beträchtlicher Größe sowie chemischer Verbindungen, aus denen Leben entstehen kann.

    Leach kooperiert seit fast 20 Jahren mit Wissenschaftlern der Freien Universität. Einer der Schwerpunkte der Zusammenarbeit war die Untersuchung von stabilen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH). Sie treten auch in der Umwelt auf, sind dort aber als langlebiger Schadstoff gefürchtet. Mit Synchrotronstrahlung der Anlage BESSY in Berlin wurden die Strahlungsbedingungen des Weltalls simuliert. Aus diesen Studien wurde klar, dass PAH selbst unter den widrigen Bedingungen des Weltalls stabil sein können. Leach untersuchte zudem, ob das C60-Molekül - eine stabile Form des Kohlenstoffs - im Weltall vorkommt. In den vergangenen Jahren gelang es ihm zudem, Vorläufersubstanzen des Lebens, beispielsweise Aminosäuren, unter Strahlungsbedingungen des Weltalls zu analysieren. Diese präbiotischen Moleküle sind von besonderem Interesse, da ihr Auftreten in der interstellaren Materie, also der Materie zwischen den Sternen innerhalb einer Galaxie möglicherweise der Schlüssel zum Verständnis der Entstehung des Lebens ist.

    Leachs Arbeiten haben in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene Substanzklassen organischer Moleküle gemeinsam mit der Gruppe um Prof. Dr. Helmut Baumgärtel vom Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin analysiert. Es wurde vor allem ergründet, wovon die Stabilität von Molekülen abhängt.

    Ort und Zeit:
    Institut für Chemie und Biochemie, Hörsaal, Takustraße 3, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bhf. Dahlem-Dorf (U3), Freitag, 8. Dezember 2006, 16 Uhr

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Prof. Dr. Eckart Rühl, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52396, E-Mail: ruehl@chemie.fu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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