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06.10.2007 12:04

Bauchfett fördert Entzündungen, Diabetes, Arteriosklerose

Christiane Limberg Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    31. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 18. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie; Köln

    Köln, Samstag 7. Oktober 2007 - Bauchfett ("viszerales Fett") spielt offenbar eine ursächliche Rolle in der Entstehung von Diabetes ("Zuckerkrankheit") und Arteriosklerose, indem es entzündungsfördernde Botenstoffe freisetzt. "Die Entzündung gilt als gemeinsame Grundlage für beide Erkrankungen", berichtete Prof. Dr. Nikolaus Marx (Universität Ulm) auf der 31. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der 18. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie in Köln.

    "Sowohl der Typ-2-Diabetes mellitus als auch die Arteriosklerose weisen Zeichen einer systemisch entzündlichen Erkrankung auf. Noch vor dem eigentlichen Auftreten der Erkrankung finden sich erhöhte Spiegel von Entzündungs-Markern im Serum", erklärt Prof. Marx. So fanden sich erhöhte Blutplasma-Spiegel der Entzündungsmarker CRP, Serum Amyloid A und Fibrinogen bei Patienten mit Insulinresistenz und gestörter Glukosetoleranz, also Vorstufen von Diabetes mellitus Typ 2. Darüber hinaus wirken manche entzündungsfördernden Botenstoffe direkt auf die Gefäßwand und führen unter anderem zur Störung der Funktion der Innenschicht der Blutgefäße ("Endothel"), was wiederum die Entstehung arteriosklerotischer Schädigungen fördert.

    "Interessanterweise führen Interventionen wie körperliche Aktivität oder eine Therapie mit Glitazonen, die eine Verringerung des viszeralen Fettgewebes bewirken und die Insulinresistenz reduzieren, zu einer Verminderung der Spiegel dieser entzündlichen Risikomarker", so Prof. Marx. Für andere Substanzen wie Cholesterin-Senker vom Typ der Statine oder die Blutdruck-senkenden ACE-Hemmer konnte gezeigt werden, dass sie das Neuauftreten des Typ-2-Diabetes reduzieren: "Ein Teil dieser Effekte könnte auf die bekannten anti-entzündlichen Wirkungen dieser Medikamente zurückzuführen sein", meint der Experte.

    Schlussfolgerung: Nicht nur die eigenen Aktivitäten, auch gezielte Medikamente können zur Prognose-Verbesserung beitragen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eckart Fleck, Berlin (Pressesprecher der DGK)
    Christiane Limberg, Düsseldorf (Pressereferentin der DGK, Tel.: 0211- 600 692 - 61; Fax: 0211- 600 692 - 67; limberg@dgk.org
    Roland Bettschart, Bettschart & Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH; Mobil: 0043-676-6356775; bettschart@bkkommunikation.at

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 6300 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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