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09.03.2007 10:32

Krebstherapie mit Ionenstrahlen

Christel Lauterbach Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Vortrag im Rahmen der Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) am 14. März in der Kongresshalle Gießen

    Im Rahmen der Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), die aus Anlass des 400-jährigen Bestehens der Universität Gießen vom 12. bis 16. März in Gießen stattfindet, steht am Mittwoch, den 14. März 2007, um 20:00 Uhr in der Kongresshalle Gießen (Berliner Platz) auch einen Abendvortrag auf dem Programm, der sich an die breite Öffentlichkeit richtet. Es spricht Prof. Dr. Gerhard Kraft von der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt über das Thema: "Krebstherapie mit Ionenstrahlen - von der physikalischen und biologischen Grundlagenforschung zum klinischen Betrieb". Hierbei handelt es sich um das von Prof. Kraft und seinen Mitarbeitern bei der GSI entwickelte, äußerst erfolgreiche Verfahren zur Krebstherapie, das im Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, implementiert werden soll.

    In seinem Vortrag stellt Prof. Kraft dieses neue und viel versprechende Verfahren zur Krebstherapie vor, das in über 20 Jahren bei der GSI von der physikalischen und biologischen Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendung entwickelt wurde. Krebszellen werden durch Zufuhr von Energie zerstört, die die Bindungen in den Großmolekülen (DNS) aufbricht. Gleichzeitig soll im gesunden Gewebe, das vor Erreichen eines tief liegenden Tumors durchquert werden muss, möglichst wenig Energie deponiert werden, um Schädigungen dieser Zellen zu vermeiden. Der große Vorteil der Bestrahlung mit schweren Ionen (Kohlenstoffionen) ist, dass aufgrund physikalischer Gesetze die Energieabgabe von Schwerionenstrahlen beim Eindringen in Materie - in diesem Fall in den Körper - sehr gering ist und am Ende der Ionenbahn extrem stark ansteigt. Dadurch lässt sich - im Gegensatz zur herkömmlichen Therapie mit Photonenstrahlen - eine äußerst lokalisierte Energiedeposition erreichen, die gezielt die Krebszellen abtötet und das gesunde Gewebe weitestgehend schont. Daher sind diese Bestrahlungen nur mit geringen Nebenwirkungen verbunden.

    In einer zehnjährigen Pilotstudie sind inzwischen über 300 Patientinnen und Patienten mit großem Erfolg bei der GSI bestrahlt worden. Zurzeit sind zwei Beschleunigeranlagen speziell für die Krebstherapie mit Ionenstrahlen in Heidelberg und Marburg im Aufbau bzw. in der Planung, um dann jeweils rund 2000 Patienten pro Jahr behandeln zu können.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Volker Metag
    II. Physikalisches Institut
    Heinrich-Buff-Ring 16
    35392 Gießen
    Telefon: 0641/99-33261
    E-Mail: Volker.Metag@exp2.physik.uni-giessen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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