idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.08.2007 13:58

Kunststoffnetz gegen Zwerchfellbruch

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg sucht Studienteilnehmer / Vergleich zweier Operationsverfahren

    Die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg sucht in Zusammenarbeit mit dem Klinischen Studienzentrum der Chirurgie (KSC) Patientinnen und Patienten, die an einem Zwerchfellbruch leiden, der operiert werden sollte. Mit einer klinischen Studie soll überprüft werden, ob durch die Implantation eines Kunststoffnetzes ein entscheidender Fortschritt bei der Operation von Zwerchfellbrüchen erzielt werden kann.

    Große Zwerchfellbrüche sollten in der Regel operiert werden, wenn sie Beschwerden wie Sodbrennen, Aufstoßen, Schwierigkeiten beim Schlucken, wiederholtes Erbrechen, Atemnot und Schmerzen hinter dem Brustbein verursachen. Der Grund dafür liegt darin, dass diese Brüche mit der Zeit immer mehr Probleme machen, so dass die Patienten schließlich in einem Alter zur Operation gezwungen werden, in dem sie nicht mehr so gut belastbar sind. Deshalb sollte die Operation frühzeitig, solange die Patienten sich noch in gutem Allgemeinzustand befinden, durchgeführt werden.

    Können Beschwerden und Lebensqualität günstig beeinflusst werden?

    Es konnte bereits gezeigt werden, dass bei großen Zwerchfellbrüchen durch die Implantation von Kunststoffnetzen die Rate von Wiederholungsbrüchen gesenkt werden kann. Offen geblieben sind die Fragen, ob damit auch die Beschwerden und die Lebensqualität der Patienten im Langzeitverlauf günstig beeinflusst wird.

    Bisher wurden Zwerchfellbrüche meist durch eine Einengung der Zwerchfelllücke und eine Magenmanschette - eine so genannte Fundoplikatio -, die um die untere Speiseröhre gelegt wird, versorgt. "Ziel der Fundoplikatio ist es, das Zurückgleiten des Magens durch die Zwerchfelllücke zu vermeiden und den Schließmuskel der unteren Speiseröhre zu verstärken und damit das Zurückfließen von Magensaft in die Speiseröhre zu verhindern", erklärt Professor Dr. Carsten Gutt, Leiter der Sektion "Minimal Invasive Chirurgie" an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg.

    Manchmal hat diese Operation jedoch unerwünschte Folgen: Die Patienten sind nicht mehr in der Lage, aufzustoßen oder zu erbrechen. Dies kann zu Magenschmerzen, Blähungen, Durchfall und vermehrtem Windabgang führen. Aus diesem Grund prüft die Heidelberger Studie nun, ob eine Fundoplikatio überhaupt angelegt werden muss, wenn ein Zwerchfellbruch mit einem Kunststoffnetz versorgt wird. Es ist gut denkbar, dass eine kunststoffnetzverstärkte Einengung der Zwerchfelllücke und die Fixation des Mageneingangs unterhalb des Zwerchfells durch flächige Verklebung mit dem Kunststoffnetz für eine dauerhafte Heilung ausreichen.

    In der Heidelberger Studie werden zwei Operationsverfahren miteinander verglichen. In jedem Fall wird mittels "Schlüssellochchirurgie" operiert und ein Kunststoffnetz implantiert. Bei der Hälfte der Patienten wird zusätzlich eine Fundoplikatio angelegt, bei der anderen Hälfte wird darauf verzichtet. Um internationalen Wissenschaftsstandards zu genügen, erfahren die Patienten nicht, mit welcher Methode sie operiert werden.

    Gesucht werden Patienten und Patientinnen, die älter als 18 Jahre alt sind und an Beschwerden infolge eines Zwerchfellbruches leiden (Sodbrennen, Aufstoßen, Schluckbeschwerden, wiederholtes Erbrechen, Atemnot, Schmerzen).

    Interessierte Patienten und Ärzte wenden sich bitte an:

    Prof. Dr. Carsten N. Gutt
    Leiter der Sektion Minimal Invasive Chirurgie
    Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 110
    69120 Heidelberg

    Tel: 06221- 56- 6209
    Fax: 06221- 56 -8645
    E-Mail: Carsten_Gutt@med.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: Annette_Tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).