Presseinformation Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Greifswald, 17. Januar 2007
Das Ende des Rechtschreibkrieges?
Peter Eisenberg nimmt am 22. Januar 2007 im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg zur Reform der Rechtschreibreform Stellung
Professor Dr. Peter Eisenberg, prominentes Mitglied des mit der Reform der Rechtschreibreform betrauten "Rats für deutsche Rechtschreibung" und einer der besten Kenner der deutschen Orthographie und ihrer Geschichte, bezieht am 22. Januar 2007 um 20 Uhr im Krupp-Kolleg zu den neuen amtlichen Rechtschreibregeln Position. "Das Ende des Rechtschreibkrieges? Deutsche Orthographie 2007" heißt der Titel des Vortrags, den das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg gemeinsam mit dem Greifswalder Zweig der Gesellschaft für deutsche Sprache veranstaltet. Alle am Stand der Diskussion über die Rechtschreibreform Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Eisenberg, unter dessen Federführung eine Kommission der "Akademie für Sprache und Dichtung" schon früh nach einem Kompromissvorschlag suchte, war maßgeblich an der "Reform der Reform" beteiligt, deren Ergebnis nun die neue "Amtliche Rechtschreibung" darstellt. Wichtige Neuregelungen betreffen insbesondere die äußerst umstrittene Getrennt- und Zusammenschreibung, aber auch die Groß- und Kleinschreibung sowie die Zeichensetzung. Viele der seit dem 1. August 2006 geltenden Regeln, durch die ein großer Teil der ursprünglichen Rechtschreibreform wieder zurückgenommen worden ist, gehen auf Eisenbergs Vorschläge zurück.
In seinem Vortrag wird Professor Eisenberg in allgemein verständlicher Form die wichtigsten Neuregelungen erläutern und begründen. Er wird herausstellen, was mit der Reform erreicht wurde, sich aber auch kritisch mit den Hintergründen des Reformvorhabens selbst beschäftigen. Den Vortragstitel "Das Ende des Rechtschreibkrieges?" hat Peter Eisenberg bezeichnenderweise mit einem Fragezeichen versehen. An einer Antwort auf diese Frage dürfte allen sprachinteressierten Menschen gelegen sein.
Peter Eisenberg studierte zunächst Musik und Elektrotechnik. 1968 absolvierte er das Examen als Tonmeister und 1969 erhielt er das Diplom in Nachrichtentechnik. Erst 1970 begann er das Studium der Linguistik und Germanistik, bereits in der ersten Phase mit einem zweisemestrigen Aufenthalt am renommierten Massachussetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA). Ab 1975 lehrte er als wissenschaftlicher Assistent an der FU Berlin, dann als Akademischer Rat in Hannover. Nach der Habilitation wurde er 1980 als Professor für Deutsche Philologie an die FU Berlin berufen. Von 1993 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2006 hatte er den Lehrstuhl für Deutsche Sprache der Gegenwart an der Universität Potsdam inne.
Aus Eisenbergs umfangreichem wissenschaftlichem Werk zur Erforschung der deutschen Sprache ragt der zweibändige "Grundriß der deutschen Grammatik" (1998/99) heraus - eine Grammatik, die nicht als totes Wissen neben der Sprache steht, sondern eine Innensicht der Sprache ermöglicht. Zur Diskussion um die Rechtschreibung hat Peter Eisenberg kürzlich einen nüchtern abwägenden Band mit einem sprechenden Titel herausgegeben: "Niemand hat das letzte Wort. Sprache - Schrift - Orthographie" (Göttingen 2006).
Das Ende des Rechtschreibkrieges?
Deutsche Orthographie 2007
Vortrag von Professor Dr. Peter Eisenberg (Potsdam)
Montag, 22. Januar 2007, 20 Uhr s. t.
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Greifswald, Martin-Luther-Straße 14
Moderation:
Professor Dr. Jürgen Schiewe
(Institut für Deutsche Philologie der
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)
Eine Veranstaltung des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald und der Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., Zweigverein Greifswald.
Alfried Krupp Wissenschaftkolleg Greifswald
D-17487 Greifswald
Telefon: + 49 (0) 3834 86-19001
Telefax: + 49 (0) 3834 86-19005
E-Mail: info@wiko-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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