idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.08.2007 15:42

Mikrokugeln bekämpfen Leberkrebs - Magdeburger Ärzteteam bestrahlt Tumore direkt in der Leber

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Die Diagnose Leberkrebs ist für Betroffene ein schwerer Schlag - medizinisch wie psychisch. Häufig haben sich die Tumore bereits so stark ausgebreitet, dass eine Operation schwierig oder sogar unmöglich ist. Das Team der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg behandelt Patienten, die an inoperablen Lebertumoren und Lebermetastasen leiden, deshalb mit einer neuartigen Methode: Bei der Selektiven Internen Radiotherapie (SIRT) werden Krebsherde mithilfe winziger radioaktiver Kugeln direkt in der Leber bestrahlt.

    Die SIRT ist eine innovative Krebstherapie zur Behandlung von inoperablen Tumoren und Metastasen in der Leber. Millionen kleiner Kunstharzkügelchen - so genannte Mikrosphären - werden mithilfe eines Katheters direkt in die Leber geleitet. Über die Leberarterie gelangen die radioaktiv aufgeladenen Partikel in die unmittelbare Nähe des Tumors. Dort verstopfen sie die kleinsten ver-sorgenden Gefäße und geben ihre Strahlung ab. "Auf diese Weise erzielen wir einen doppelten Effekt", erklärt Prof. Jens Ricke, Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Universität Magdeburg. "Das kranke Gewebe wird direkt bestrahlt und gleichzeitig von seiner Nahrungsversorgung abgeschnitten. Beides lässt die behandelten Tumorherde in der Regel deutlich schrumpfen."

    Mit der in Australien entwickelten Selektiven Internen Radiotherapie wurden in Magdeburg bereits über 40 Patienten behandelt - weltweit sind es mehr als 7.000. Da sich die Mikrosphären direkt im Tumor anreichern, wird dieser sehr gezielt bestrahlt - gesundes Gewebe wird geschont und erholt sich in der Regel schnell von dem Eingriff.

    Das Team der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin wendet die Selektive Interne Radiotherapie bereits seit über einem Jahr erfolgreich an. Besonderen Wert legt Prof. Ricke dabei auf eine enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachbereiche und eine internationale Ausrichtung der Forschung: "Die Vernetzung von interdisziplinärem und internationalem Fachwissen bietet ideale Voraussetzungen für eine bestmögliche Behandlung und Versorgung unserer Patienten." Der Magdeburger Ansatz ist schon jetzt überregional erfolgreich: Nicht nur aus Sachsen-Anhalt, sondern auch aus Niedersachsen, Sachsen und anderen Bundesländern kommen Betroffene, um sich mit der SIRT behandeln zu lassen. Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin nimmt dank des Teams von Prof. Ricke eine medizinische und wissenschaftliche Vorreiterrolle ein - nicht nur in Magdeburg und Umgebung, sondern für den gesamten mittel- und ostdeutschen Raum.

    Hinweis für Redaktionen: Wenn Sie Fragen haben oder zusätzliche Informationen benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

    Pressekontakt:
    Silke Stark/ Patrick Torka
    ipse Communication
    Tel.: 030 288846-22/ -28
    Fax: 030 288846-47
    Mail: s.stark@ipse.de / p.torka@ipse.de
    Bei Veröffentlichung bitten wir Sie um die Zusendung eines Belegexemplars. Vielen Dank!

    Über die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin

    Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist ein hochinnovatives medizinisches Zentrum, welches das gesamte Spektrum moderner radiologischer und nuklearmedizinischer Diagnostik und Therapie anbietet. Die angewendeten Verfahren reichen von der hochauflösenden Bildgebung über die molekulare Diagnostik bis zu mikrotherapeutischen Eingriffen. Der in Deutschland einzigartige Zusammenschluss von Radiologie und Nuklearmedizin unter dem Dach einer Klinik ermöglicht eine interdisziplinäre Herangehensweise an die unterschiedlichsten medizinischen Fragestellungen, klinischen Probleme und Forschungsinitiativen.

    Ein bedeutender Schwerpunkt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin ist die Mikrotherapie. Sie wird heute in erster Linie zur Behandlung onkologischer Erkrankungen, aber auch bei frauenheilkundlichen, schmerztherapeutischen und gefäßbedingten Problemen eingesetzt.

    Weitere Informationen zur Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin finden Sie unter: http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/zrad/kdr/


    Bilder

    Zur Vorbereitung eines minimal-invasiven Eingriffs beurteilt Prof. Jens Ricke, Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Magdeburg, die Gefäßversorgung eines Tumors.
    Zur Vorbereitung eines minimal-invasiven Eingriffs beurteilt Prof. Jens Ricke, Direktor der Klinik f ...
    Foto: Universitätsklinikum Magdeburg
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Zur Vorbereitung eines minimal-invasiven Eingriffs beurteilt Prof. Jens Ricke, Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Magdeburg, die Gefäßversorgung eines Tumors.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).