Soviel Einfluss haben Ernährung und Lebensstil auf das Entstehen und
den Verlauf chronischer Krankheiten
9. IDE Workshop, vom 28.-29.6.2007, Basel, Schweiz
Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. (IDE)
in Kooperation mit der Medizinischen Universitätsklinik - Kantonsspital Liestal, Basel, Schweiz
München, November 2007. "Entzündung - und kein Ende?" Chronische Entzündungen können Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Sie sind der Nährboden für viele Krankheiten wie Neurodermitis, Arthritis, Diabetes Typ-2, Arteriosklerose
oder chronisch-entzündliche Darmkrankheiten. Und Statistiken belegen, die Anzahl chronisch-entzündlicher Krankheiten ist in den letzten Jahrzehnten stark ge-stiegen und wird weiterhin überproportional zunehmen. Neben der genetischen Veranlagung beeinflusst dabei vor allem der Lebensstil, insbesondere Ernährung und Bewegung, das Entzündungsgeschehen im Körper - das ist kurz und auf den Punkt gebracht das Ergebnis des Experten-Workshop "Entzündung - und kein Ende?". In 13 Vorträgen haben renommierte Wissenschaftsexperten ihre neuesten Erkenntnisse auf dem Workshop des Instituts Danone Ernährung und Gesundheit e. V. (IDE) präsentiert. Der IDE Workshop wird jährlich in Kooperation mit einem renommierten Institut auf den Gebieten Ernährung und Gesundheit für Fachjournalisten ausgerichtet. Den 9. Workshop veranstaltete das IDE in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universitätsklinik Kantonsspital Liestal Ende Juni in Basel.
Dick macht krank
Übergewicht kann viele Krankheiten auslösen: Die Ursache dafür ist das chronisch entzündete Fettgewebe von Übergewichtigen. Entzündungsauslösende Faktoren im Fettgewebe sind vor allem gesättigte Fettsäuren, Traubenzucker (Glucose), Sauerstoffradikale (reaktive Sauerstoffspezies) oder so genannte AGE-Proteine, die z. B. in stark zuckerhaltigen Getränken vorkommen. Das beweist Prof. Hans Hauner vom Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin der TU München.
Entzündungshemmende Effekte zeigen z. B. Omega-3-Fettsäuren - reich-lich vorhanden in fetten Fischsorten wie Lachs, Makrele und Hering, sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Saponine, die in Hülsenfrüchten, Hafer und verschieden Gemüsesorten vorkommen. Beide Stoffe sollte der Mensch regelmäßig über die Ernährung aufnehmen, weil er diese Stoffe im Körper nicht selbst bilden kann. Am wirkungsvollsten schützt jedoch eine Gewichtsabnahme vor chronisch entzündetem Fettgewebe und seinen Folgen - schon ab wenigen Kilogramm.
Stress kann Fehlgeburten verursachen
Stress verursacht entzündliche Prozesse im Körper, die zu Früh- oder Fehlgebur-ten führen können. Fühlt sich eine Schwangere gestresst, dann steigt ihr Adrenalin- und Noradrenalinspiegel. Das wiederum stört das sensible Zusammenspiel zwischen weiblichen Hormonen und dem Immunsystem. Die Produktion entzündungsfördernder Faktoren (Zytokine) wird dadurch angekurbelt. So beeinflusst der Stress einer werdenden Mutter auch die Gesundheit ihres heranwachsenden Kin-des. Das zeigte eindrucksvoll Prof. Dr. Petra Arck vom Biomedizinischen Forschungszentrum der Charité Berlin in einer noch unveröffentlichten Studie, die sie auf dem IDE Workshop vorstellte. Von 1000 Schwangeren erlitten 55 Frauen eine Fehlgeburt. Alle fühlten sich im ersten Drittel ihre Schwangerschaft gestresst. Und auch Frühgeburten sowie unterdurchschnittliches Geburtsgewicht häuften sich auffällig bei den stressgeplagten Schwangeren im Vergleich zu den anderen.
13 wissenschaftliche Vorträge - 1 eindrucksvolle Erkenntnis
Chronische Entzündungen sind der Nährboden für viele Krankheiten unserer Zeit. Und der Lebensstil, insbesondere die Ernährung und Bewegung, haben großen Einfluss auf entzündliche Prozesse im Körper. Das ist das gemeinsame Ergebnis quer durch alle Vorträge der unterschiedlichsten Referenten des 9. IDE Workshops. Die Vorträge und Referenten im Einzelnen:
Vom Glimmen zur Glut - Pathogenese und Mechanismen entzündlicher Prozesse
(PD Dr. Marten Trendelenburg, Department Innere Medizin, Universitätsspital Basel)
Das Immunsystem läuft aus dem Ruder - Ursachen und Verlauf chronischer Entzündungen
(Prof. Dr. Christoph Hess, Innere Medizin, Universitätsspital Basel)
Das Immunsystem läuft aus dem Ruder
Ursachen und Verlauf chronischer Entzündungen
(Vortrag Prof. Dr. Christoph Hess, Department Innere Medizin, Universitätsspital Basel)
Mehr als nur ein Bollwerk - Das Darmepithel als integraler Bestandteil der Barriere und Abwehr-funktion im Darm
(Prof. Dr. Dirk Haller, Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung, TU München)
Die Frage nach dem Risiko - Genetik, oxidativer Stress, Entzündungen - gibt es Zusammenhän-ge?
(Prof. Dr. Gerald Rimbach, Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde, Christian-Albrechts-Universität, Kiel)
Wie Stress den Zellen "einheizt" - Interaktionen zwischen Psyche und Immunabwehr
(Prof. Dr. Petra Arck, Biomedizinisches Forschungszentrum, Charité, Berlin)
Fitness ist Trumpf? - Zusammenhänge zwischen Bewegung und dem Risiko für Entstehen & Ver-lauf chronischer Erkrankungen
(PD Dr. Daniel König, Abteilung Präventive/Rehabilitative Sportmedi-zin, Universität Freiburg)
Gesunde Vielfalt der Natur - Anti-inflammatorische und immunmodulierende Wirkungen von Mikro-nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen (SPS)
(PD Dr. Bernhard Watzl, Institut für Ernährungs-physiologie, Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Karlsruhe)
Den Krebs bremsen? - Einfluss sekundärer Pflanzenstoffe auf die Adipozyten-stimulierte Prolifera-tion von HT29 Zellen
(Dr. Thomas Skurk, Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin, Freising-Weihenstephan)
Vorbeugen, lindern oder gar heilen? - Die gesicherten Effekte von Prä- und Probiotika auf ent-zündliche Prozesse
(PD Dr. Remy Meier, Kantonsspital Liestal)
Wenn Getreide krank macht - Zöliakie: Pathogenese und Möglichkeiten der Ernähungstherapie
(Prof. Dr. Klaus-Peter Zimmer, Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Gießen)
Alarm im Darm - Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen - Pathogenese und Möglichkeiten der Ernährungstherapie
(PD Dr. Remy Meier, Kantonsspital Liestal)
Gelenke im Dauerschmerz - Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und Möglichkeiten der Ernährungstherapie
(Prof. Dr. Dr. Olaf Adam, Walther-Straub-Institut der Ludwig--Maximilian-Universität, München)
Das "dicke Ende" zu üppiger Kost - Adipositas als Wegbereiter für entzündlichen Krankheiten wie Diabetes und Atherosklerose
(Prof. Dr. Hans Hauner, Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernäh-rungsmedizin, München)
Das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V.
Das 1992 gegründete Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. (IDE) ist eine unabhängige Einrichtung, die ausgewählte Forschungsprojekte im Bereich Ernäh-rungsmedizin und Gesundheit fördert und für verschiedene Zielgruppen aktuelle Materialien für die Ernährungsaufklärung erstellt. Eingebunden in ein internationa-les Netzwerk, bietet das IDE Wissenschaftlern, Ärzten, Pädagogen und allen Inte-ressierten eine Plattform für den Austausch über sowie Zugriff auf aktuelle ernäh-rungswissenschaftliche, -psychologische und -medizinische Erkenntnissen.
Einen Kongressbericht mit wissenschaftlichen Kurzfassungen zu allen 13 Vorträgen kann kostenlos beim IDE angefordert werden. Bis Anfang 2008 wird eine ausführliche Doku-mentation zum Workshop "Entzündung! - Und kein Ende?" erstellt und ist dann eben-falls kostenlos zu bestellen unter:
Institut Danone für Ernährung e.V.
Richard-Reitzner-Allee 1
85540 Haar
Email: kontakt@institut-danone.de
www.institut-danone.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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