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02.02.2007 15:07

UKM-Initiative zur Änderung der Approbationsordnung

Simone Hoffmann Presse- und Informationsstelle
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Während Umweltmedizin, Naturheilverfahren oder Geriatrie längst scheinpflichtige Prüfungsfächer für angehende Ärzte sind, wird die Neurochirurgie stiefmütterlich behandelt. Dabei kommt es zum Beispiel bei Kopfverletzungen auf jede Minute an - und darauf, auch sinnlich wahrnehmbare Veränderungen am Patienten wie zu Beispiel Pupillenerweiterungen oder Krampfanfälle richtig zu deuten. Um dann danach zu handeln. Neurochirurgen aus ganz Deutschland sind heute der Einladung des UKM zu einer Tagung nach Münster gefolgt, um eine Resolution zu verabschieden. Sie wollen, dass die Approbationsordnung geändert wird. Adressatin der Resolution: Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

    Seit Jahren, so Professor Hansdetlef Wassmann, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Münster (UKM), versuchen er und seine Kollegen in Deutschland die Approbationsordnung (staatliche Berufszulassung als Arzt) den Entwicklungen in der Medizin anzupassen. Mittlerweile, so Wassmann, seien Umweltmedizin, Naturheilverfahren oder Geriatrie scheinpflichtige Prüfungsfächer geworden, die Neurochirurgie dagegen nicht.

    Zum ersten Mal organisierte Wassmann deswegen zusammen mit seinem Oberarzt, Professor Dag Moskopp, sowie dem Studiendekan der Medizinischen Fakultät Münster, Dr. Bernhard Marschall, im Stadthotel Münster am 2. und 3. Februar ein nationales Treffen von Experten der Neurochirurgie. Sie alle sind in Lehre und Ausbildung aktiv und wollen nun erreichen, dass die Neurochirurgie auch zum Examensthema wird.

    "Wenn Hirnblutungen oder Erkrankungen im Rückenmarkskanal nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden, kann es zu Folgeschäden kommen, die nicht wieder gut zu machen sind", bekräftigte Wassmann die Forderungen der Tagungsteilnehmer. Sie wollen sich in den kommenden zwei Tagen um eine gemeinsame Beschlussfassung und um die Planung weiterer Aktionen bemühen. Die Forderung der Mediziner: Angehende Ärzte müssen während ihrer Ausbildung Kenntnisse über die operativ zu behandelnden Erkrankungen des zentralen Nervensystems erlangen.

    "Wir wollen erreichen, dass bei der nächsten Novellierung die Neurochirurgie in die Approbationsordnung aufgenommen wird", bekräftigte Wassmann. Denn, so der Neurochirurg, der Gesetzgeber erwarte ja auch, dass akute Erkrankungen im Nervensystem unverzüglich erkannt und therapiert werden, um irreversible Schädigungen des Nervensystems zu verhindern. "Dann soll der Gesetzgeber auch veranlassen, dass die angehenden Ärztinnen und Ärzte in ihrem Studium von kompetenter Seite hierüber informiert werden, um diese Erkrankungen mit der gebotenen Dringlichkeit zu diagnostizieren und zu behandeln."

    Zu den Gästen der Tagung zählten unter anderem Professor Thomas Sternberg (MdL) und Professor Jürgen Neuser, Direktor des Instituts für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen in
    Mainz. Die Ergebnisse des zweitägigen Treffens werden die Teilnehmer als Resolution verfassen. Die Adressatin: Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.


    Bilder

    Setzen sich für eine Änderung der Approbationsordnung ein: Professor Hansdetlef Wassmann,  Dr. Bernhard Marschall und Professor Dag Moskopp (v.l.)
    Setzen sich für eine Änderung der Approbationsordnung ein: Professor Hansdetlef Wassmann, Dr. Bernh ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Setzen sich für eine Änderung der Approbationsordnung ein: Professor Hansdetlef Wassmann, Dr. Bernhard Marschall und Professor Dag Moskopp (v.l.)


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