idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.05.2007 17:54

Leipziger Forscher entdecken genetische Ursache von Übergewicht

Dr. Bärbel Adams Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Leipzig

    Forscher der Universität Leipzig haben in Zusammenarbeit mit europäischen Arbeitsgruppen aus Frankreich, Island, Schweden und Deutschland entdeckt, dass eine Veränderung des so genannten FTO-Gens maßgeblich für die Entwicklung von Übergewicht bei Kindern und Erwachsenen verantwortlich ist.

    FTO ist die Abkürzung für den englischen Begriff "fat mass and obesity associated". "Die Veränderungen in diesem Fettmasse- und Übergewichts-assoziiertem Gen bedingt direkt und unmittelbar die Fettmasse und das Übergewicht eines Menschen", so Prof. Dr. Wieland Kiess von der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche. Kiess war gemeinsam mit Dr. Antje Körner von der Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche und Dr. Peter Kovacs, Leiter der Nachwuchsgruppe im Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Leipzig, in Leipzig für eine Studie mitverantwortlich, über die jetzt die international renommierte Wissenschaftszeitschrift "Nature Genetics" berichtete.

    22 Prozent des Risikos bei allgemein auftretendem Übergewicht lassen sich laut Kiess auf die Veränderungen im FTO-Gen zurückführen. "Wenn man bedenkt, dass Übergewicht und Adipositas zur Hälfte genetisch bedingt sind, und allein dieses Gen für 22 Prozent zuständig ist, dann kann man die Bedeutung unserer Entdeckung ungefähr ermessen", so Kiess weiter. Allerdings müssen die Forscher nun noch klären, welche Rolle im genetischen Netzwerk das FTO-Gen genau spielt. Um das Übergewicht oder eine Adipositas auszulösen, kämen sicher noch weitere Gene hinzu (polygenetische Erkrankung). Die Entdeckung der Mediziner könnte jedoch eines Tages dazu beitragen, die Behandlung des durch das veränderte FTO-Gen hervorgerufenen Übergewichts zu ermöglichen.

    Herausragendes Merkmal des Leipziger Beitrags zu der Studie der Arbeitsgruppen war laut Kiess die genaue Definition der hier untersuchten Bevölkerungsgruppe. "Wir haben dazu unser Leipziger Schulkinderprojekt genutzt, in dessen Rahmen über 2.500 Schülerinnen und Schüler untersucht wurden", erklärt der Mediziner. Dadurch wisse man sehr genau zum Beispiel über den Gesundheitsstatus, die diabetische Stoffwechsellage, über den Kohlenhydratstoffwechsel und den Blutdruck der untersuchten Personen Bescheid. Zudem habe man unter strenger Beachtung des Datenschutzes auch die Möglichkeit genutzt, nach dick machenden Genen zu suchen.

    Aus diesem Datenbestand flossen Angaben von 283 übergewichtigen und 700 schlanken Kindern in die Studie ein. "Das sind schon sehr stabile Zahlen bei einer Gesamtzahl von 2.900 übergewichtigen Probanden und 5.100 Kontrollpersonen", so Kiess.

    Jörg Aberger

    weitere Informationen:

    Prof. Dr. Wieland Kiess
    Telefon: 0341 97-26000
    E-Mail: kiw@medizin.uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~kikli


    Bilder

    Prof. Kiess: "22 Prozent des Risikos bei allgemein auftretendem Übergewicht lassen sich auf die Veränderungen im FTO-Gen zurückführen"
    Prof. Kiess: "22 Prozent des Risikos bei allgemein auftretendem Übergewicht lassen sich auf die Verä ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Prof. Kiess: "22 Prozent des Risikos bei allgemein auftretendem Übergewicht lassen sich auf die Veränderungen im FTO-Gen zurückführen"


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).