Die Max Grünebaum-Stiftung würdigte am 7. Oktober in Cottbus junge Künstler des Staatstheaters Cottbus und Nachwuchswissenschaftler der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) mit dem Max Grünebaum-Preis sowie Förderpreisen. Der BTU-Absolvent Dr. rer. nat. Igor Rasin erhielt den mit 5000 Euro dotierten Max Grünebaum-Preis für seine herausragende Dissertation im Bereich der Theoretischen Physik an der BTU Cottbus, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kristallzüchtung (IKZ) Berlin-Adlershof, einer Einrichtung, die sehr eng mit der Cottbuser Universität verbunden ist, entstand. Den Ernst Frank-Förderpreis erhielt Smriti Pant. Die aus Indien stammende BTU-Studentin wurde damit für hervorragende Leistungen im internationalen Master-Programm World Heritage Studies ausgezeichnet.
Dr. rer. nat. Igor Rasin (geboren 29.5. 1981 in Dnepropetrovsk/Ukraine) behandelt in seiner Dissertation ein aktuelles Thema der Materialwissenschaften: die Strukturbildung bei der Erstarrung von Halbleiterlegierungen. Die von ihm entwickelte Simulation liefert wertvolle Ergebnisse, die bei der Herstellung von Wafern, auf denen immer mehr Chips optimiert untergebracht werden sollen, Anwendung finden. Die Arbeit zielt auf ein Verständnis der physikalischen Vorgänge an der Phasengrenze des Materials ab, die zu dort wachsenden zellularen Strukturen führen. Diese sind für die Eigenschaften und die technische Verwendung der Kristalle von großer Bedeutung. Die Ergebnisse seiner Simulation fanden am IKZ bereits bei Züchtungsexperimenten von Germanium-Silicium-Einkristallen direkte Anwendung. Dr. rer. nat. Igor Rasin konnte zur Auszeichnungsveranstaltung leider nicht anwesend sein, so dass Dr. Wolfram Miller vom IKZ, mit dem der junge Physiker in den letzten Jahren sehr eng zusammengearbeitet hat, den Preis stellvertretend entgegennahm.
"Besonders ausgeprägte intellektuelle Neugier und Schnelligkeit " wird Smriti Pant (geboren 28.2. 1983 in Mohan Nagar / Indien) von Prof. Leo Schmidt, Inhaber des BTU-Lehrstuhls Denkmalpflege und Laudator für den Ernst Frank-Förderpreis, bescheinigt. Die junge Inderin hat ihr Architekturstudium als eine der Besten ihres Jahrgangs an der School of Planning and Architecture in New Delhi abgeschlossen und schrieb sich 2006 in den BTU-Studiengang World Heritage Studies ein. Sie studiert und arbeitet sehr engagiert und effizient. Der Ernst Frank-Förderpreis (3000 Euro) ermöglicht ihr ein Praktikum in Blair Castle, dem Schloss des Herzogs von Atholl in den Highlands in Schottland, das sie derzeit absolviert.
Namensgeber der Max Grünebaum-Stiftung ist der Kommerzienrat Max Grünebaum (1851-1925). Die Stiftung wurde 1997 von vier in England lebenden Enkeln des jüdischen Unternehmers (1851-1925) gegründet. Max Grünebaum, Tuchfabrikant und Cottbuser Ehrenbürger, verband in vorbildlicher Weise soziales Engagement mit Mäzenatentum und gehörte zeitlebens zu den wohlwollenden Förderern des Cottbuser Theaters. Das Stiftungskapital stammt aus Geldern der Familie, die sie nach 1990 als Entschädigung für ihr unter den Nationalsozialisten enteignetes Vermögen erhielt.
Ernst Frank und Karl Newman, nach denen die Förderpreise benannt sind, waren Verwandte von Max Grünebaum. Anliegen der Max Grünebaum-Stiftung ist es insbesondere, herausragende junge Künstler des Staatstheaters Cottbus und wissenschaftliche Nachwuchskräfte der BTU zu fördern.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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