Streit um die "Bibel in gerechter Sprache"
Heiliger Text korrekt übersetzt
Fakultätstag der Evangelisch-Theologischen Fakultät
Seit ihrer Veröffentlichung im Oktober 2006 hat die "Bibel in gerechter Sprache", die sich den Kriterien der Gendergerechtigkeit, der sozialen Gerechtigkeit sowie der Gerechtigkeit gegenüber dem Judentum bei der Übersetzung verpflichtet weiß, einen neuen "Streit um die Bibel" entfacht. Auf der einen Seite wird sie breit rezipiert und von vielen in Kirche und Gemeinde als wegweisende Bibelübersetzung betrachtet. Auf der anderen Seite hat sie einen wahren Proteststurm entfacht mit wochenlangen kritischen Leserbriefen u. a. in der FAZ und mit polemischen Stellungnahmen verschiedener akademischer Fachkollegen. Einige Mitglieder der Evangelisch-Theologischen Fakultät der RUB haben an dieser Bibelübersetzung mitgewirkt, andere stehen dem Projekt eher distanziert gegenüber. Im Rahmen des Fakultätstages am 28. November 2007 (ab 9.30 Uhr, GA 03/142) lädt die Fakultät zu einem offenen und fairen Dialog um diese Übersetzung ein, der zur eigenen Urteilsbildung verhelfen kann.
Vom Umgang mit "heiligen Texten"
Nach einer Vorstellung des Projekts "Die Bibel in gerechter Sprache" kommen Fürsprecher und Kritiker zu Wort. Sie fragen zum Beispiel "Was heißt: übersetzen?" und analysieren Aufgabe und Problematik von Übersetzungen und die auseinanderklaffenden Ansprüche von philologischer und politischer "Korrektheit". In mehreren Arbeitsgruppen werden dann die Kriterien der "gerechten" Bibel diskutiert: Gendergerechtigkeit, Gerechtigkeit gegenüber dem Judentum und "soziale Gerechtigkeit". Zudem widmen sich Arbeitsgruppen den Themen "Die "Bibel in gerechter Sprache" in Predigt, Seelsorge und Unterricht" und dem "Umgang mit "heiligen Texten" im religionswissenschaftlichen Vergleich".
Programm
9.30 Eröffnung
9.35 Prof. Dr. J. Ebach, Die Bibel in gerechter Sprache - Vorstellung des Projekts
10.10 Prof. Dr. L. Hölscher, Die Bibel - Urtext oder Erinnerungsort?
11.20 Prof. Dr. P. Wick: "Was heißt: übersetzen?" - Zur Aufgabe und Problematik von Übersetzungen
11.55 Statement Prof. Dr. H. Roetz: "Was heißt: übersetzen?" - Divergierende Ansprüche von philologischer und politischer "Korrektheit"?
13.30 Arbeitsgruppen
AG 1: Das Kriterium der Gendergerechtigkeit
AG 2: Das Kriterium der Gerechtigkeit gegenüber dem Judentum
AG 3: Das Kriterium der "sozialen Gerechtigkeit"
AG 4: Die "Bibel in gerechter Sprache" in Predigt, Seelsorge und Unterricht
AG 5: Zum Umgang mit "heiligen Texten" - ein religionswissenschaftlicher Vergleich
15.00 Schlussplenum: Perspektiven zum wissenschaftlichen und kirchlichen Umgang mit der "Bibel in gerechter Sprache", Statements von: Prof. Dr. C. Frevel, Prof. Dr. M. Weinrich, Prof. Dr. G. Thomas
Weitere Informationen
Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-22500, E-Mail: traugott.jaehnichen@rub.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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