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11.04.2007 13:37

Neue Ausgabe von "Aus den Akademien"

Myriam Hönig Büro Berlin
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

    Karl Marx war streitbar und bleibt umstritten. Allerdings wurde das Schaffen dieses wirkungsmächtigen und zuweilen sperrigen deutschen Intellektuellen oft funktionalisiert. Ein Schwerpunkt der neuen Ausgabe des von der Akademienunion herausgegebenen Newsletters "Aus den Akademien" stellt Ihnen Marx als einen der großen klassischen Denker vor - sein Werk wird in der Marx-Engels-Gesamtausgabe im Akademienprogramm erstmals nach rein wissenschaftlichen Kriterien ediert. Weitere Themen von "Aus den Akademien" reichen von der Beteiligung bayerischer Akademieforscher am Internationalen Polarjahr über die Veranstaltungen der Akademien und der Akademienunion im Jahr der Geisteswissenschaften bis zu den Bemühungen, das Europäische Höchstleistungsrechenzentrum nach Deutschland zu holen.

    Wenn Sie regelmäßig über die Forschungsprojekte, Initiativen, Termine, Publikationen und Personalia aus der Akademienunion und ihren Mitgliedsakademien informiert werden möchten, können Sie "Aus den Akademien" entweder online abrufen unter:
    http://www.akademienunion.de/newsletter/

    oder abonnieren unter:
    http://www.akademienunion.de/newsletter/newsletter_abo.html

    Aus dem Inhalt:

    Ein letzter Universalgelehrter
    Die Marx-Engels-Gesamtausgabe stürzt Marx vom Sockel des Parteiheiligen und hebt ihn in die Reihe der klassischen Denker

    BERLIN. Denkhürden ließ Karl Marx nicht gelten. Ob ein Ökonom nun bürger-lich oder gleich gesinnt, marginal oder von der Wirkungsmacht eines Adam Smith war - was Marx kritisieren wollte, las er zunächst gründlich. Und damit erschöpfte sich sein Pensum keineswegs: Er arbeitete als Journalist für die einflussreiche New York Tribune und für preußische Regionalblätter, die unter der Zensur ächzten, korrespondierte mit unzähligen Briefpartnern der Arbeiterbewegung und fand immer noch Zeit, alles zu rezipieren und exzerpieren, das ihm interessant und wissenschaftlich bedeutsam erschien - von den neuesten Entwicklungen in der Chemie und Technik bis hin zur Schafszucht. Als einer der letzten Universalgelehrten scheiterte er aber letztlich am rasanten Wissenszuwachs seiner Zeit. Und auch seine politischen und wissenschaftlichen Theorien waren weniger aus einem Guss, als Parteistrategen im Realsozialismus glauben machen wollten. Die Marx-Engels-Gesamtausgabe, die seit 1992 über das Akademienprogramm gefördert wird, ermöglicht nun erstmals einen ideologisch unverstellten Blick auf sein Schaffen. Jenseits aller Parteidogmen.

    Die Aktualität des Karl Marx
    Marx gegen den Marxismus gelesen

    Von Herfried Münkler

    BERLIN. Der Zusammenbruch der kommunistischen Systeme in Mittel- und Osteuropa Ende der 1980er Jahre schien auch das Ende der Marx'schen Theorie darzustellen. Paradigmatisch dafür war das später viel zitierte Diktum Norbert Blüms: Marx ist tot, und Jesus lebt, was wohl heißen sollte, dass sich die katholische Soziallehre als Lösung der alten wie der neuen sozialen Frage bewährt habe, während der Marxismus gescheitert sei. Inzwischen ist Norbert Blüm Privatmann, und Marx findet nicht nur in der wissenschaftlichen, sondern auch in der politischen Diskussion neue Aufmerksamkeit.

    Verborgene Welt unter dem Eis
    Einige der größten Seen der Welt befinden sich unter dem ostantarktischen Eisschild. Glaziologen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erforschen sie

    MÜNCHEN. Tausende Meter unter dem ostantarktischen Eisschild, dort, wo der Druck der Eismassen von oben und die Erdwärme von unten das Wasser zum Schmelzen bringt, verbirgt sich einer der größten Seen der Erde. Das jüngste Wasser in dem 914 Meter tiefen und vom Menschen bislang unberührten Wostok See ist mindestens 400.000 Jahre alt. Forscher vermuten, dass der See ein einzigartiges Habitat beherbergt - mit Lebensformen, die völlig neue Erkenntnisse über die Adaption an extreme Umweltbedingungen versprechen. Glaziologen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften beteiligen sich im internationalen Polarjahr, das im März begonnen hat, an der Erkundung dieses Sees und seiner Bewohner.

    Das Werk Bachs in authentischen Notentexten
    Festakt zum Abschluss der Neuen Bach-Ausgabe

    LEIPZIG. Mit der Neuen Bach-Ausgabe liegt erstmals das gesamte Werk Jo-hann Sebastian Bachs in authentischen Notentexten vor. Über fünfzig Jahre Quellenstudium und editorische Detailarbeit sind abgeschlossen, weder für die Aufführung noch das Studium der Werke Bachs gibt es derzeit zuverlässigere Partituren und Kommentare. Der letzte Band soll nun am 13. Juni 2007 in einem Festakt in der Leipziger Thomaskirche übergeben werden. Der Thomanerchor und das Gewandhausorchester präsentieren Werke, die erstmals in der Neuen Bach-Ausgabe veröffentlicht wurden, es sprechen unter anderem Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, und der Präsident der Akademienunion, Prof. Dr. Gerhard Gottschalk.

    Die Entstehung des Politischen im Alten Orient
    Eine Veranstaltung der Akademien zum Jahr der Geisteswissenschaften

    BERLIN. Politik ist in jenem Großraum zwischen Ägypten, Palästina, Syrien, Anatolien und Mesopotamien entstanden, in dem derzeit die schärfsten politischen Gegensätze der Weltpolitik ausgetragen werden. Vor dem Pergamonaltar auf der Berliner Museumsinsel diskutieren am 20. Juni 2007 unter anderem der Ägyptologe Jan Assmann und Bundespräsident a.D. Roman Herzog über den gemeinsamen Ursprung der heute scheinbar unversöhnlichen Positionen. Die Veranstaltung wird von der Akademienunion und den Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, gemeinsam organisiert.

    Sprache - Schrift - Bild. Wege zu unserem kulturellen Gedächtnis
    Akademieprojekte präsentieren sich auf der Berliner Museumsinsel

    BERLIN. Unsere Vorfahren haben uns vielerlei Botschaften hinterlassen. Alte Inschriften, Totenbücher, Urkunden, antike Vasen legen noch heute Zeugnis ab vom Leben und Sterben, dem Streben nach Wohlstand und Glück, familiären und gesellschaftlichen Verhältnissen der Menschen, die Jahrtausende vor uns gelebt haben. Diese Botschaften zu entschlüsseln, ist sehr schwer. Gleichwohl haben wir ein großes Interesse daran, zu erfahren, wo unsere Wurzeln liegen und welche Bedeutung die Hinterlassenschaften unserer Vorfahren für unser heutiges Leben haben. Die Experten in den deutschen Akademien der Wissenschaften und den Staatlichen Museen zu Berlin nehmen sich der antiken Überlieferungen an und entschlüsseln sie für uns. Einen Teil der dabei zutage geförderten Botschaften können Sie ab dem 21. Juni 2007 in einer Ausstellung im Pergamonmuseum und im Alten Museum auf der Berliner Museumsinsel sehen. Die Ausstellung wird von der Akademienunion und den Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, gemeinsam organisiert.

    Den deutschen Wortschatz ergründen
    Was machen Geisteswissenschaftler eigentlich genau? Das Schülerlabor gibt Antworten

    BERLIN. Die erste Staffel des Schülerlabors Geisteswissenschaften 2007 hat am 21. März 2007 begonnen. Sie trägt den Titel "Die Wörter". Am Beispiel der an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften betriebenen Wörterbuchvorhaben, insbesondere des Deutschen Wörterbuchs von Jacob und Wilhelm Grimm, können Gymnasiasten die Entstehung eines solchen lexikographischen Nachschlagewerkes von der Belegsammlung bis zur fertigen Lieferung kennenlernen.

    Ihre Ansprechpartnerin

    Myriam Hönig
    Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, Büro Berlin, Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin. Tel.: 030 / 325 98 73 70, E-Mail: hoenig@akademienunion-berlin.de.

    Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von acht Wissenschaftsakademien, die sich zur Umsetzung gemeinsamer Interessen zusammengeschlossen haben. Unter dem Dach der Union sind mehr als 1600 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen verschiedenster Fachrichtungen vereint, die zu den national und international herausragenden Vertretern ihrer Disziplinen gehören. Die Union koordiniert das "Akademienprogramm", das eines der größten und bedeutendsten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramme der Bundesrepublik Deutschland darstellt. Sie fördert die Kommunikation zwischen den Akademien, betreibt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und organisiert Veranstaltungen über aktuelle Probleme der Wissenschaft. Die Akademienunion kommuniziert mit Wissenschaftsorganisationen des In- und Auslandes und entsendet Vertreter in nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen. Eine organisierte Zusammenarbeit der deutsch-sprachigen Akademien der Wissenschaften gibt es bereits seit über 100 Jahren. Sie geht zurück auf das sogenannte "Kartell", das 1893 in Leipzig für die Betreuung von über 30 gemeinsamen Akademie-Forschungsvorhaben gegründet wurde.


    Weitere Informationen:

    http://www.akademienunion.de/newsletter/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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