Die Ergebnisse der zehnten Tagung der "Internationalen Gesellschaft für historische und systematische Schulbuchforschung" liegen jetzt in einem von den Augsburger Pädagogen Prof. Dr. Eva Matthes und Dr. Carsten Heinze herausgegebenen Sammelband vor.
Die Auswahl und Aufbereitung von Unterrichtsinhalten haben die Pädagogik immer wieder intensiv beschäftigt, sie sind ein Schwerpunkt der didaktischen Reflexion in Wissenschaft und Praxis. Drei Fragen standen und stehen dabei im Mittelpunkt: Welche Unterrichtsinhalte sind so grundlegend und elementar, dass sie in den Lehrplan aufgenommen werden müssen? Welche theoretischen Begründungen liegen der entsprechenden Auswahl zugrunde? Und wie lassen sich die Unterrichtsinhalte so elementarisieren und vereinfachen, dass sie von Kindern und Jugendlichen sowie von Erwachsenen vor dem Hintergrund der jeweiligen spezifischen Aneignungsvoraussetzungen verstanden und in die eigenen Denkstrukturen integriert werden können? Die Antworten, die bei der der zehnten Tagung der "Internationalen Gesellschaft für historische und systematische Schulbuchforschung" gefunden wurden, liegen jetzt in dem von Prof. Dr. Eva Matthes und Carsten Heinze im Verlag Julius Klinkhardt herausgegebenen Sammelband "Elementarisierung im Schulbuch" zusammengefasst vor.
Im Kontext der Pädagogisierung der Lehrmittel ist die zielgruppenspezifische Vereinfachung des dargebotenen Unterrichtsstoffs zu einem konstitutiven Merkmal des Schulbuchs geworden. Die Grenzen einer solchen Elementarisierung sind dabei u. a. in der sinnentstellenden Simplifizierung der Inhalte deutlich geworden oder auch in der fehlenden Bereitschaft, die stoffliche Überfrachtung durch eine begründete Auswahl zu reduzieren. Neben den Möglichkeiten der Elementarisierung werden in dem von Matthes und Heinze herausgegebenen Buch auch diese Grenzen aus bildungshistorischer, fachdidaktischer und fachwissenschaftlicher Perspektive diskutiert. Die Leitfragen dabei sind: Wie wird das jeweilige Schulbuchwissen generiert? Welche Prinzipien und Verfahren der didaktischen Reduktion werden in quantitativer und qualitativer Hinsicht verwendet? Welchen Einfluss haben der wissenschaftliche und der gesellschaftliche Diskurs auf Ansätze der Elementarisierung? Wird die eigene Vorgehensweise reflektiert? Ist die Elementarisierung dem Unterrichtsstoff sowie der jeweiligen Zielgruppe angemessen? Gibt es Grenzen der Elementarisierung? Lassen sich Qualitätskriterien für gelungene didaktische Reduktionen entwickeln?
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Elementarisierung im Schulbuch, hrsg. v. Eva Matthes und Carsten Heinze, Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2007, 407 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-7815-1553-6, 36,00 EUR
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In der von M. Depaepe, C. Heinze, E. Matthes und W. Wiater herausgegebenen Reihe "Beiträge zur historischen und systematischen Schulbuchforschung" sind bislang erschienen:
o Schulbuchforschung in Europa - Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektive, hrsg. v. Werner Wiater, 2003
o Didaktische Innovationen im Schulbuch, hrsg. v. Eva Matthes u. Carsten Heinze, 2003;
o Interkulturelles Verstehen und kulturelle Integration durch das Schulbuch? Die Auseinandersetzung mit dem Fremden, hrsg. v. Eva Matthes u. Carsten Heinze, 2004;
o Das Schulbuch zwischen Lehrplan und Unterrichtspraxis, hrsg. v. Eva Matthes u. Carsten Heinze, 2005 und
o Die Familie im Schulbuch, hrsg. v. Eva Matthes u. Carsten Heinze, 2007.
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Kontakt:
Prof. Dr. Eva Matthes
Lehrstuhl für Pädagogik
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon 0821/598-5574 oder -5573
eva.matthes@phil.uni-augsburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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