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10.09.2007 11:46

Ein Hauch von Science-Fiction

Norbert Dörholt Pressestelle
Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

    Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg informiert über neuesten Entwicklungsstand bei der Armprothetik

    Die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Armprothetik, Verbesserungen der Passform, des Komforts, der Funktion und der Kosmetik sowie eine Ausstellung modernster Prothesentechnik stehen im Mittelpunkt des Forums Armprothetik am Samstag, dem 15. September, auf dem Gelände der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg, Schlierbacher Landstraße 200a, in Heidelberg, zu dem Fachleute und Betroffene aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet werden. Hochkarätige Referenten der Heidelberger Orthopädie, die zu den größten europäischen Kliniken ihrer Art gehört, und des Forschungszentrums Karlsruhe informieren über wichtige Aspekte. Die Kinder werden betreut, und es erwartet sie ein buntes Unterhaltungsprogramm. Angeboten wird auch ein kostenloser Prothesencheck.

    Die Palette der Informationen deckt den international aktuellen Entwicklungsstand ab. Auch ein Blick in die nahe und fernere Zukunft wird gegeben, bei dem man sich teilweise in einen Science-Fiction-Film versetzt fühlt, beispielsweise dass die Greiffunktion mit Hilfe künstlicher Muskeln, so genannter Fluidaktoren, durch Muskelsignale gesteuert werden kann. Die Hand wird nicht von Elektromotoren bewegt, sondern mit einer Art Hydraulik angetrieben, was eine Vielzahl neuer Griffe und Optionen ermöglicht. So sind z. B. die Finger elastisch und nicht starr wie bei den herkömmlichen künstlichen Händen. Zu kaufen gibt es diese Hand noch nicht, aber ansehen kann man sie sich.

    Im Vordergrund aber steht das Angebot der Armprothesen-Technik auf höchster Technologiestufe. Diese hat sich in den letzten Jahren geradezu rasant weiter entwickelt und allein in den letzen zwei bis drei Jahren durch die Verwendung neuer Materialien und Technologien zu enormen Verbesserungen geführt. Und schon demnächst sind weitere Fortschritte zu erwarten. Insbesondere die Verwendung von Silicon hat die Versorgungsmöglichkeiten für Armamputierte in den letzten Jahren revolutioniert. Seine Vorteile sind vielfältig: Höherer Tragekomfort durch flexible Stumpfbettungen, besserer Halt der Prothese am Körper, oftmals Verzicht von Schulterumfassungen bei Oberarmamputierten möglich, längere Haltbarkeit und leichtere Reinigung der Handschuhe sowie eine deutlich bessere Kosmetik.

    Leistungsstärkere Akkus erlauben höhere Leistungen der Armprothese, die ebenfalls optisch optimiert wurden und in der heute die Akkus integriert sind, wodurch sie von außen nicht mehr sichtbar sind. Auch neue, sehr leistungsfähige elektrische Ellenbogen wurden erfolgreich entwickelt, und mittlerweile können auch Patienten mit myoelektrischen Armprothesen versorgt werden, bei denen dies noch vor fünf Jahren aufgrund der Stumpfsituation unmöglich erschien.

    Die "Hardware" allein wäre nicht optimal hilfreich, wenn dazu nicht die "Software", sprich die ergotherapeutische Schulung, käme. Die Prothesengebrauchsschulung ist wesentlicher Bestandteil der Versorgung mit einer Armprothese, denn nur das Erlernen des richtigen Umgangs mit der Prothese ermöglicht die Nutzung aller Funktionen im Alltag, was letztlich den hohen Aufwand für eine solche Prothesenversorgung rechtfertigt. Auch darüber wird referiert.

    Als besonders Highlight bieten die Veranstalter einen kostenlosen Prothesencheck an: Jeder kann sich seine Armprothese auf Verbesserungsmöglichkeiten hin untersuchen lassen oder einem erfahrenen Orthopädietechniker seine Probleme mit seiner Prothesenversorgung schildern, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

    Die Veranstaltung beginnt um 12 Uhr im Hörsaal der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg und wird gegen 17 Uhr zu Ende sein. Essen und Getränke sind frei, womit auch eine lockere Atmosphäre für einen Erfahrungsaustausch unter den Betroffenen geschaffen werden soll. Es gibt viel Raum für Diskussionen, und für die Kinder, davon viele mit angeborenen Fehlbildungen, sind verschiedene Spiele vorbereitet. Betreut werden die Kleinen von Fachkräften der Klinik.

    Fragen beantworten gerne Dr. med. Frank Braatz, Oberarzt der Technischen Orthopädie (frank.braatz@ok.uni-heidelberg.de), Alfons Fuchs, Leiter der Orthopädietechnik (alfons.fuchs@ok.uni-heidelberg.de, Tel. 0 62 21/96 64 06) und Simon Steffen, Leiter der Abteilung obere Extremität (simon.steffen@ok.uni-heidelberg.de, Tel. 0 62 21/96 64 07).


    Weitere Informationen:

    http://www.orthopaedie.uni-hd.de


    Bilder

    Prototyp einer neuen Prothesenhand mit Fluidaktoren. Noch sieht die Fluidhand aus wie eine Roboterhand, wird aber nach einer "kosmetischen" Behandlung bald kaum noch als künstlich zu erkennen sein.
    Prototyp einer neuen Prothesenhand mit Fluidaktoren. Noch sieht die Fluidhand aus wie eine Roboterha ...
    Foto: Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Prototyp einer neuen Prothesenhand mit Fluidaktoren. Noch sieht die Fluidhand aus wie eine Roboterhand, wird aber nach einer "kosmetischen" Behandlung bald kaum noch als künstlich zu erkennen sein.


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