Es ist nur ein unscheinbarer Zylinder aus Stoff, doch in Entwicklungs- und Schwellenländern soll er Millionen von Infektionen verhindern und sogar Leben retten. Die Forscher der von der Universität Regensburg ausgegründeten Firma BioGents haben eine innovative Mückenfalle entwickelt und wollen diese unter anderem in Haushalten, öffentlichen Gebäuden und Arbeitsplätzen in Brasilien einsetzen - für dieses Projekt haben sie jetzt einen Preis erhalten, der von der Weltbank und der Bill und Melinda-Gates-Stiftung finanziert wird.
Aus fast 2900 Bewerbern wurde im Development Market Place Wettbewerb das in Regensburg angesiedelte Unternehmen BioGents als einer von 22 Gewinnern ausgewählt. Das Preisgeld in Höhe von rund 190.000 US-Dollar fließt als Zuschuss in ein Projekt in Brasilien, bei dem der Nachweis erbracht werden soll, dass BioGents Mückenfallen bei flächendeckendem Einsatz die Ausbreitung von Dengue-Epidemien verhindern, beziehungsweise stark eindämmen können. "In einer von Pestiziden vernebelten Branche bekämpfen wir krankheitsübertragende Mücken mit Duftstoffen und Fallenkonzepten, die für Menschen und die Umwelt harmlos sind", so Geschäftsführer Dr. Martin Geier. Der Wettbewerb wurde weltweit ausgeschrieben und prämiert laut Weltbank kleinere innovative Entwicklungsprojekte, die sich für arme Menschen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung einsetzen. "Der Preis ist für uns eine wichtige Anerkennung unserer Entwicklungsarbeit, die auch auf unserer engen Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg basiert. Mit dem Geld können wir die Falle unter realen Bedingungen auf breiter Basis testen."
Mit selektiven Duftstoffen lockt die BioGents Mückenfalle gezielt die wichtigsten Überträger der Dengue-Viren an, unter anderem die sogenannte Asiatische Tigermücke. Deren Stiche übertragen das gefährliche Virus, das bei den Infizierten starkes Fieber und in manchen Fällen innere Blutungen auslösen kann. Mehr als 50 Millionen Menschen werden nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich mit dem Virus infiziert, fast 40 Prozent der Weltbevölkerung sind davon bedroht. "Es trifft die tropischen und subtropischen Gegenden vor allem in Asien sowie in Süd- und Zentralamerika", so Geier, "und es existieren weder eine umfassende Impfung noch eine Therapie. Unser Produkt zielt hingegen direkt auf die Mücken ab."
Die Mückenfalle ist vor allem für städtische Gebiete in den Tropen wichtig, denn konventionelle Mückenbekämpfung ist dort besonders problematisch: Die versprühten Insektizide erreichen die Mücken oft nicht, Mückenbekämpfungsmittel zum Auftragen auf die Haut sind sehr teuer und im Alltag mühsam anzuwenden. Zudem stechen die Mücken vor allem tagsüber, so dass Bettnetze keinen Schutz bieten. "Unter diesen Bedingungen sind die Mückenfallen ideal, denn sie lassen sich gut in Räumen einsetzen und sind preisgünstig herzustellen", so Geschäftsführer Markus Siegers. Zunächst richtet sich das Projekt an 600 brasilianische Haushalte. Ab nächstem Jahr soll es eine günstigere Version von BioGents Mückenfalle geben und damit der großflächige Einsatz des Produktes für viele Staaten bezahlbar werden.
Die Universität Regensburg, welche eng mit dem Unternehmen zusammenarbeitet, zeichnet sich durch ein breites Forschungsprofil aus. Vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich und der Medizin wird dies durch drei Sonderforschungsbereiche belegt, die hier arbeiten. Anträge für weitere Sonderforschungsprojekte sind bereits auf den Weg gebracht bzw. in Vorbereitung.
Kontakt:
Markus Siegers
Geschäftsführer
BioGents GmbH
Telefon / Fax: +49 (0)941 943 3064
E-Mail: biogents@biogents.com
http://www.bg-sentinel.com
http://www.biogents.com
Das Foto zeigt das Biogents-Team mit seiner Mückenfalle. Die Geschäftsführer: Dr. Andreas Rose (ganz ...
Karen Köhler
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
Das Foto zeigt das Biogents-Team mit seiner Mückenfalle. Die Geschäftsführer: Dr. Andreas Rose (ganz ...
Karen Köhler
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