idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.12.2007 16:16

Gesang von Zebrafinken erfolgreich manipuliert - Wissenschaftler der Freien Universität weisen erstmals Zusammenhang zwischen Gendefekt und Spracherwerb nach

Carsten Wette Kommunikations- und Informationsstelle
Freie Universität Berlin

    Wissenschaftlern der Freien Universität um die Biologin Prof. Dr. Constance Scharff ist es durch Versuche mit Zebrafinken erstmals gelungen, einen Zusammenhang zwischen einem Gendefekt und dem korrekten Erwerb von Lautäußerungen nachzuweisen. Die Forscher schalteten dazu bei den Tieren das sogenannte Gen FOXP2 stumm mit der Folge, dass sie schlechter sangen. Die Erkenntnisse sind deshalb bedeutsam, weil das Lernverhalten von Singvögeln als Modell für den menschlichen Spracherwerb gilt. Singvögel erwerben wie Menschen die Sprache durch das Nachahmen von Lauten. Die Ergebnisse der Studie wurde in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift PLoS Biology veröffentlicht.

    Die Wissenschaftler manipulierten Gehirngegenden junger Zebrafinken, die für das Erlernen von Gesang wichtig sind, um die Produktion des Gens FOXP2 zu unterbinden. In der Folge konnten die Finken den Gesang ihrer Artgenossen schlechter imitieren: Sie kopierten den Gesang unvollständig und imitierten das, was sie imitierten, schlechter als gewöhnlich. Die Ergebnisse ließen Rückschlüsse auf den Spracherwerb von Menschen zu. Das Gen FOXP2 ist offenbar nicht nur an der Entwicklung von Gehirngegenden beteiligt, die für das Sprechen und Singen wichtig sind, sondern es steuert auch den Erwerb dieser Fähigkeiten, indem es an der Steuerung von Mund, Zunge und Kehlkopf beteiligt ist. Denn Patienten mit Mutationen des Gens FOX2, die unter der Sprachstörung Developmental Verbal Dyspraxia leiden, sprechen vereinfacht - ähnlich den Finken im Versuch -. Sie sprechen zudem Worte, die sie benutzen, variabeler aus.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Constance Scharff, Institut für Biologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-53848, scharff@zedat.fu-berlin.de,


    Weitere Informationen:

    http://biology.plosjournals.org/perlserv/?request=index-html&issn=1545-7885


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).